Dienstag, 31. Mai 2011

Ganz allein...

Frida hat die erste Nacht ganz allein, und die ganze Nacht bis wir sie aufgeweckt haben, in ihrem Zimmer geschlafen. Woooow. Mit vier Jahren kann man das natürlich. Und die Mama war bis 1 Uhr nachts wach, weil das schnaufende Plüschkind neben ihr gefehlt hat. Beziehungsweise weil sie noch ewig surfend auf dem Sofa sass, weil sie dachte, dass die Kleine eh bald schluchzend in die Stube tapsen würde.


Pustekuchen. Getestet haben wir übrigens schon ab und zu, am Sonntag schon einmal ganz ernstlich (jetzt bleibst Du in Deinem Zimmer und schläfst schön... blabla), aber da war sie einfach nicht müde genug, hat bis Mitternacht gelesen und gekaspert und Quatsch gemacht (siehe Bild) bis wir sie bei uns eingeschläfert haben. Sonst wollte sie immer gleich bei Mami und Papi schlafen, oder kam spätestens nachts, oder hatte nach dem Vorlesen Sehnsucht nach Papa oder Angst allein oder ist völlig ausgetickt, geturnt und gerappelt oder da waren Monster.

Aber jetzt ist sie schon nach einer Prinzessinengeschichte ganz apathisch gewesen und ist dann freiwillig eingenickt, während die Mama auf dem Teppich VOR dem Bett sass. Dass ich das noch erlebe...

Dienstag, 24. Mai 2011

Abgetaucht...

Neeein, ich bin nicht irgendwie verschollen... wir hatten nur viel um die Ohren. Noch eine Woche mit hohem Fieber im Bett verbracht (39,9 Grad... ich sage Euch!!!), die Lunge aus dem Hals gehustet und die Kloschüssel von oben und unten beehrt, zu allem Schreck auch noch Schlepptopp verliehen - wobei ich eh kaum aus den Augen gucken konnte - aber ich habe liegenderweise gelesen, gelesen, gelesen und dann war da auch noch ein Ausflug in den Tierpark, ein Junggesellenabschied und eine Hochzeit (und kein Todesfall), Fridas Fussballclub und die ersten grünen Blättchen... muss ich alles noch genauer schreiben. Aber erstmal kurze Rückmeldung.

Samstag, 21. Mai 2011

Orthodox...

Und wo man polttarit feiert, ist natürlich auch die Hochzeit nicht weit. Eine Woche gearbeitet, eine Woche mit fast 40 Grad Fieber halbtot im Bett gelegen und dann Sonnabend nachmittag wie Phoenix aus der Asche aus der Falle geklettert, um noch mit schwachen Beinen und Kratzehals die Hochzeit von Tuukka und Susanna zu begehen.

War glaube schon meine sechste Hochzeit, aber diesmal doch was ganz neues, was ich unbedingt sehen wollte: eine orthodoxe Hochzeit. Die Kirche war klein und versteckt, obwohl ich da immer schon mal rein wollte, der Pastor war aus Polen und der Innenraum weitaus reichlicher geschmückt, als man das von finnischen lutherischen Kirchen kennt. Ikonen und viel Gold...

Auch die Zeremonie war ganz anderes. Gleich am Eingang wurden die Ringe getauscht und der Pfarrer sang alles, was er sagen wollte, während die Gäste im offenen Raum herumstanden. Für die grösste allgemeine Erheiterung sorgte allerdings die Tatsache, dass die beiden Trauzeugen (auch richtig gute Freunde von uns) eine geschlagene halbe Stunde zwei schwere Kronen mit einer Hand über die Köpfe der frischzubackenen Eheleute halten mussten.

Wir wussten das im Vorhinein und hatten während der letzten Wochen schon ständig gelästert, ob JP und Anna auch ordentlich mit Bierkrügen o.ä. geübt hatten. Fridas Patenonkel ist schon vom Zusehen fast geplatzt vor Lachen, vor allem, als die ganze Bande dann samt Kronenträgern, Schleppen und Pfarrersmann noch dreimal um den Altar wandern musste. Der Pastor hat aber auch dabei gegrinst, richtig nett war der. Sehr cool. Und schön, wenn ein Paar so romantisch heiratet, noch ohne Kinderstress, ohne Alltagssorgen (das sage ich jetzt...) und ohne die dunklen Seiten des Familienlebens kennengelernt zu haben.

