Sonntag, 31. August 2008

Impression mit Elch...

Ohne Worte =) Man hat sich gesucht und gefunden. Draufklettern kann sie auch schon ganz allein. Vielleicht sollte ich noch schreiben, dass Ihr die sagenhafte Unordnung auf unserem Sofa ignorieren sollt *ggg*

Samstag, 30. August 2008

Elämää varten...

Ikea ist, wenn man tausend billige, schöne und mehr oder weniger nützliche Dinger in einen riesigen Einkaufskorb packt und dann a) an der Kasse umfällt, weil man natürlich keine 300-400 Euro auf seinem Konto hat, b) vor der Tür feststellt, dass das ganze Zeug unmöglich in einen normalen Pkw passt, man aber am gleichen Tag mit demselben noch nach Hause fahren muss und c) dann zuhause bemerkt, dass man gar keinen Platz für nix hat. Mmmh. Oder dass, man doch die Hälfte vergessen hat =)

Diesmal war ich schlau und habe das ganze Schlamassel in zwei Etappen eingeteilt - erst das obere Geschoss ausgeräumt und ein klein bisschen unten geshoppt, schlappe 170 Euro ausgegeben und das Auto schonmal halb gefüllt - in harter Konkurrenz mit den Schwiegereltern und der Schwägerin - und dann nocheinmal in zweistündiger Kleinarbeit das untere Geschoss nach Brauchbarem abgegrast und knapp 110 Euro gelöhnt. Und damit das Auto endgültig zum Platzen gebracht =) Und diesmal hatten wir schon vorher im Katalog geguckt, ausgesucht und vor allem ausgemessen!

Von magischer Hand, aber auch sorgfältig geplant, wechselten u.a. folgende Dinge den Besitzer (ich schreibe das auf, damit ich das noch weiss, wenn die Visa-Rechnung kommt *ggg*): Barnslig Dans Babybettwäsche mit vielen Tieren drauf, sechs Trobes-Schuhschränke für unsere unzähligen Fusskleider, weisse Boxen für Männes DVDs und anderen Krempel, türkises Lätzchen und Essgeschirr fürs Kind, einen ganz tollen, aber auch sauteuren Schaukel-Elch, mit dem ich schon lange geliebäugelt habe, zwei grassgrüne Mammut-Stühlchen, zwei schneeweisse Wäschesäcke, einen grünen Kartoffelschäler und eine geniale Käsereibe mit Griff. Und eine Portion Hähnchenspiesse mit Grünkernpampe.

Zig bunte, nichtindertüreinklemmbare Reflektoren für die Jacke, eine Packung bunte Pflaster fürs Kind, einen schwarz-olivfarbenen Läufer für den Eingang, einen bunten Teppich für die Stube, falls Nelson mal nicht haart, drei spottbillige Energiesparlampen, eine Heuraufe, die als Schuhregal ausgezeichnet war, vier Kaffeepötte für die Arbeit, eine Fischwaage, vier plastene Schnapsgläser fürs Kind, zwei Geschirrtücher, eine Grillschale, die nicht in unseren Ofen passt, eine schwarze Pfanne, fünfzehn weisse Zeitungsständer, zwei Bilderramen für Fridabilder und.... So, und jetzt bin ich pleite.

Schön war ausserdem die Fahrt. Mal ganz man selber sein, ganz allein durch Ikea stöbern (die anderen waren irgendwie schon nach wenigen Minuten weg), ganz in Ruhe essen und aufs Klo gehen und herumwühlen, ohne dass jemand mit Gebrüll droht... himmlisch! Komisch war nur, dass ich spätestens nach dem Mittagessen in jeden Kinderwagen gucken musste und alles in rosa und himbeerrot am liebsten auf den Arm genommen hätte.

Und dass ich mich gefreut habe, am Abend meine kleine Frida wiederzusehen und mit ihr zu kuscheln. Hachja. Witzigerweise hatte sie den ganzen Tag mit Männe nicht ein einziges Mal geweint. Ganz im Gegensatz zu allen mit mir verbrachten Tagen und Stunden. Und ich habe von Niina sehr viel über die grösstenteils geheimen Jugend- und Kindertage meines Schatzes erfahren, hihihi. Was haben wir gelacht! Cooler Tag. Müsste man öfter machen.

P.S. Frida liebt den Elch. Und einen Namen hat er auch schon: Hirvonen. Wer hätte was anderes erwartet *umfall* Oh und vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich vorletzte Woche mit einer Freundin noch einige Möbelchen bei Ikea bestellt hatte und die morgen abholen muss =)

Mädchentag...

Heh, den Tag heute habe ich mir redlich verdient. Mama fährt mit Schwiegermutter und Schwägerin zu Ikea, yessss! Um diese Euphorie zu verstehen, muss man wissen, dass hier der nächste Ikea in Vantaa ist, also in knapp 300 km Entfernung. Und da kommt man halt nur einmal im Jahr hin. Beziehungsweise noch seltener, wenn man zwei Jahre schwanger und babybetreuend hier in Mittelfinnland herumgehangen hat. Im Frühjahr 2007, kurz bevor Frida geboren wurde, wollten Männe und ich da auch immer hin, aber irgendwie hat das nicht geklappt und dann mussten wir doch Fridas Bett und andere grosse Sachen per Post aus dem gleichnamigen schwedischen Unternehmen bestellen. Was natürlich nur halb so lustig ist. Achja, vielleicht sollte ich jetzt noch schreiben, dass zum Beispiel mein Chef mindestens zwei mal in der Woche in Helsinki ist und also dort vorbeifährt... der hat's gut, weiss das aber sicher nicht zu schätzen.

Frida hatte übrigens gestern nachmittag und abend noch mindestens sechs solche Trotzanfälle. Ojeee. Zwischendurch war sie aber ganz die Alte, süss und lustig und meine kleine Knuddelmaus. Wir tippen ja ganz fest auf die Zähne. So verzweifelt, wie sich sich immer auf den Boden schmeisst, sich dort herumwirft und dann plötzlich wieder ganz normal ist... schlimmere Ursachen konnten wir hoffentlich mit dem Krankenhausbesuch ausschliessen. Fieber hat sie auch nicht mehr. Und ich muss mal in mein "Oje ich wachse" gucken, ob nicht gerade ein neuer Schub ansteht. Naja, heute passt Männe auf sie auf und ich hoffe, dass die beiden einigermassen klarkommen. Zum Glück haben wir ja noch Nelson - der rettet solche Situationen meistens durch seine blosse Anwesenheit. Wozu Hunde alles gut sein können =)

Freitag, 29. August 2008

Hysterie...

Manchmal könnte ich die liebe kleine süsse Frida wirklich irgendwo einfach vergessen, einfach weitergehen, kenne ich nicht, noch nie gesehen... So heute. Die zuhause bleibende Mama wollte mal eine Vorbildmama sein. Hat Frida nach dem Mittagschlaf und nach dem Essen in ihre neue Gummihose gesteckt, einen warmen Pullover angezogen, Turnschuhe an und wollte nach draussen gehen. Cool, so wie man das als richtige Mama macht. Zum Toben auf Luhtisen's Spielplatz. Oder gegebenenfalls für ein Schlummerchen im Buggy, falls man doch etwas müde war. Frische Luft fürs Kind und Bewegung für die Mama. Gut.

Vor der Hautür ein paar Fotos von umpurzelnden Babies gemacht, dann Buggy aus dem Auto geholt, während Frida lustig auf dem Parkplatz herumgetapst ist. Die ist schon ganz schön schnell und will immer alles selbst machen - also auch ohne Mami an der Hand laufen. Taps taps taps purzel, lach. Kies umgraben und Moos betasten und sich freuen. Die ersten Meter durfte sie ihren Buggy schieben, aber dann kamen wir an eine Strasse und ich beschloss, dass Frida lieber im Buggy sitzen sollte. Damit sie nicht unter ein Auto läuft. Tsja, Pustekuchen. Madamchen war anderer Meinung und heulte und brüllte, dass einem die Ohren klingelten.

Gut, dachte ich, jetzt fängst Du mal an, das Kind zumindest ein bisschen zu erziehen (gestern englische Super Nanny geguckt). An der Strasse darf man nicht laufen, also bleibt Frida im Buggy und Mama schiebt einfach weiter. Sowas funktioniert immer im Fernsehen und in Büchern, aber nicht in unserer Familie. Fräulein Pasanen kreischte und heulte, dass es die wahre Freude war. Passanten guckten, Mama versank im Erdboden, Frida brüllte weiter. Wir haben ungefähr einen Kilometer zu dem Spielplatz und die ganze Zeit bockte das Kind, warf sich hin und her und zeterte aus Leibeskräften. Das kann doch nicht wahr sein - mit Dir gehe ich nirgends wieder hin. 15 Minuten lang Gekreische in höchsten Tönen, nur weil man nicht laufen darf? Und natürlich kamen uns mindestens 10 Kinderwagen entgegen, in denen ein vor sich hin starrendes, leises liebes Finnenkind sass. Selbstverständlich.

Am Spielplatz angekommen, dachte ich, dass sie sich sofort auf den Sand stürzen und riesig freuen würde. Aber Fehlanzeige, sie brüllte einfach weiter. Liess sich auf die Knie fallen, legte sich auf die Erde, strampelt und brüllte, als ob man ihr ans Leben wollte. Trotzalter mit 15 Monaten??? Oder tat ihr doch etwas weh? Zu warm, zu kratziger Pullover, kneifende Windel? Hatte sie ein Trauma bekommen, weil ihre dämliche kaltherzige Mutter sie nicht getragen hatte? Ich zog Frida die Schuhe, die Jacke und die Gummihose aus, wollte ihr Milch geben, hielt sie fest, schaukelte sie auf dem Knie, liess sie lang im Sand liegen, hob sie wieder hoch, zeigte ihr die Spielsachen - nichts half. Nur hysterisches Brüllen, Zittern und Umsichschlagen. Na toll. Was die Leute dachten, die am Spielplatz vorbeigingen, möchte ich gar nicht wissen.

Schliesslich fand ich etwas braunes in ihrer Windel - vielleicht doch wunder Po? Mit sich windender Frida unter dem Arm ging ich langsam und zögernd in Richtung ihrer Tagesmami. Ob sie sich dort beruhigen würde, wenn sie eine neue Windel bekäme und Kiia sähe? Aber ich hatte noch nicht einmal Windeln mit. Peinlich wäre es auch. Langsam versiegte auch das Schluchzen. Vielleicht doch einfach zurücklaufen. Kiia kam mit ihren Eltern vorbei und Frida winkte. Langsam schob ich den Wagen und versuchte, die verrückte Frida auf dem Arm zu beruhigen. Schuhe an. Jacke auch. Willst Du laufen? Nööö, nur wieder Gebrüll. Den ganzen Kilometer zurücktragen mit Buggy an der Hand? Nicht schon wieder... selber heulend musste ich erstmal Männe anrufen.

Dann schickte der liebe Gott zwei Yorkshireterrier vorbei. Frida sagte "koira koira" und liess sich nur mit einigen wenigen Tränen in den Buggy setzten. Dann schnell nach Hause, aber ganz schnell. Frida sang nur vor sich hin, völlig erschlagen, und irgendwann fielen die Augen zu. Nachmittags um 15:30... obwohl sie schon 1.5 Stunden geschlafen hatte. Ich verstehe mein Kind wirklich nicht. Gut, sie ist krank, aber es ist nicht das erste Mal, dass sie auf einem Spaziergang weint, als ob ihr jemand ans Leben will. Ich glaube, ich gebe es auf, eine Vorzeigemami sein zu wollen. Ab jetzt bewegen wir uns keine 100 m mehr von unserem Zuhause weg. Gut, dass Frida in der Woche Laura hat. Ihre Mama ist wirklich unfähig.

Donnerstag, 28. August 2008

Arbeit und mehr...

Dumm ist, wenn man mit halbkranken Kind zuhause sitzt und sich ärgert, weil der Männe nicht wie vereinbart um 16 Uhr nach Hause kommt und wenn einem dann um 16:30 einfällt, dass man den gleichen Männe ja morgens höchstpersönlich selbst zur Arbeit gefahren hat und jetzt eigentlich wieder abholen müsste. Zur Erschwerung der Situation war natürlich das gute Handy stummgeschaltet, welches dann richtigerweise 4 vermisste Anrufe von Männe anzeigte. Jaaa, so kann man seine Beziehung natürlich auch versauen *ggg*

Frida geht es schon besser. Sie macht einen ganz normalen Eindruck, spielt und lacht, hat aber noch 38 Grad Fieber. Wir waren ganz kurz auf Arbeit, haben ihren Schein vorbeigebracht und kurz die Kollegen upgedatet. Zitat finnischer Chef: "unter einer Woche geht das meinetwegen auch ohne Papierkram." Sehr schön.

Ausserdem habe ich schon Anfang der Woche höchstoffiziell bekannt gegeben, dass ich ab September zu 90% arbeiten werde. Musste lange überlegen, wann ich von den jetzigen 80% auf 100% Arbeitsleistung umsteige - schliesslich bin ich gern auf Arbeit und Frida gern bei der Tagesmami, das Geld können wir gebrauchen und so eine richtige Hausmami bin ich eh nicht - aber irgendwie biss doch das schlechte Gewissen. Ab sofort? Ab Oktober? Oder doch erst Weihnachten?

Dann fiel mir glücklicherweise der goldene Mittelweg ein: 90% und das meinetwegen sogar auf längere Zeit. Jiiihaaa! Wo ich doch eh in der letzten Woche immer länger im Büro gehockt habe, damit Frida mittags schön ausschlafen und dann noch in Ruhe ihr Välipala pappeln kann. Vor 15 Uhr brauchen wir da eigentlich gar nicht aufzutauchen - und genauso mache ich das jetzt auch offiziell. Mama glücklich und Baby vielleicht auch. Und bald ist sie auch wieder gesund.

Odyssee...

Nee, also irgendwie hätte ich gut auf diese Woche verzichten können. Vorgestern abend wollte Frida schon um 8 ins Bett und ich bin mit eingeschlafen. Was sich als gute Vorsehung erwiesen hat - nachts um 1 war nämlich die Babybirne so heiss, dass man darauf hätte Spiegeleier braten können. Ach du liebe Güte. Erst hat die Kleine noch geschlafen, aber dann fing sie an, immer wieder bitterlich zu weinen und die Beine anzuziehen. Ab und zu kamen explosionsartige Pupse. Und sie wollte trinken, trinken, trinken, war völlig fix und fertig. Nur auf meinem Bauch konnte sie sich einigermassen beruhigen. Naja, die Nacht endete damit, dass wir beide stundenlang aufeinandergestapelt auf dem Sofa oder im Bett sassen. Bis 6 Uhr. Mama müde und Frida müde und kaputt.

Dann kamen auch noch Fieberkrämpfe dazu. Zumindest reimte ich mir das zusammen - Frida zitterte und zuckte wie ein Elektroaal und erschrak selbst darüber so sehr, dass sie total in Panik losbrüllte. Ach Du liebe Güte! Wenn man nicht als Mama ruhig und vernünftig bleiben müsste, könnte man glatt einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn man diese Zuckerei mit angucken muss. Mein armes Baby! Schliesslich haben wir doch noch 2 Stunden geschlafen und sind aus irgendeinem Grund so aufgewacht, dass wir zur Pflegestunde der Neuvola gehen konnten. Kurz vor 9 sassen wir mehr tot als lebendig da, zum Glück war Männe mitgekommen.

Die Schwester guckte natürlich erst einmal in die Ohren. Schmerzen und Fieber - dass muss bei Kleinkindern ja immer eine Mittelohrentzündung sein *stöhn* Jaaa, vielleicht. Habt Ihr Paracetamol gegeben? Ja, natürlich. Ich will ja nicht, dass unser Bett durchschmort. Eine Entschuldigung für Mama's Arbeit geschrieben - das hätte ich als frische working mum fast vergessen. Erst einmal pauschal für drei Tage. Dann bekamen wir einen Arzttermin. Erst am Nachmittag - jetzt weiss ich, wieso die meisten Kinderfamilien hier (wir inklusive) eine private Krankenversicherung haben und normalerweise private Ärzte vorziehen. Da wird man nämlich gleich behandelt. Zuhause kochte ich mit Ach und Krach Möhrensuppe, aus der Frida netterweise wenigstens die Wurst naschte, dann schliefen wir noch eine Stunde.

Wieder im Gesundheitszentrum. Die Ärztin war hochschwanger und ich wünschte Ihr den Teufel an den Hals - die konnte nämlich überhaupt nicht mit Kindern umgehen. Stopfte Frida sofort ohne Begrüssung das Hörrohr in die Lauscher, drückte an ihr herum und herrschte die arme Mami an, dass sie das Kind gefälligst richtig festhalten sollte. Aaargh. Haben diese Weisskittel sie noch alle? Frida brüllte wie am Spiess, übermüdet und krank wie sie war. Die Ärztin sah nichts - also mussten die Ohren erst einmal durchgespült werden. Wieder warten, wieder zwei andere Schwestern. Die waren zum Glück netter, aber das Spülen fand Frida trotzdem grässlich. Eine hospitierende Studentin schlug vor, der Frida doch ein Spielzeug in die Hand zu geben - aber das wurde geflissentlich überhört. Und Fridas mitgebrachtes Pferd kannte man ja schon... Naja, trotz minutenlangen Gebrülls konnte die dämliche Dickbauchärztin immer noch nichts erkennen und schrieb eine Überweisung ins Krankenhaus. Kleinkind mit hohem Fieber, lässt sich nicht untersuchen (käsittelyarka, kein Wunder!), Schmerzen mit unklarer Ursache.

Achja, da waren wir ja diese Woche schon einmal - bestimmt bekommen wir bald Rabatt. Die tapfere Mama also wieder ins Krankenhaus gefahren. Diesmal wohlweislich vorher bei R-Kioski gehalten und sich mit Mineralwasser und Snickers eingedeckt. Angesichts meiner Figur sollte ich lieber auf Salat oder so etwas zurückgreifen, aber in solchen Notfällen braucht man Schokis. Basta. Dann also wieder in die Notaufnahme. Diesmal Abteilung für Kinder - das klang schon vielversprechender. Die Schwester, die Frida am Sonnabend gewogen hatte und total nett war, kam nämlich - wie mir jetzt klar wurde - auch aus der Abteilung L für lapset. Sehr gut.

Frida war trotzdem nicht begeistert. Ganz apathisch sass sie im Buggy, als wir vom Parkhaus (was sinnigerweise 200 m weiter und mit 50 m Höhenunterschied gebaut ist) zum Krankenhaus fuhren. Guckte traurig, lachte nicht und war ganz blass. Wir kamen in den gleichen Flur, in dem Frida schon als winziges, nicht trinken wollendes und ganz schlaffes Baby untersucht wurde. Komisch, sich so an alles zu erinnern, aber jetzt ein grosses Kind zu haben. Wir mussten warten, warten, warten, zwischendurch wurde irgendein Sauerstoff an der Hand gemessen, ein kleines röchelndes verschnupftes Baby behandelt und endlich kam Männe. Frida trank Milch, pupste noch einmal und fing plötzlich an, zu spielen und zu erzählen. Ohhhh *freu*

Eine nette Schwester brachte eine Tablette gegen das Fieber. Wie Babies Tabletten schlucken sollen, ist mir auch schleierhaft, aber zum Glück hatte ich ein Gläschen Obstbrei mit (diesmal ohne Loch!) und konnte das Teil zerdrückt und vermixt in Fridas Schnute bugsieren. Man ass sogar das ganze Glas leer. Der Arzt war dann auch richtig nett. Spielte erst mit Frida, zeigte ihr seine Instrumente und setzte dann erst zu seinen fiesen Untersuchungstaten an. Prompt dauerte es auch eine Weile, bis Frida richtig mit ihrer Sirene einsetzte. Ohren untersuchen ist halt doof. Vor allem, wenn man nichts mit den Ohren hat. Trotz fleissigen Saubermachens fand der Doc da nämlich nichts Auffälliges. Bauch abtasten brachte auch nicht wirklich etwas. Baby weinte, aber sie hatte ja eh die Nase voll.

Dann Blut abnehmen. Frida hat - genau wie ihre Mama - offensichtlich überhaupt keine Venen. Die Labortante drückte und suchte und zerquetschte minutenlang Fridas Arm und fand doch nichts. Frida brüllte und warf sich herum, als die Nadel in den Arm stach - und immer noch kam kein Blut. Mmmh. Also musste etwas aus dem Finger gequetscht werden. Auuaaa, fand Frida und weinte weiter herzzerreissend. Mir fiel nur ein, dass wir mit unserem Attachment Parenting, Familienbett & Co immer versuchen, sie so wenig wie möglich weinen zu lassen - und dann ist sie krank und muss innerhalb weniger Stunden so schreien, wie das ganze Jahr nicht. Aua, die arme Mama... Dann wurde noch ein Pipibeutel in die Windel geklebt und wir konnten erst einmal Pause machen, bis die Laborergebnisse ausgewertet waren.