Wie schon eine Freundin aus Lettland sagte - entweder früh oder gar nicht, und dann sieht man auch auf den Bildern noch besser aus *ggg* Als Option hatte ich mir hustenderweise frei gelassen, gleich nach der Trauung wieder nach Hause und in mein Bett zu fahren, aber die Aussicht auf ein leckeres Abendbrot, unsere Freunde und der warme Abend liess uns dann doch noch mit den anderen nach Juurikkasaari fahren. Grosser Saal mit zig Familienangehörigen und Freunden. Draussen der Päijänne und viele schaukelnde Schiffe.

Und dann ein griechisch-finnisches Buffet vom feinsten. Wo wir hier doch leider fast gar keine griechischen Restaurants haben, während ich mir früher in Harzer Gegenden spätestens ab 1992 regelmässig den Bauch mit Suflaki & Co. vollgeschlagen habe. Die Braut hat nämlich fünf Jahre auf Zypern gewohnt und war sogar mit einem Einheimischen verheiratet, bevor sie ihren lieben Finn gefunden hat - und sie findet Griechenland und Zypern immer noch toll.

Ich selber muss irgendwann, wenn, dann doch ganz allein am Nordpol heiraten, damit das nicht sooo teuer wird.... Jedenfalls haben wir uns mit dem frischgebackenen Paar gefreut, mit alten Freunden gequatscht, den See und die frischbeblätterten Birken bewundert, ein paar neue Familienfotos gemacht und zum Schluss Frida zugesehen, wie sie mit einem anderen kleinen Mädchen Tango getanzt hat. Und zivilisierterweise sind wir um 22 Uhr aufgebrochen, ich als Fahrer und Tiita als schnarchende Rückbank - sehr schön alles. Hoffen wir, dass die beiden lange und glücklich zusammen sind!

Donnerstag, 12. Mai 2011

Autositz III...


Da haben wir kaum in Babyschale und rückwärtsgerichteten Toddlersitz investiert, schon kam eine Mail von meinen Eltern, ob die Kleine nicht im Sommer schon wieder einen grösseren fahrbaren Untersatz benötigt. Häh, war da was? Oh ja... zumindest mein Maxi Cosi ist nur bis 15 kg geeignet. Dabei haben wir den ja gerade erst von Opi bekommen (okay, vor drei Jahren!).


Der rückwärtsgerichtete HTS Besafe Izi in Mikas Auto geht (jetzt vorwärtsgerichtet) noch bis 18 Kilo, aber gucken kann man ja auch dafür schon einmal. Letzte Woche also Babystyle (ehemals Baby Oz) unsicher gemacht und zuallererst gefreut, dass die Preise der Gruppe 3 nicht mehr ganz so astronomisch sind wie die der vorherigen Klasse. So um die 90 bis 200 Euro statt up to 400. Frida würde was rotes oder rosa gefallen, mir etwas grünes oder türkises, und sicher musste das natürlich auch sein. Nix Graco *grusel*.

Zuerst befand ich einen Maxi Cosi (Rodi XR) und zwei Sitze von Britax als geeignet... aber Frida sollte unbedingt selbst probieren kommen. Also jetzt am Dienstag noch einmal - und dann sah die Lage schon viel einfacher aus. Bei dem billigeren, Britax Adventure, wackelten alle Teile wie ein Lämmerschwanz und die Polsterung war mehr als dünn. Der teurere mit den hohen Schulterlehnen (Britax Kid Plus), den ich eigentlich kaufen wollte, erwies sich mit Kind als ziemlich eng, auch wenn man den Sitz an den Seiten weiter aufschieben konnte. Nur für Mitteleuropäer ohne dicke Winterhaalaris und mit ganz schmalen Schultern geeignet.