Inzwischen war es 17 Uhr und wir waren müde und ausgehungert. Frida pennte im Buggy ein und Mama und Papa machten die Krankenhauscafeteria unsicher. Ich hatte mich darauf gefreut, wieder dort zu sein - schliesslich kann ich mich noch gut erinnern, wie ich bei Fridas Geburt dort halb erschossen und mit fürchterlichen Bauchschmerzen herumgehangen und den Kopf auf die Tischplatte gelegt hatte. Lang, lang ists her - und die haben doch tatsächlich geschafft, das Café umzubauen und um 30 m zu versetzten. Mmmh, also doch kein Deja vu. Aber wir bekamen etwas zu beissen und Frida konnte sich ausruhen.

Gegen 18:30 kamen dann die Laborwerte: nix Auffälliges, nix entzündet, nix Meerschweinchen- oder Eichhörnchenvirus, nix böse Bakterien im Blut. Frida also gar nicht krank. Oder zumindest etwas unerklärliches. Der Pipibeutel war leer geblieben, also könnte es eventuell noch eine Harnwegsinfektion sein. Aber auch unwahrscheinlich, weil dann die Entzündungswerte etwas angezeigt hätten. Ich tippte ja die ganze Zeit auf eine Bauchgeschichte, weil sie so sehr pupste, konnte mir aber nicht erklären, wie man davon hohes Fieber bekommen kann. MMmh. Abwarten und wiederkommen, falls es schlimmer wird, hiess die Devise.

Ein bisschen schuldbewusst stiefelten wir zum Auto - aber ich hatte ja nicht darum gebeten, ins Krankenhaus zu kommen, sondern es hatte sich den ganzen Tag über so entwickelt. Sicher hätte Frida auch weit weniger gebrüllt und sich besser untersuchen lassen, wenn sie nachts richtig geschlafen hätte. Aber so blieb uns nichts weiter, als Zäpfchen zu geben und zu hoffen, dass es ihr bald besser gehen würde. Und natürlich war ich froh, dass sie richtig untersucht worden war. Ein bisschen spukte ja das Glas immer noch in meinem Kopf herum, obwohl ich in der Nacht zehnmal alle Teile zusammengesetzt und festgestellt hatte, dass da wirklich nichts fehlen kann.

Zuhause kochten Männe und ich Blumenkohl, Frida kletterte (ihre neue Lieblingsbeschäftigung) auf dem Bett und der Zeitungstruhe herum und machte auch sonst einen fitteren Eindruck. Dann explodierte auch noch ihre Hose - nichts auffälliges im braunen Brei, aber vielleicht war jetzt alles Schlimme herausgekommen. Oder waren es doch die Zähne? Wir fielen totmüde ins Bett und jetzt am Morgen kann ich schreiben, dass diese Nacht sehr ruhig war. Frida hat offensichtlich kein Fieber mehr, hat fest geschlafen und hat nicht geweint - vielleicht war es das wirklich. Sehr mysteriöse Krankheit und Wunderheilung. Einen Tag muss sie aber noch zuhause bleiben, bis sie wieder in den Kindergarten kann. Und einer von uns beiden Erwachsenen hat das sicher auch verdient *puuuh*

Montag, 25. August 2008

Abschied von Ruubi...

Ruubi hat es jetzt besser... wir haben sie heute über die Regenbogenbrücke ziehen lassen. Ihr Gesamtzustand war wirklich schlecht - sie war relativ dünn, sehr knochig, hatte überall "Löcher" im Fell und auf beiden Augen hatte sich innerhalb einer Woche grauer Star gebildet. Dazu die Lähmung in den Hinterbeinen. Der Tierarzt wollte es nicht so geraderaus sagen, aber mir war es ziemlich klar, dass wir ihr mit der letzten Spritze helfen würden. Sechs Jahre ist ja auch ziemlich gut für so ein zierliches Rasseschwein.

So hatte sie einen schweinewürdigen Abschied - bis zuletzt gefressen und vielleicht keine Schmerzen. Der TA sagte, dass es kein Vitamin C-Mangel wäre, dann hätte sie Gefühl in den Beinen gehabt, aber starke Schmerzen. So waren zwar die Gelenke verdickt, aber sie hat nicht reagiert, als er an ihren Füssen herumgedrückt hat. Also nur ein Problem von vielen... und ich bin wirklich froh, dass sie so friedlich gehen konnte. Er hat ihr eine Beruhigunsspritze gegeben, dann ist sie vor mir auf dem Tisch eingeschlafen und später gab es einen zweiten Pieks ins grosse Mümmelherz. Dann war es schon vorbei. Mach's gut und wir sehen uns!

Jaska Stummelzahn hatte ich als Begleitschwein mit und der Doc hat ihm netterweise gleich mit in die Schnute geguckt. Die Backenzähne sind okay und haben keine Spitzen. Wir müssen nur warten, dass der obere Schneidezahn nachwächst und aufpassen, dass er ordentlich Heu mümmelt und die Zähne unten nicht zu lang werden. Er hat mir auch noch gezeigt, wie man die Zähne gegeneinander reiben muss, um zuhause zu prüfen, dass da nichts hakt. Schon der Begriff "Spitzen" hat mich aufhorchen lassen - vielleicht kannte sich da wirklcih mal jemand ein bisschen aus. Jedenfalls machte diese Klinik einen besseren Eindruck als unsere Stammklinik - oder es lag nur daran, dass Männer als Ärzte eh immer einen kompetenteren Eindruck machen *seufz*

Jedenfalls bin ich nicht besonders traurig, sondern richtig erlöst. Endlich durfte mal ein Schweinchen ohne Aufgasung oder ähnliches und relativ schnell gehen. Ach Ruubi... ich weiss noch, wie Du auf meinem Arm sasst und ich fand, dass Du wunderschön zu meiner schwarzen Daunenjacke passt =) Es war schön, Dich kennenzulernen!

Samstag, 23. August 2008

Schock...

Heute habe ich mich zweimal zu Tode erschrocken. Das erste Mal war noch relativ mild... Ruubi kann die Beine nicht mehr bewegen. Ansonsten ist sie ruhig und frisst - und ich weiss immer noch nicht, was die Tiere haben könnten. Jaska und Jasmiina sind fit. Ruubi ist dagegen schon alt und es könnte sein, dass allgemein etwas nachlässt, aber auch, dass Frida ihr etwas auf den Rücken geworfen oder Saaga sie umgerannt hat. Ich befüchte, dass wir die Kleine am Montag wirklich einschläfern müssen. Ich muss das jetzt wirklich beobachten. Und noch einmal surfen, ob es diese legendäre Meerschweinchenlähme wirklich gibt.

Der zweite Schock war dann wirklich heftig. Ich war ja mit Frida den ganzen Tag allein, wir haben Heu geholt, einen schönen Retro-Pyjama (orange-braune Igel) und eine Matschhose (türkiiiiis) gekauft. Dann Fussboden gefegt und gewischt, neue Bettwäsche aufs Bett (ganz schick in schwarz-weiss) und überhaupt mal wieder Ordnung in unsere Bude gebracht, während Frida geholfen oder gespielt hat. Dann sollte es Obstbrei zum Kaffee geben. Frida pappelte selbst, sehr schön macht sie das schon. Zwischendurch quäkte sie ab und zu mal, ich dachte eigentlich an beginnende Müdigkeit, Hunger oder den wohlbekannten Willen, selbst alle Löffel halten zu wollen. Als sie fast satt war und mit Schmierei anfing, nahm ich selbst Glas und Löffel in die Hand, um ihr noch ein bisschen zu helfen. Haps, haps... ähm, was hat sie da Rotes an der Hand? Und ich auch? Und was ist da komisches durchsichtiges auf dem Löffel?

Sorry, es klingt wie im Gruselfilm, war aber leider echt: grosse Glassplitter. Ich dachte, ich spinne. Das kann doch nicht wahr sein!!! Drei Splitter puhlte ich aus dem Matschzeug, rief schnell Männe an und dann sassen wir auch schon im Auto zur Poliklinik. Verdammte Sch.... ich stotterte mir total etwas zusammen, als wir an der Anmeldung standen. Die Frau guckte ganz ungläubig, aber zum Glück hatte ich das Glas mitgenommen - unten an der Kante war ein winziges Loch. Irgendwo muss das Glas also hingefallen und die Splitter nach innen gekommen sein. Der Albtraum einer Babyfamilie. Komischerweise war ich immer noch ziemlich ruhig - Frida machte ja auch einen ganz normalen Eindruck.

Der Arzt guckte Frida in den Mund, fragte mich aus und sagte dann, dass wir sicherheitshalber noch zum richtigen Krankenhaus fahren sollten. Es kann sein, dass sie über Nacht dort beobachtet werden muss. Leider sieht man Splitter weder im Röntgen noch im Ultraschall richtig, wenn dem Glas nichts besonderes beigemischt ist. Im richtigen Krankenhaus - wo die Notaufnahme im Gegensatz zum letzten Jahr jetzt richtig modern und freundlich ist - wurden wir von Schwester zu Schwester und Fenster zu Fenster weitergereicht. Frida wurde von einer ganz lieben Schwester gewogen (10.3 Kilo) und rannte mit wachsender Begeisterung und laut jodelnd dann auf den Gängen auf und ab, bis die Müdigkeit sie übermannte. Über eine Stunde mussten wir warten.

Dann guckte eine junge, ziemlich unfreundliche Ärztin Frida in den Mund. So gut sie konnte, unser Mädchen hatte nämlich keine Lust mehr. Nichts kaputt. Das Auf-den-Bauch-drücken gefiel Frida auch nicht. Aber die Ärztin meinte, es sei sehr unwahrscheinlich, dass Frida erstens einen Splitter verschluckt hätte und zweitens, dass dieser Schaden anrichten würde. Mmmh. Wenn die meint??? Inzwischen wollte ich eigentlich auch nur noch weg. Sie schlug vor, dass wir über Nacht auf der Station bleiben - aber wenn wir nicht weit weg wohnen, können wir auch nach Hause. Bei Bauchschmerzen oder sonstigen Auffälligkeiten sofort anrufen. So sitzen wir jetzt zuhause, gehen gleich ins Bett und können nur hoffen, dass nichts passiert ist. Dämlich. Obwohl ich kein schlechtes Gefühl habe. Also, drückt Daumen. Ich hoffe ja, dass die Dinger erst nach oben gekommen sind, als ich umgerührt habe. Und dass Frida inzwischen alle sperrigen Sachen selbst aus dem Mund nimmt. Auf jeden Fall gucke ich mir jetzt jedes Glas auch von unten an - das darf wirklich nicht war sein.