Zusätzlich konnte man den nur am Rücken (!) in Schlafposition bringen - keine Ahnung, wie das bei einem zweisitzigen Winz-Ford und während der Fahrt funktionieren soll. Also blieb nur der Maxi Cosi. Der war breit genug und von vorn verstellbar, so wie Fridas jetziger Sitz. Aber die Farbe... hellblau mit rotem Kord, wie ein Milchshake. Nicht wirklich schlecht, aber mir würden nach wenigen Wochen sicher davon die Augen wehtun, von den zu erwartenden Eis- und Schokisflecken auf dem hellen Stoff ganz zu schweigen. Und braun war auch irgendwie doof, so einen haben wir ja jetzt gerade. Und irgendwie sehen diese Sitze alle wie entlaufende Aliens aus...

Also sind wir trotz fortgeschrittener Stunde doch noch zu Lastentarvike. Wo ich - wie ich mich dann erinnerte - auch den vorherigen Sitz gekauft hatte, obwohl ich den Laden ansonsten nicht besonders gut finde. Aber vielleicht hatten die ja doch noch was anderes. Und da standen sie, oben auf dem Regal, wunderschöne, grosse, weich gepolsterte und stabile Kindersessel von HTS Besafe, in grau und schwarz mit ganz sanften Schmuckfarben an den Seiten. Waaauuuzi *freu* War ja klar, dass die Norweger jetzt auch wieder die besten haben mussten *lach* Und das für nur schlappe 159 Euro.

Gedanklich stand ich schon mit dem Sitz an der Kasse (es war immerhin schon fünf vor sechs), aber dann musste mein durchgeschwitztes und bananenverschmiertes Kind doch noch einmal probieren. Die Verkäuferin zeigte, dass bei dem Besafe iZi Up X2 automatisch das Rückenteil mit hochgeschoben wird, wenn man das Kopfteil verstellt, wies darauf hin, dass die Backen am Kopf so gross sein müssen, und dann sagte sie noch, dass die Kinder den Sitz selbst (!) in Schlafposition bringen können. Mein "oh, gut, das kann sie ja dann später..." quittierte sie nur mit einem freundlichen Lächeln, und als Frida auf dem grauen Samt thronte, reichte ein kurzer Patschpfotenzug an den beiden Hebeln an jeder Seite und schon pennte das Kind. Aaaaahhhh!!!

Natürlich waren die Seiten auch so flach abfallend, dass ein skandinavischer Winteranzug mit reinpasst. Da hat also jemand mitgedacht. Umwerfend, genial, absoluter Marktvorteil, unique selling proposition, müssen wir haben. Wegen der Farbe, wegen der Bedienbarkeit und - wenn das nicht gewesen wäre - weil ich eh die Firma unterstützen möchte, die kleine Kinder lieber rückwärts fahren lässt =) Und jetzt sind unser grosses Kind stolz mit Erwachsenengurt auf ihrem grau-rosa Thron, während Püppi oder Bär im Maxi Cosi fährt...

Mittwoch, 11. Mai 2011

Finnische Vornamen 2010....

Und hier sind endlich und zum allgemeinen Zungenbrechen die aktuellen Top 20 der in 2010 geborenen finnischsprachigen Babies (Quelle: Väestörekisterikeskus). Veröffentlicht werden die offiziellen Statistiken immer erst im März, weil ja die Finnenkinder erst bis zu zwei Monaten nach der Geburt, bei der Taufe oder neuerdings beim Namensgebungsfest, ihre Namen bekommen. 


Meist sind das zwei bis drei Namen, hier wurden aber nur die ersten Vornamen gezählt. Alle sehr schön, finde ich... wir brauchen mal wieder ein neues Meerschwein =) Von der Liste würde ich übrigens Oona und Niilo nehmen. Oder Lotta und Onni. Oder Venla und Aleksi. Aber die sind ja alle viel zu populär. Bei www.beliebte-vornamen.de gibt es übrigens die Top 50 und vieles mehr.

Sonntag, 8. Mai 2011

Unter Mädels...

Noch ein Nachtrag... Nachdem ich die erste Erkältung halbwegs überstanden hatte, stand mein erster finnischer Junggesellenabschied an. Heisst hier polttarit, hat aber mit dem deutschen Polterabend rein gar nichts zu tun, sondern bedeutet, dass sich Männchen und Weibchen ein paar Wochen vor der Hochzeit nochmal getrennt und mit ihren Freunden so richtig austoben. Organisiert wird das ganze von den jeweiligen Trauzeugen, die ja auch für die Organisation der Hochzeit verantwortlich sind (what a job...).