P.S. Mein intelligenter Mann hat vorhin Puzzle gespielt... alle Teile aus dem Brei gesiebt und dann angelegt - und wir haben wirklich alle drei abgeplatzten Stücke. Wieso die allerdings nach innen gefallen sind, ist mir auch schleierhaft. Wobei die Gläschen ja mit Unterdruck abgefüllt werden. Naja, ich rufe bei der Firma an - wenn wir in Amerika wären, könnten wir von der Schadenersatzklage nach Beverly Hills ziehen. Entweder bei der Firma oder im Supermarkt hat jemand etwas fallen lassen, was nicht fallen hätte dürfen. Schwein gehabt.

Donnerstag, 21. August 2008

Vorbei...

Es ist so schlimm, dass ich es gar nicht wahrhaben möchte. Und schon gar nicht schreiben will. Aber leider kann ich es nicht mehr ändern... Kurre hat es nicht geschafft. Und noch schlimmer: er war zurückgekommen und wir hatten ihm nicht geholfen. Als ich heute nach der Arbeit eher beiläufig in den Käfig guckte, lag da sein kleiner Körper, ganz kalt und mausetot. Irgendwann war er dort hineingeklettert, hatte sich hingesetzt und war eingeschlafen. Für immer. Und wir hatten ihn nicht bemerkt. Wie kann man nur so dumm sein!!!???

Gestern war noch ein schöner sonniger Tag gewesen und ich war mit Frida im Garten gewesen - da war noch niemand da. Aber gestern spät abends oder heute früh hätten wir unbedingt noch einmal nachgucken müssen. Wo ich ihm doch extra gesagt hatte, er soll zurückkommen, wenn er die Mama nicht findet. Sch... verdammte. Natürlich war noch Futter im Stall, aber vielleicht hätte er lieber Milch getrunken. Oder in der warmen Stube gesessen. Oder im kuschligen Fleece geschlafen. Aber jetzt ist es zu spät. Vermasselt. Endgültig.

Andererseits ist es ein Wildtier, er muss einfach in der Lage sein, draussen zu überleben. Ewig hätten wir ihn (so wie Mika es gern gehabt hätte) nicht drinnen behalten können. Und vielleicht war er wirklich so krank, dass es besser war für ihn, zu gehen. Schon am Sonntag. Mmmh. Mach's gut kleiner Kurre. Wir haben es versucht, aber nicht gut genug. Nur zwei Tage konnten wir Dir schenken. Grüss unsere Meeris dort oben und vielleicht sehen wir uns irgendwann. Dämlicher Tag heute. Och mannooo... mein liebes kleines Eichhornkind *schluchz* Ich kann es immer noch nicht glauben... er war doch gerade eben noch hier... ach Mist. Von dem Flugzeugunglück in Madrid will ich erst gar nicht schreiben. Mit zwei Babies an Bord. Alles ganz schlimm.

Mittwoch, 20. August 2008

Kinder Kinder...

Diese Kinder... Frida brüllt morgens immer noch, wenn ich sie bei Laura abgebe. Aber zuhause, wenn sie fertig angezogen ist, rennt sie sofort zur Tür, versucht verzweifelt, ihre Turnschuhe an die dicken Knubbelfüsse zu bekommen und statiert laut und fingerzeigend "Kiia, Kiia". So heisst ja ihre Freundin bei der Tagesmami. Da will man unbedingt hin. Sofort! Also muss man so schnell wie möglich aus der Tür. Wehe, die Mama hat ihr Handy in der Küche liegen lassen und muss nochmal zurück *bäääähhhhh*

Also, ich glaube, ihr gefällt es da. Inzwischen schläft sie auch oft 2.5 Stunden am Nachmittag. Isst gut und ist eine liebe Maus, die der Tante deutsch beibringt. Und zweimal haben wir sie schon bis 19 Uhr wach halten können - mit dem Erfolg, dass sie dann zwar jammert und taumelt, aber später wie ein Stein schläft und Männe und ich stundenlang allein zusammenhocken müssen =) Ausserdem kommt ein neuer Zahn. Der vordere Backenzahn rechts, also hinter den noch nicht vorhandenen Eckzähnen. Vielleicht ist sie deshalb auch ein bisschen maulig. Und knabbert gern auf der Milchquelle herum, auuutsch.

Jaaa, und Männe ist wieder da. Eigentlich freue ich mich ja, aber es ist auch stressiger. Irgendwie sind wir doch sehr verschieden, er wird immer schrulliger und ich immer ungeduldiger mit diesem Finnen *seufz* Manchmal denke ich, männlichen Wesen fällt es sehr viel schwerer, auf Familie und Verantwortung umzustellen. Aarghhhh... Fehlen halt die Hormone. Ausserdem ist irgendwie alles in der Schwebe - die Finanzierung für seinen Job läuft diesen Monat aus und wir haben keine Ahnung, was im September wird. Wahrscheinlich bleibt wieder alles an mir hängen *seufz* Aber wir dürfen auf keinen, keinen Fall unseren guten Daycare-Platz verlieren.

Kurre geht es wahrscheinlich auch gut. Gestern war ein sonniger Abend und die Zeit war gekommen, ihn wieder in den Wald zu schicken. Am Tag vorher war er beim Füttern schon aus der Hand geschlüpft und hatte in der Wohnung gezeigt, wie ein Hörnchen rasen, springen und klettern kann. Wuuuuuush.... und weg war er *lach* Zum Glück konnte ich ihn wieder mit der grossen Decke fangen und er hat dann noch eine Nacht mit Mandeln und Fridamilch verbracht. Jedenfalls war er dann gestern rasendschnell in der Kiefer vor unserem Haus verschwunden. Tschüss, mein kleiner Lieber und hoffentlich findest Du die Mama wieder!

Die grosse Überraschung kam dann heute früh. Männe hatte, als ich noch unterwegs war, auf Arbeit angerufen und ich sollte unbedingt zurückrufen... Kurre sass quicklebendig auf unserem Spielmökki! Er war es wirklich! Wir hatten extra den Käfig dort stehen lassen, damit er zurückkommen kann, falls es Probleme gibt. Falls er wieder nass wird oder nichts zu essen findet. Und da sass er, rot und keck und frech. Hihi. Hat kurz Mandeln geklaut und ist dann wieder abgedampft. Tsja, das Problem haben wir jetzt wohl für die nächsten 20 Jahre *ggg* Diese Fellnasen und Nacktfrösche...

Montag, 18. August 2008

Kurre morgens...

Hihihi, das Eichhörnchenkind lebt noch! Und wie... als ich eben gerade aufgestanden bin (man beachte die Uhrzeit), lag das Kleine immer noch zusammengerollt und guckte schläfrig, aber statt dem mit Fleece bedeckten Fussboden des Käfigs hatte man es sich auf Jaskas Handtuchhängematte bequem gemacht. Der weiss, was gut ist... Bewegen tut es sich also jetzt von alleine - gestern vor dem Einschlafen hing es plötzlich sogar kopfüber wie Batman von der Decke (siehe Bild).

Die fürsorgliche Fridamama wollte noch einmal Milch geben (da kommt übrigens fast gar nichts mehr, uuups), aber Kurre war jetzt so agil und schnell, dass ich den Versuch, ihn aus dem Käfig zu holen, lieber gleich einstellte. Nicht, dass er noch unsere Wohnung auseinandernimmt. Oder meine Finger blutig beisst. Aber ich habe mich gefreut. Dem geht es wieder gut! Frisch aufgewacht, stürzte man sich dann gleich auf die restlichen Mandeln und Sonnenblumen, guckte gross in die ungewohnte Gegend und zeigte, wie man als Waldbewohner klettern kann. Cool. Der kommt also spätestens morgen früh in den Garten, hoffentlich hört dieser eklige Nieselregen bis dahin auf...

Und noch einmal zu den Schweinies: mir ist völlig schleierhaft, was sie hatten. Alle drei sind wieder munter, jedenfalls so munter, wie man als Seniorschwein mit etwas Untergewicht sein kann. Komisch. Sie hatten sich wirklich komisch bewegt, schlapp wie eine Flunder herumgelegen und nicht fressen wollen und ich war mir fast sicher, dass zumindest Jasmiina es nicht schaffen würde. Dann hat sie zweimal geniesst, sich aufgesetzt und geputzt und ab da war alles besser. Jaska hatte schon eher gesessen und frisches Gras gemümmelt... keine Ahnung, womit Frida sie da vergiftet hat. Oder - wie mir gestern schlagartig am Telefon mit Männe eingefallen ist - unser etwas dominanter Neuzugang namens Saaga hat die Perückengeschwister verletzt, als sie sie bei Rangkämpfen durch den Bau gescheucht hat. Oder jemand ist versehentlich über sie gelaufen, Wirbelsäule verrenkt oder so etwas. Anders kann ich mir das auch nicht erklären. Sehr mysteriös.

Sonntag, 17. August 2008

Kurre...

Als ob man nicht schon mit den Schweinchen genug zu tun hätte... eben kam ich aus dem Schlafzimmer und da sitzt auf den pitschnassen alten Matratzen draussen ein rotes Fellbündel. Ganz traurig, bibbernd und den Kopf zwischen den Pfoten vergraben. Häääh? Zum Glück hatte ich meine Brille auf und kannte diese Gesellen - ein Kind von Olli Orava! Was machst Du denn hier??? Wo ist denn Deine Mama? Du frierst ja!

Ach Du liebe Güte, auch noch ein Eichhörnchenbaby! Und wieso kommen diese halbabgeklappten Wesen immer genau vor unsere Tür? Genau wie das Hasenkind mit furchtbarem Durchfall vor zwei Jahren, was wir dann zum Tierarzt zum Einschläfern bringen mussten. Ich habe doch gar keine Ahnung von Wildtieren. Oder sagen wir, nur theoretisch, schliesslich habe ich meine ganze Kindheit über die Nase nur in Tierbücher gesteckt. Naja, erstmal eine Stunde geguckt, ob nicht Mama Eichhorn auftaucht und das Kleine abholt. Nix da. Dem war nur kalt. Die hingestellten Nüsse wollte es auch nicht. Bis auf Handlänge kam man heran.