Da ich nicht nur als Freundin, sondern auch als Fahrerin und Kamerafrau engagiert war, konnte ich das ganze guten Gewissens etwas langsamer angehen lassen, was auch zu meinem Gesundheitszustand und Alter und zu der Tatsache, dass am Sonntag Äitienpäivä sein würde, besser passte. Also zuerst die Braut völlig überraschend gekidnappt und dann zu einer gaaanz alten Freundin aus Studien-Buddy-Zeiten. Dort professionell Wein und Käse getestet und dann die offizielle Brautsauna angeheizt. Lustig war es, vor allem dank original selbstmitgebrachter Moormasken für das Gesicht. Dass der Rücken der Braut mit Salz, Honig und Mehl eingerubbelt wurde, sie von einer Schwangeren gesegnet werden musste und dann auch noch einmal nackig ums Haus rannte und den Namen ihres Exlovers dabei rief, trugen ausserdem zur allgemeinen Belustigung bei.


Geschlafen wurde, wie vereinbart, auch bei Anna, Matratze auf dem Boden wie in ganz alten Rallyzeiten... Am nächsten Tag dann mein Fahrjob... erst Stangentanz für alle sportlich begeisterten Teilnehmer (war witzig, zuzugucken), dann lecker Essen bei Marja in Lutakko (hach, die neuen Häuser, Glasbalkons und das erste spriessende Grün...) und dann wurde die liebe Susanna mit verbundenen Augen als Aphrodite verkleidet und in die Stadt geschickt. War auch spassig und ich war mit meinem Kratzehals froh, dass es draussen richtig schön warm war. Wildfremde schüchterne Finnen am hellichten Tag anzusprechen gehört übrigens zu so etwas dazu, damit es richtig schön peinlich ist... ist vielleicht doch besser, nicht heiraten zu müssen, hahaha.


Danach war Karaoke-Schulung angesagt, wieder bei der erstgenannten Freundin. Inzwischen stellte sich heraus, dass Männe auch irgendwo anders war und Frida eh bei Mummo schlafen würde - also konnte man auch zwei, drei Cider kippen. Karaoke ganz nüchtern ist ja nicht so das wahre... und zum Schluss waren wir sogar in den Bars unterwegs, London (Ü30) bei Nacht. Sehr schön. Und toll, so gute alte Freunde zu haben. Ich denke, dass die Braut in zwei Wochen auch wieder fit sein wird *lach* Und am allerbesten war Männe, den wir irgendwann früh morgens auf der Kauppakatu aufgabelten und der dann mit allen Beteiligten richtig nett, gesprächig und knuddlig war. Ja, so habe ich den kennengelernt =) Und der Mamitag war auch schön, wie gesagt, nix Kopfweh, sondern nur Füsse und Hals kaputt. Thanx my friends!

Mittwoch, 4. Mai 2011

Päijänne...

Unsere liebe Austauschstudentin fliegt nächste Woche schon wieder nach Hause. Gar nicht auszudenken, wie ich mich damals gefühlt habe - und schade, dass sie den finnischen Sommer so gar nicht sehen wird. Aber zur Feier des Tages hat die Fachhochschule sich für die friend families und ihre Studenten noch ein Schmankerl einfallen lassen... eine Rundfahrt mit der Rhea auf dem Päijänne-See. Das ist wirklich toll, und für Privatpersonen auch gar nicht billig. Aber ich hatte ja schon 1999 gestaunt, als alle neuen Studis mit original JAMK-Mappe, Kuli, Flaschenöffner (ganz wichtig!), Pins und survival package begrüsst worden, von der Ausstattung der Computerkabinette ganz zu schweigen =)


Ich litt zwar arg unter meinem Husten und abklingendem Fieber, aber allein wollte Männe auch nicht los, ich hatte tagsüber geschlafen, und zum Glück spielte auch das Wetter mit: Sonnenschein satt und eine sanfte Brise. Was haben wir auch für eine schöne Stadt, wie hübsch sind die roten Häuschen am Seenufer und das knallblaue Wasser, und wie toll ist so eine internationale Bande, die noch fröhlich und frei die Welt kennenlernen kann. Spannend fand ich es übrigens auch, dass viele Familien mit aus dem Ausland adoptierten Kindern dabei waren und einen Student aus genau diesen Ländern bzw. zumindest Kontinenten genommen hatten.