Ich habe dreimal Mika angerufen und schliesslich einigten wir uns, den Kerl zumindest für die kalte Nacht hereinzuholen - schliesslich giesst es draussen in Strömen und wurde auch schon dunkel. Decke über das Tier, fast genesene Meerschweinchen (dazu später) zu den anderen Meeris gesetzt und Hörnchen mit ein paar dicken Ästen in den Käfig. Wo es weiter traurig sass. Susku hat das Netz durchwühlt. Keine Kuhmilch, logisch. Katzenaufzuchtmilch bekommt man Sonntag abends aber auch nirgens. Ob ich? Okay, schlimmer es kann es auch nicht mehr werden - also ein paar Spritzer von Fridas Milch in eine Spritze gezogen.

Mit dickem Handschuh das kleine Wesen hochgehoben und Spritze ins Mäulchen. Man schmatzte vorsichtig. Ekligerweise liefen einige Silberfischviecher übers Rotbuschelfell. Yäääk, gleich totgemacht. Was man sich da noch alles einschleppt... von Tollwut u.ä. ganz zu schweigen. Aber das Eichhörnchenkind kann ja auch nicht draussen sitzenbleiben. Jedenfalls wurden nach einigen Schlucken Milch die Augen klarer und dann mümmelte man ein paar Mandeln und Sonnenblumenkerne. Sehr gut. Aber man war seeehr müde... oder vielleicht totkrank.

Und meiner einer fand Eichhörnchenaufzuchtanweisungen auf der Website von Korkeasaari. Demnach ist es mit seinen offenen Augen schon ein Teenie, der vielleicht auf seinen Streifzügen verloren gegangen ist. Man soll sie eigentlich draussen lassen, weil die Mamas sie oft finden, aber wenn sie ganz ermüdet, kalt und hungrig sind, kann man sie für einen Tag oder so nach drinnen holen und aufpäppeln. Richtig drinnen aufgezogene Hörnchen werden oft so fordernd, dass sie Parks und Wälder für Menschen unbegehbar machen *lach* Naja, ich bin schon ein bisschen erleichterter. Da müssen wir dann eine Suchanzeige aufgeben. Na, ich lass Kurre hier, bis Männe morgen da ist und dann sehen wir weiter. Herrjemineh.

Selber schuld...

Selber schuld ist man eigentlich, wenn es nachts um 2:19 ist und hier immer noch ein Zwerg durch die Gegend turnt. Der schon dreimal im Bett lag, aber dank lautem Fensterklopfen, penetranten Hundeärgern, Wändehauen und sonstigen Spässen wieder in die Stube befördert werden musste. Und das schlimmste daran ist, dass die Mama selber daran schuld ist. Obwohl sie ja auch nicht müde ist - aber Babies und werktätige Menschen gehören halt samstag nachts ins Bett. Basta.

Aber so einfach ist das nicht, wenn man bis 14 Uhr tief und fest geschlafen hat. Wenn man den ganzen Tag wegen Dauerregens nicht an die frische Luft konnte. Wenn man drei kranke Meeris pflegen musste. Und wenn das oben genannte Baby in der letzten Nacht zwar von 20 bis 2 Uhr geschlafen hat (während die Mama eine höchst interessante wissenschaftliche Studie über finnisch-deutsche Beziehungen studierte), aber dann zwei Stunden herumgekaspern musste. Was wiederum ein Grund für das Verpennens des heutigen Vormittags war - der Wecker war zwar gestellt (Vorsatz: wir wachen immer, auch am WE um 8 auf, damit Fridas Rhytmus nicht durcheinander kommt), drang aber nur von weitem und ganz leise in die Traumlandschaften der schlummernden Weibsbilder. So wie immer eigentlich.

Also, alles wieder im Eimer, Susku Raben- und Assimutter, Kind völlig durcheinander und ahnungslos und morgen um 10 haben wir Sommerausflug. Bei strömenden Regen und totmüde. Und am Montag müssen wir wieder um 6 aus den Federn. Kann mir mal jemand bitte helfen? Ein hoffnungsloser Fall...

Samstag, 16. August 2008

Schweinesorgen...

Wieder Sorgen um die lieben Vierbeiner. Die Mehrheit unserer Meerschweinchen ist ja mittlerweile im Rentenalter angekommen und alle sind viel ruhiger geworden. Allerdings hat Jaska gestern beim Schlafen eigenartig geknarzt. Als ob er Schmerzen hätte, genau wie das Xenia immer gemacht hatt. Mist... rausgenommen und erstmal Zähne begutachtet. Ein Schneidezahn war ja vor einer Woche abgebrochen, aber da der kleine Herr weiter gut gefressen hatte, habe ich es beim Beobachten gelassen. Jetzt waren allerdings die unteren Zähne sehr lang geworden und hatten sich V-förmig zugespitzt. Nicht gut. Vor allem, da sich ja oft gleichzeitig die Backenzähne falsch entwickeln und ggf.über die Zunge wachsen, so dass das Tier vor vollem Napf verhungern muss.

Heute mittag habe ich den kleinen Kerl dann extra gesetzt. Etwas Novalgin gegeben und geguckt, ob er frisst - macht er. Zieht trotz abgekniffenem Zähnen lieb das angebotene Heu ein, ist aber irgendwie schlapp und schlecht drauf. Und das natürlich am Wochenende, wo alle Tierärzte geschlossen sind. Ich habe kurz die Bereitschaft angerufen - die Ärztin stellte zwar wirklich gute Fragen, vertröstete uns aber auch auf Montag. Vielleicht Röntgen, Zähne angucken, abtasten, Ultraschall.. ich wusste ja selbst nicht genau, was ihm nun fehlt. Keine Aufgasung, kein Wärmeschock, kein Schnupfen, Hinterbeine bewegen sich doch normal... mmh. Und noch mysteriöser wurde das ganze, als Jasmiina, seine Schwester am heutigen Abend genauso schlapp in Stall lag. Sie hat normale Zähne. Was haben die beiden nur? Ruubi sitzt jetzt auch im Hospital, weil sie ja schon lange mit ihren Zysten herumlaboriert und heute auch nicht richtig fressen wollte.

Eben habe ich alle drei noch einmal mit Pelletbrei und Super Vetrum gepäppelt und extra frisches Gras aus dem Garten geholt, aber mit gefällt das alles nicht. Hat Frida etwas Giftiges in den Stall geworfen? Waren die Pellets, die sie gestern ausnahmsweise statt Heu bekommen hatten, irgendwie verdorben? Haben sie überhaupt während des total verregneten Sommers zu wenig Frischfutter bekommen? Zu wenig Vitamine? Zu wenig aufgepasst? Was sich jetzt bei den Senioren zuerst äussert? Oder hat Saaga irgendwelche Viren eingeschleppt? Ihre Vergesellschaftung ist übrigens richtig gut verlaufen, alle sind jetzt nett zueinander =) Ich befürchte nur, dass wir drei von der Bande jetzt auf einmal verlieren... die kleinen Fellnasen gehen immer so schnell =(

Freitag, 15. August 2008

Strohtag 4...

Und schon wieder Freitag, die Zeit rast. Irgendwie komme ich zu nichts, aber wie gesagt, ist es auch sehr ruhig. Frida macht ja abends kaum mehr was als zu pennen *seufz* Ist aber auch gut so, ich bin nach 6 Stunden Arbeit auch nicht mehr besonders kreativ. Allerdings macht mir die morgendliche Weinerei zu schaffen. Hätte ich doch noch zuhause bleiben sollen? Ist sie mit einem Jahr noch zu klein für die Kita? Hätte Männe nicht noch ein paar Monate auf sie aufpassen können? Und warum ist der überhaupt auf dieser dämlichen Rally?

Aber andererseits weiss ich, dass dies die beste Lösung ist. Laura sagt immer wieder, dass Frida tagsüber eine ganz Lustige ist, viel Quatsch macht, inzwischen ohne Weinen und zwischen den anderen Kids liegend Mittagschlaf hält, gern Musik hört, total gern die Katzen anguckt, wie ein kleiner Hund bellt, immer wieder tanzt und lacht und stundenlang herumtapsen will. Ich glaube, die beiden mögen sich - nur morgens will halt Frida erstens nicht aufstehen und zweitens nicht, dass die Mama weggeht. Blöd. Männe meint, dass es vielleicht auch daran liegt, dass er nicht da ist. Und dass man sich ja überhaupt erst an alles gewöhnen muss. Wenn unsereiner einen neuen Job hätte, wäre ja auch erstmal alles fremd und doof. Und ich war am Dienstag auch traurig, weil Männe weggefahren ist, bin jetzt aber ganz zufrieden mit unserem Frauenhaushalt. Mmmmh.

Vielleicht ist es nächste Woche besser. Ansonsten muss ich sagen, dass wir wirklich einen sehr guten Platz für Frida bekommen haben. Die Tagesmami ist sehr nett und gesprächig, erzählt jeden Tag, was und wie Frida gemacht hat, was es zu essen gab, ob Kaka gekommen ist, wo sie waren, was Frida alles lustiges neu gelernt hat und und und. Richtig nett. Und begeistert von unserer Kleinen. Und wie flexibel sie für uns ist - das gäbe es nie und nimmer in einem Kindergarten. Sie akzeptiert Fridas Stoffwindeln und wäscht sie sogar, obwohl sie nie vorher welche gesehen hat. Legt sich zum Einschlafen eine Weile neben die kleine Maus.

Möchte ein paar Worte deutsch lernen, fragt, was Fridas Lieblingsbrei ist und passt auch die Einschlafzeiten dem an, wann die Kinder müde sind.
Frida darf selbst mit dem Löffel essen, wenn sie möchte, bekommt ihre Sachen und Windeln gewechselt, wenn sie dreckig sind, wir können sie bringen und abholen, wann wir möchten und bekommen beim Abschied Fridas Sachen fein sortiert in ihren Rucksack gepackt. Und das alles für nur 140 Euronen im Monat - die Rechnung ist nämlich gestern eingetrudelt. Danke Finnland und Jyväskylän mlk. Einfach toll. Jetzt muss die Kleine nur noch lernen, dass die Mama immer wiederkommt. Und dass 7 Uhr früh nicht mitten in der Nacht ist =) Heh, genau das hat bei mir offensichtlich 33 Jahre gedauert... oder noch mehr?

Donnerstag, 14. August 2008

Strohtag 3...

Die Woche vergeht wie im Flug. Heute früh hat Frida wieder geweint, als sie aufstehen musste. Weia, das mag die Mama gar nicht. Zum Glück kann ich das Kind nach dem Anziehen immer blitzschnell aus der Wohnung und ins Auto befördern, weil ich ja selbst schon angezogen und fertig bin. Draussen geht es dann immer. Nur, dass bei der Tagesmami wieder Tränen flossen, als ich ihr die Gummistiefel ausgezogen habe. Was, Frida rein und dann auch noch Mami weg? Das geht doch gaaar nicht!!! Und müde bin ich auch noch! Buaaaahh!

Also grosser Mist. Aber was sollen wir machen. Sind ja keine Millionäre. Das Kind muss früher ins Bett. Also bin ich gleich nach der Arbeit mit Frida zu Oma und Opa gefahren. Dort haben wir mit der Cousine gespielt, gegessen und gekaspert, bis das Fridakind wieder gegen 17 Uhr müde wurde. Ab ins Auto und zurück nach Hause - Frida konnte genau eine halbe Stunde im Auto schlafen und musste dann wieder aufwachen, um mit Mami zu essen und zu spielen. Puuuuh, Punkt 8 lagen wir beide totmüde im Bett. Bye bye social life... =)

Mittwoch, 13. August 2008

Strohtag 2...

Was ist los... wir wühlen uns so durch den Alltag. Eigentlich merkt man jetzt gar nicht, dass Männe nicht zuhause ist. Wir sind halt auf Arbeit und im Kindergarten oder essen oder schlafen =) Tatsächlich ist es sehr ruhig und fast angenehm *lach* Die Wohnung ist unangetastet, sprich entweder so sauber oder so vermüllt wie _ich_ sie hinterlassen habe, die Glotze bleibt aus und die Küche so gut wie kalt. Alleinerziehende working mum ist halt etwas ganz anderes als zu dritt oder allein mit einem Baby zuhause!

Heute habe ich zum ersten Mal Frida ganz früh und ganz allein zu Laura gebracht. Es war schwer, sehr schwer, die Kleine überhaupt wachzubekommen. Ojeee... nur mein Hinweis auf den vor dem Bett sanft schlummernden Koira hat sie so halbwegs die Augen aufschlagen lassen. Beim Anziehen und beim Abgeben flossen Tränen, aber angeblich ist das immer schnell vorbei *hoff* Auf Arbeit war es wie immer schön, ich habe dieses Jahr gar keinen Urlaubskater, sondern freue mich, in meinen Papierbergen und meinem Computer herumwühlen zu dürfen. Und natürlich reden wir viel über Kinder =)

Umgehauen hat es mich allerdings, als Laura am Nachmittag fragte, was "Papi" denn auf finnisch heisst. Die kleine Madame hatte nämlich den lieben langen Tag und sogar beim Einschlafen immer "papi papi" gesagt. Mein armes Hasenkind! Ob sie doch ihren lieben Isi vermisst? Das ist ja zum Herzerweichen! Ausserdem war sie sehr müde. Wir waren noch kurz bei Kalle und seiner Mama, um den Ikea-Katalog zurückzubringen, und dort konnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten und hat immer in Mamis T-shirt gelangt =)

Zuhause dann erstmal getrunken und prompt von 17 bis 19 Uhr geratzt. Dann mit Nelson raus. Ich habe nur ein Problem, sie dann vor 22 Uhr ins Bett zu bekommen - schliesslich müssen wir morgens früh raus. Aber das wird schon. Oh, und wir haben heute ein bisschen mit den Nachbarskindern im Sandkasten gespielt und mit deren Mama gelabert. Schön und hat Seltenheitswert. Irgendwie müssten wir mal in eine kinderreichere Gegend ziehen...

Dienstag, 12. August 2008

Strohtag 1...

Wieder Strohwitwenwoche, so wie im letzten Jahr um die gleiche Zeit. Männe ist in D und wir amüsieren uns hier zu zweit. Wobei Frida ja eine ganz andere Person ist *lach* Jedenfalls haben wir heute diesen schönen Herrn kennengelernt. Von und zu Quito, 10 Jahre alt und wohnt ungefähr 4 km von hier. Ein toller Hund, genauso eine graue Schnauze wie Nelson, mit sehr schönem Fell, edel und sehr schmusig. Vielleicht ist es ja doch so, dass unser nicht der einzige liebe Hund auf der Welt ist =)

Ansonsten der normale Alltagsstress... ich war von 8 bis 14 Uhr auf Arbeit, dann ist Männe zu seiner Weltreise aufgebrochen, Frida war bei Laura, hat danach von 17 bis 19 Uhr gepennt, dann waren Oma und Opa hier zum babysitten, während ich auf dem Vorstandstreffen des finnisch-deutschen Vereins weilte und oben genannten Kerl näher kennenlernen konnte. Abends dann beim Stillen um 21 Uhr eingeschnarcht. Man kommt halt zu nix mehr - aber irgendwie ist unsere Bude auch viel aufgeräumter als vorher *lach*

Montag, 11. August 2008

Besuch aus Rovaniemi...

Heute habe ich zum ersten Mal in diesem Jahr Männe gebeten, mir mein wie immer zuhause vergessenes Telefon auf Arbeit zu bringen - und es hat sich voll gelohnt. War doch da eine SMS von einem alten Bekannten, Julián aus Espanja, äähm neuerdings Lappland. Einem meiner Studienkumpels, Mitbewohner und Fast-Bruder, der auch gleich nach dem Austauschjahr im schönen Finnland hängengeblieben ist.

Er war gerade mit Frau und Sohn bei den Schwiegereltern in Äänekoski zu Besuch und wollte am Nachmittag vorbeikommen. Sehr gut. Ich also freudestrahlend nach Hause, Frida abholen. Die er zuletzt als winziges Baby gesehen hatte. Oder halt, erstmal Windeln, Cokis und was zum Anbieten im Supermarkt besorgen. Witzigerweise hatte Julián die gleiche Idee (Finnland ist ja wie immer ein Dorf) und so fielen wir uns schon vor dem S-Market eigenen Gemüsestand in die Arme *grins* Hola y que tal, ystäväni? How are you, everything fine? Mitä kieltä puhutaan nyt?

Ach, ist das immer schön, alte Freunde zu treffen. Wir laberten und laberten und dann kam noch Männe nach Hause und wir laberten... vor allem über unsere Kinder. Über alte Freunde. Über Lappland und Namen und über alles. Mit manchen Freunden und vor allem Halb-Bekannten und mehr oder weniger Saufkumpanen ist es schwierig, nach so langer Zeit noch gemeinsame Themen zu finden. Aber Spanier und Mitbewohner und internationale Papis sind da eine ganz andere Liga. So schmeckt doch der erste Arbeitstag! Bueno bueno!

Das Foto ist übrigens im Herbst 1999 in unserer spanisch-deutschen WG in Roninmäki aufgenommen. Mit Franzosen, Singapurern, Germans, Spaniern und Holländern. Julián zweiter von links und ich ganz rechts. Das waren noch Zeiten *schwärm* Und wahrscheinlich die einzige Party, auf der wirklich kein Allehol geflossen ist und wir alle nur Hausklamotten anhatten *ggg* If I could turn back time...

Samstag, 9. August 2008

Tampere...

Frida war mit Oma und Opa und Mama auf Expressvisite in Tampere, knapp zwei Stunden von hier, während Männe auf einem Autorennen in Joensuu gefilmt hat. Nix besonderes, aber es war eine gute Art und Weise, den Strohwitwentag herumzukriegen und wir haben viel erlebt. Zudem wir von morgens bis abends eingeladen waren und Frida jede Menge Sachen geschenkt bekommen hat *freu*

Also, ich lass am besten Bilder sprechen... wir haben zuerst in Orivesi Kaffee getrunken, waren dann im Stadtzentrum, auf dem Markt und in der Markthalle (jaaaa, in Tampere funktioniert die!). Susku hat sich alles angeguckt, über die Mustamakkara gelächelt und im Auto lecker Sushi gegessen. Dürfen Babies Sushi? Frida hat es jedenfalls geschmeckt, auch wenn es eine Heidenarbeit war, das olle Wasabi vom Reis zu puhlen.

Dann sofort weiter in ein grosses Gewerbegebiet, wo Männes Eltern sich mit Outdoorsachen und Winterschuhen eingedeckt haben. Ich fand nichts besonderes, aber Frida freute sich über einen riesengrossen, an die Wand geklebten Ajokoira, einen echt finnischen Jagdhund. Koira koira! Und ein Strahlen ging über die Pausbacken.

Übrigens sind Ajokoiras Männes Lieblingsrasse - und ich finde, die sehen aus wie aufgepumpte Beagles. Oder riesige 80er-Jahre-Meerschweinchen, zumindest von der Farbe her *lach* Danach konnte Frida noch in einem anderen Ramschladen schön herumtapsen, bunte Sachen begucken und fremde Leute angrinsen. Und viele Male "gai" sagen, was soviel bedeutet wie "will ich haben". Ojeee...


Die kleine Maus sollte eigentlich die ganze Zeit schlafen, aber es gab ja viel zu viel zu sehen. So pennte man trotz kurzem Nachtschlaf erst gegen 15 Uhr ein und wachte schon eine halbe Stunde später wieder auf, als wir gerade in einem anderen Gewerbegebiet angekommen waren. Irgendwas hatte ihr in der Nase gejuckt und - bumms - waren die Augen wieder auf. Gugn gugn gugn, ich bin wieder da!

Jedenfalls sind Mama und frisch aufgewachte Frida die Grosseltern suchen gegangen und dazu hunderte von Metern über Parkplätze und durch schicke Passagen gebattert. Kann ja keiner wissen, dass die dämliche Navigation uns an den Hintereingang von verkkokauppa.com geführt hatte und die Tür desselben genau neben dem Einkaufszentrum lag, in dem wir herumspazierten. Handy war natürlich im Auto. Klamottenläden über Klamottenläden, sehr cool - aber wir mussten ja zu dem Elektroschrott *lach*

Am Ende durfte meiner einer noch einen Wunsch äussern und wir sind zur Gartenabteilung vom Bauhaus gefahren. Schön, sooo viele Pflanzen. Und Frida durfte einen riesengrossen Wagen schieben. Sie freut sich da immer so. Zum Glück ist nichts runtergefallen und sie hat nicht einmal geweint, als sie sich die Finger an der Klappe geklemmt hat (Zitat "wo hängst Du denn fest?" als ich sie hochnehmen wollte). Tapferes Kind!

Natürlich hat sie auch auf der Rückfahrt nicht geschlafen. Bei ABC in Orivesi noch den Fussboden mit Salat, Kartoffeln und Curryhähnchen garniert, zweimal so laut gekreischt, dass wir da jetzt bestimmt Hausverbot haben (WANTED: Frida) und im Windelwechselraum wechselweise fast in die Steckdose und das Kinderklo gefasst - aber dann konnten wir beruhigt nach Hause. Und auf der Fahrt von Kuohu nach Palokka - Mama hat laut Depeche Mode und Zen Café gehört und sich sonnabenderweise irgendwie gewünscht, mal wieder eine Bar von innen zu sehen - ist sie buchstäblich umgefallen und hat geschnarcht, bis gegen Mitternacht der Papi kam =)

Freitag, 8. August 2008

Die letzen Tage...

So, das war der letzte Urlaubstag und am Montag starten wir in den gefürchteten und geliebten Alltag einer ganz normalen finnischen Kinderfamilie. Unser erster Herbst mit Arbeit, Kindergarten, Sportkursen, Kerzen und Fleecepullovern. Das Wetter ist schon dementsprechend: seit heute nacht giesst es, es sind nur noch 10-15 Grad und es kann auch nicht mehr lange dauern, bis die Birken gelb werden. Meine Zimmerpflanzen hat der kühle und regnerische Sommer schon entschärft - die sehen alle ganz schlimm aus. Entweder verbrannt oder ersäuft oder sonstwie mitgenommen. Aber ich habe ja auch anderes zu tun, als meinen grünen Daumen auszuleben.

Frida hat sich gut bei der Tagesmama eingelebt. Von einer Stunde am Montag und zwei am Dienstag und Mittwoch sind wir gestern und heute auf knapp 6 Stunden Betreuung gekommen. Frida hat also schon zweimal bei ihrer Pflegefamilie geschlafen. Hat mir natürlich einige Bauchschmerzen gemacht - sie kann ja zumindest zuhause nicht ohne Mamis Milch oder das Geruckle von Auto oder Buggy einschlafen. Aber dort muss es klappen *seufz* Meine einzige Hoffnung waren die anderen Kinder und Lauras Erfahrung - und dass Frida immer grösser wird und vielleicht versteht, dass Schlaf nichts schlimmes ist, sondern dass man richtig glücklich in die eigene Falle sinken kann.

Frida hat sich auch einigermassen gut gehalten. Zwar geweint, aber dann ist sie auf dem Schoss der Tagesmama eingeschlafen. Zweimal wurde versucht, sie ins Reisebett zu legen, aber das Mäuschen wurde wieder wach und brüllte. Auf dem Sofa war sie dann so fertig, dass Laura sie doch für eine Stunde hinlegen konnte. Aber festgekrallt am T-shirt hat sie sich beim Einschlafen... mein armes kleines Kätzchen. Heute dann hat sie schon 2 Stunden geschnarcht, und zwar mit den beiden anderen Kindern zusammen im grossen Bett. Das ist doch was! Hat sie eben ne ganz kleine Mama und nen ganz kleinen Papa. Hauptsache nicht allein! Und im September kommt noch ein kleines Mädchen, dann kann man zur Not zu viert im Bett kuscheln.

Die grosse Mama und der grosse Papa hatten dafür die Woche ihres Lebens. Zuerst sind wir ja noch kichernd einfach essen gefahren, aber am Ende der Woche haben wir nur noch das gemacht, was uns in den Kopf gegangen ist. Jetzt verstehe ich den Rat, dass man vor der Geburt eines Babies noch einmal viel zu zweit unternehmen soll! Statt Aufräumen waren wir jeden Vormittag irgendwo Kaffee trinken, haben die Stadt unsicher gemacht, stundenlang geshoppt, alles angeguckt, herumgefahren, gemütlich gegessen, noch ein Laden irgendwo, noch hier und noch da gucken, dann ein bisschen zuhause gesurft und notdürftig Ordnung gemacht... alles ohne an das liebe Würstchen denken zu müssen. So wie früher. Und das war wirklich erholsam. Ich liebe Frida über alles, aber so ein paar Tage für sich selbst sind Gold wert. Wir streiten uns auch viel weniger, sehr gut!

Das Abholen war auch immer schön. Frida spielte meist irgendwo, haute Musikinstrumente zusammen, alberte mit den anderen Kindern, ärgerte die Emppu-Katze, war auf Lauras Schoss oder kam uns mit einem "oh oh" entgegengekrabbelt. Sie hat immer gut Essen bekommen, die Windeln wurden wahrscheinlich regelmässiger gewechselt als bei mir und sogar schön ausgewaschen, man war draussen im Wald, im Sandkasten und auf dem Hof. Und abends totmüde. Wir müssen Frida jetzt nur wirklich gegen 18 Uhr Abendessen geben - sonst pennt sie uns beim shoppen gegen 19 Uhr ein und wacht nicht mehr auf.

Endlich ein richtiger Rhytmus, um 7 aufstehen, um 8 Frühstück, um 9 Kindergarten, um 10 raus, um 11 Mittag, um 12 Schlafen, 14 Uhr Zwischenmahlzeit, 15 Uhr raus, 16 Uhr nach Hause, 17 Uhr Essen, 18 Uhr Pikku Kakkonen und dann ab in die Falle. Möglichst so fest, dass Mama und Papa noch ein bisschen Zeit für TV und Internet haben. Wie lange habe ich schon nicht mehr vor der Glotze gesessen! Ich glaube, ich finde es ganz gut, so ein grosses Mädchen zu haben =) Und am allerallerschönsten ist der Moment, wo man das frisch von der Kita gekommene Welpi samt Overall und Gummistiefeln aufs Familienbett schmeisst und erst einmal ordentlich durchkitzelt. Meine Fridadida!!!


Donnerstag, 7. August 2008

Markt...

Eigentlich haben alle finnischen Städte einen Markt. Nur der Jyväskyläer hat in den letzten Jahren ein trauriges Schattenleben geführt - abseits der Haupteinkaufsstrasse und etwas bergauf gelegen, mit einem ollen Busbahnhof aus den 70ern im Hintergrund, sonstigen Müllgebäuden, lauten staubigen Strassen und einer fast verwaisten Markthalle umgeben, war dort einfach überhaupt nichts mehr los. Noch schlimmer kam es, als der Busbahnhof abgerissen und durch eine riesige Baustelle ersetzt wurde. Wobei ich Fotos von 1999 habe, als noch Stände auf dem Markt standen. Aber das ist lange her.

Im gleichen Jahr, im August, habe ich nämlich das Marktleben in Helsinki liebengelernt. Ganz am Hafen gelegen, gibt es da frische Fische, saftige Erdbeeren, knackige Erbsen, frisch geflücktes Gemüse, ulkige Souvenirs, blau-weisse Fahnen und Buden mit Pyttipannu, Pulla, Muikkus und sonstigen finnischen Spezialitäten. Schiffe und Möwen, Touristen und Finnen. Stundenlang bin ich da immer rumgelaufen, habe geguckt, gekauft und das Geschehen beobachtet. In Jyväskylä gab es sowas nicht (mehr). Sogar der ganz neu erfundene Weihnachtsmarkt fand an einem hässlichen, zugigen Ende der Kauppakatu statt und nicht auf dem Marktplatz, wo er ja dem Namen nach schon hingehört. Was habe ich immer geredet und geredet, wie man das anfangen müsste...

Heute allerdings habe ich etwas ganz Verblüffendes entdeckt. Männe war kurz auf Arbeit und hat mich aufgrund einer roten Ampel schon an der Ecke von Väinönkatu und Yliopistonkatu ausgesetzt. Und was war das denn? Stände und Musik auf dem Marktplatz? Häääh? Ungläubig bin ich die Treppen hoch und da war tatsächlich das, was ich jahrelang vermisst hatte. Buden mit Kaffee, Kuchen und Fleischpasteten, bunte Blumen, Erdbeeren, Blumenkohl, Möhren, Erbsen, Honig, Flechtwaren und sonstigen Sommerprodukten. Und ein Opi sass auf dem Brunnenrand und spielte traurige finnische Weisen auf dem Akkordeon, während sich andere Omis und Opis sowie Familien mit Kindern ihren Kaffee schmecken liessen und mit dem Handy in der Weltgeschichte herumtelefonierten. Cooool! Eine Fata Morgana, hahaha.

Tatsächlich hatte der Platz schon Anfang des Jahres gemütlichere Züge angenommen, als eine hohe Hausfassade an der Nordseite errichtet wurde und damit die Fläche ungefähr um die Hälfte verkleinerte. Dann schien heute die Sonne, es war warm und Urlaubszeit. Und vielleicht hat es sich langsam herumgesprochen, dass der Markt zu neuem Leben erwacht ist. Touristen, aber auch viele Einheimische. Und alle freuten sich sicherlich, dass auch wir im Korndorf wieder einen Markt haben. Mit fast italienischem Flair. Jedenfalls möchte ich nicht wissen, was die neuen Wohnungen kosten, die da ihren Balkon in Richtung Marktplatz haben. Und deren Preis ist heute sicherlich noch um ein paar Euronen geklettert =) Nur für Balkonkästen mit Blumen reicht es offensichtlich nicht mehr *läster* Jetzt hoffe ich nur, dass mit dem Markt auch die Markthalle wieder erwacht. So eine hat nämlich auch jede finnische Stadt - nur unsere steht verwaist und traurig herum. Oh, und interessant war überhaupt, dass einige der Marktverkäuferinnen offensichtlich aus Thai- oder anderen asiatischen Ländern stammten. Globalisierung...

Mittwoch, 6. August 2008

Himmlische Ruhe...

Ich traue mir ja gar nicht, es zu schreiben, aber hier herrscht himmlische Ruhe und wir faulen nur so vor uns herum, obwohl die Wohnung ringsum in Trümmern liegt. Frida ist von 9 bis 12 bei der Tagesmami und Mama und Papa sind einfach zuhause und erholen sich. Nix mit mütterlichen Tränen, weil das geliebte Riesenbaby im Kindergarten ist. Mama war schön duschen, knabbert leckere Donuts und daddelt im Netz herum, während Papa auf dem Sofa liegt und schläft. Genau das richtige, bevor es nächste Woche mit der Arbeit weitergeht. Aaaaah! Und so war unser Leben immer, bevor wir Kinder hatten? Uuups. Oder war das zu langweilig?

Dienstag, 5. August 2008

Steckenpferde...

Heute war Fridas zweiter Tag bei der Tagesmami und wieder hat alles gut geklappt. Diesmal war sie sogar von 9 bis 12 dort, hat gespielt, gegessen, Laura an der Hand tausendmal durch den Hof geführt und zugeguckt, wie ihre "Geschwister" mit Steckenpferden durch die Gegend gehoppelt sind. Überhaupt soll sie wohl die Grossen sehr gut beobachten und genau verfolgen, was die so anstellen. Dann hoffen wir mal, dass Frida auch genauso wie Kiia und Mikael brav ins Mittagschlafbettchen geht, wenn es auf das Ende der Woche zugeht =)

Während der Zeit waren Männe und ich im Stadtzentrum - Männe auf Arbeit und ich habe H&M geplündert (die obligatorischen Bodies, hellblau-schwarze Snoopyshirts und Mütze sowie braune Retrosachen mit Tieren... süss!) und geschockt festgestellt, dass 80 und 86 die allerletzten Babygrössen sind *weia* Und Fridas bei huuto.net ersteigerte Schuhe sind angekommen - nagelneue himbeerrote Timberlands mit Klettverschluss für 25 statt im Laden satte 50 Euro *freu* Die unnützerweise im Dunkeln leuchten sowie schmutz- und wasserresistent und besonders für Babyfüsse geeignet sind. Da freut sich die Mama!


Ansonsten ist Nelson heute seine Satellitenschüssel und die Fäden losgeworden (Narbe sehr gut verheilt!) und wir waren in Karstula, um ein - sorry für alle, die das nicht verstehen können *ggg* - Meerimädchen abzuholen, dessen Partnerin gestorben war. Eine ganz weisse Schönheit mit Rubinaugen. Die Art von Schweinies, die die meisten Leute nicht leiden können oder gar für Versuchslaborratten halten, aber ich finde die wunderschön... Die kleine Nela stand schon seit einiger Zeit als Anzeige bei suomi24.fi, als Albinoschweinchen (die es ja gar nicht gibt) und niemand interessierte sich so richtig für sie - vielleicht wegen der Farbe, vielleicht aber auch, weil sie mitten in der mittelfinnischen Pampa wohnte - jedenfalls war das genau das richtige für mich =) Namensvorschläge können gern unter Kommentaren abgegeben werden - ich suche was mysteriöses, feenhaftes mit drei Silben... muss demnächst mal meinenirisches und walisischen Namensbücher vorkramen. Und sie sieht soooo sehr aus wie Talulah, gross und schön und weich - nur etwas zu heiss gewaschen, also ohne Farbe *lach*

Eigentlich hatte ich schon vor der Rally nach einer Mitfahrgelegenheit für die Kleine gesucht bzw. wollte selbst die 100 km fahren, aber irgendwie waren unsere Tage zu vollgestopft und so ist halt Dienstag daraus geworden. Männe hat gleich die Gelegenheit genutzt, bei seinen Freunden Pasi und Jami in Saarijärvi vorbeizufahren und Pläne für seine deutsche Rallyreise nächste Woche zu schmieden und Frida hat ihr Mittagsnickerchen halten können, während wir durch die spätsommerliche Landschaft düsten.

Überhaupt beobachte ich ja momentan wieder mit Argusaugen, ob sich die ersten gelben Blättchen an den Birken zeigen, während sich das noch grüne Korn im Wind wiegt, die Waldweidenröschen langsam verblühen und die Kapuzinerkresse im Abendlicht strahlt. Einem Deutschen kann man das vielleicht so erklären, dass in Finnland sofort nach dem Mai der September ausbricht *grusel* und tatsächlich ist es momentan schweinekalt - morgens nur so um die 10 Grad... ob das nochmal was wird mit dem Sommer???

Montag, 4. August 2008

Ohne Frida...

Ohne Frida waren wir heute für eine Stunde und es war irgendwie komisch. Ich kam mir vor wie ein alberner Teenager, hahaha, als wir zu zweit essen und shoppen gegangen sind, während Frida sich in Ruhe an die Tagesmami gewöhnte. Erst hatten wir eine Dreiviertelstunde mit Baby, Tagesmami und der fast vierjährigen Kiia auf dem Fussboden gespielt, bis Frida einigermassen aufgetaut war. So gut konnte sie sich also doch nicht an unseren doch recht gelösten Besuch im Juni erinnern =)

Dann sind nacheinander ich und dann Männe gegangen. Weia, wie spannend. Und wieviel Frida schon versteht! Ich sagte laut, dass Mami jetzt einkaufen geht, viel Spass und ich hole Dich gleich ab und tschüss. Frida stand sofort auf, nahm meine Hand und marschierte in Richtung Ausgangstür. Uuups, dass war eigentlich anders herum geplant. Die Schuhe anziehend sagte ich auf finnisch zu Mika, dass er sie auf den Arm nehmen und beide mir zusammen winken sollen. Was macht Frida? Winke winke zu Papa und zerrt mich zur Tür. Öööhm...

Laura kam dann glücklicherweise auf die Idee, den Kater angucken zu gehen und weg war ich. Draussen im Auto war es komisch zu warten. Ob sie weinen würde? Mein armes Häschen. Hoffentlich ist sie nicht zu dolle in Panik. Aber wir haben ja keine Wahl. Dann kam Mika raus - er war einfach still und leise gegangen, als Frida in ein Spiel vertieft war. Pädagogisch falsch, aber zumindest erfolgreich =)

Wir fuhren zum Euromarket, gingen Mittag essen und shoppen (siehe oben) und dann war es auch schon wieder Zeit, das Kind abzuholen. Mit ganz mulmigem Gefühl schlichen wir zum Haus und horchten. Ohrenbetäubendes Gebrüll? Tränenbäche aus der Haustür? Eine verzweifelte Tagesmami? Nix da. An der Tür kam uns Frida auf dem Arm entgegen und als sie dann auf der Erde stand, machte sie ganz verdutzt: oh oh oh und guckte uns gross an. Nanu? Wo waren die denn? Als ich mich allerdings hinkniete und Mäuschen auf den Schoss kletterte, flossen dicke Tränen. Buuaaaah, ihr habt mich allein gelassen! Laura musste lachen - hatte sie vielleicht da erst gemerkt, dass wir gar nicht da waren. Auf Mika war Frida auch böse - weinte auch, als er sie auf den Arm nehmen wollte. Ach arme Frida.

Aber sie hat brav dort Mittag gegessen, fast einen ganzen Teller voll, ist viele Runden an der Hand durch die Stube marschiert, den Namen der Katze gelernt "Emm Emm", mit Kiia und Mikael Bekanntschaft geschlossen und hat sich offensichtlich auch sonst gut gehalten. Dass hinterher Tränen kommen, soll wohl normal sein. Sicherlich gewöhnt sie sich an alles. Schwierig wird es nur, wenn sie dort schlafen soll. Ohne Mamibrust. Und wenn Mama und Baby erst einmal realisieren, dass das jetzt Alltag wird. Dass wir nicht nur einfach mal so dort sind, sondern dass Frida dort "arbeitet" und dass wir nie wieder einfach nur so zuhause herumhängen können. Nur noch abends zuhause. Komisch. Das war's nun also endgültig mit der Babyzeit.

Frida hoitoon...

Ojee, Frida ist ein grosses Mädchen. Heute geht sie zum ersten Mal zu ihrer Tagesmami. Oder sagen wir, sie muss, ääähm darf, zum ersten Mal dort ein bisschen allein bleiben. Wobei allein auch wieder völlig falsch ist - sie hat ja dort die Tagesmami, ihre neuen Geschwister, zwei Katzen, zwei Hunde und was weiss ich für Hausstaubmilben, Flöhe und Blümchen auf der Fensterbank. Nur die Mami und den Papi nicht. Aber es ist ja nur kurz. Und unsere kleine Frohnatur schafft das bestimmt. Jedenfalls ist meiner einer ziemlich aufgeregt, obwohl ich es mir eigentlich noch schlimmer vorgestellt hätte.

Irgendwie habe ich als DDR-Kind so eine fröhliche Vorstellung vom Kindergarten, dass ich mich eigentlich für Frida freue, dass sie jetzt tagsüber Spielkameraden haben wird und nicht nur mit der blöden und total einfallslosen Mami herumhängen muss. Andererseits kenne ich meine Kleine und weiss, dass sie weder alleine einschlafen kann noch bisher grossartig von der Mama getrennt war. Selbst bei Oma setzt ein ohrenbetäubendes Kreischen ein, wenn sie mich eine halbe Stunde nicht gesehen hat und dann plötzlich meine Stimme aus einem anderen Raum hört. Und beim Babycafé kam sie immer ganz aufgelöst hinterhergekrabbelt, wenn ich noch schnell etwas aus dem Auto holen wollte. Aber das war im Mai und jetzt ist August. Mit meinen Eltern allein hat sie es sehr gut ausgehalten. Klar wird sie das schaffen. Und eine Tagesmami ist ja immer da, arbeitet nicht in Schichten so wie die Erzieherinnen im Kindergarten. Und dort gibt es so viel zu sehen und zu machen. Die wird das schon schaukeln, andere haben das auch geschafft!

Ein bisschen Sorgen macht mir nur der Fakt, dass Männe nächste Woche in good old Germany weilen wird und Frida somit dann schon volle 6-7 Stunden bei der Tagesmami zubringt. Aber ich habe noch ein paar Überstunden, die ich im Notfall abbummeln kann. Hoffen wir, dass alles gut und diese dämliche Woche schnell vorbeigeht. Siehe letztes Jahr, apua apua. Apropos Männe: der hat heute Geburtstag und hatte gestern abend plötzlich eine ziemliche Frida-Tagesmami-Krise. Auf einmal fiel ihm ein, dass Frida doch noch ganz klein ist und unmöglich weggegeben werden kann. Dass er doch hätte noch länger zuhause bleiben können und so. Hah, das hätte er sich vielleicht doch ein klein bisschen eher überlegen müssen. Männer!!! Aber im Notfall ginge es, vielleicht für ein halbes Jahr oder so. Mit seinem Künstlerjob verdient er nämlich meinen Befürchtungen nach weitaus weniger als wenn er mit Frida zuhause bleiben würde *stöööhn* Aber daran will ich noch gar nicht denken.