Und gut fand ich auch, dass diese Familien je zwei oder sogar drei Kids adoptiert hatten. So ganz einsam unter Finnen ist ja doch gewöhnungsbedürftig *lach* Vor allem seit dem dämlichen Wahlergebnis. Nicht nur mir geht es jetzt so, dass wir inzwischen ungern "draussen" unsere eigene Sprache benutzen bzw. noch schlimmer, gebrochen finniklich sprechen. Jugendliche, denen man ihre Herkunft ansieht, sind offensichtlich noch schlimmer dran. Weil es seit Herr Hakkarainen und Co. gesellschaftsfähig geworden ist, ein finnischeres Finnland haben zu wollen. Aber es waren ja nur 19%... und das war jetzt auch gar nicht das Thema, sondern wir hatten eine wunderschöne Cruise.

Dienstag, 3. Mai 2011

Für den Mäusedoktor...

Unsere Terrasse morgens zwischen fünf und sechs Ende April. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Katzen die Fenster hypnotisieren und die ulkigsten Töne von sich geben.


Aus aktuellem Anlass habe ich dann mal Wikipedia bemüht und nachgeschaut, warum manche Mäuse hier myyrä heissen (Maulwurf, häh?) und manche einfach hiiri, so wie Mickey Mouse, und habe entdeckt, dass DER Maulwurf aus Tschechland eben ein maamyyrä, kontiainen ist, und alle anderen myyräs Wühlmäuse, die aber mit einfachem deutschen Namen wiederum auch nur Mäuse sind. Also möyrihiiri? *ggg* Von denen man ein komisches Fieber bekommen kann, von dem ich in Deutschland noch nie gehört habe.

Aber das auf dem Bild sind jetzt Hausmäuse, ja? Der Mäusedoktor muss das wissen... Ich futzele übrigens total gern deutsche, finnische und lateinische Namen für Pflanzen und Tiere zusammen, danke Google und Wikipedia, aber meist qualmt da wirklich das Gehirn, weil die Konzepte ja ganz alt, gewachsen und je Land ganz unterschiedlich sind. Ja, hätte man doch Biologie studiert und sich nicht den betriebswirtschaftlichen Gegebenheiten der Nachwedezeit gebeugt =) Im übrigen bin ich nach wie vor der Meinung, dass ich irgendwann auf jeden Fall in Finnland gelandet wäre, vielleicht sogar als Moorforscher...

Montag, 2. Mai 2011

Sportskanone...

Heute war Abschlussfest bei Fridas jumppa, also ihrer allwöchentlichen Gymnastikstunde der Palokkaer Turnerinnen, die sie jeden Dienstag aus vollem Herzen genossen hat (im Gegensatz zur Musikschule letzten Herbst). Die Kinder konnten in der Sporthalle der Jokela-Schule toben, rennen, an Seilen schaukeln und über eine Hindernisbahn klettern und ab und zu musste auch die Eltern mit ran.

Ich fragte Männe, ob es stimmt, dass die finnischen Kinder in den Schulpausen immer Sport treiben (können) und mich selbst, ob das für mich als Kind ein Glücksfall oder Albtraum gewesen wäre - schliesslich fand ich schon im Kindergarten Sport ganz schlimm, weil ich immer am langsamsten und ungelenkigsten war *grusel*, von den Noten später in der Schule ganz zu schweigen. Andererseits hätte gerade Übung und zwangloses Toben da vielleicht Wunder wirken können... keine Ahnung. Heute hat es zumindest grossen Spass gemacht.

Frida ist im Gegensatz zu Männe und mir wirklich eine richtige Sportskanone. Sie rannte und hüpfte und kletterte und lachte dabei, war gar nicht mehr vom Trampolin zu kriegen und bekam es sogar hin, vom dort eine astreine Rolle auf die Matte zu legen - unglaublich. Ich bin superstolz und natürlich soll sie so weitermachen. Schade ist nur, dass fast alle Aktivitäten jetzt in die Sommerpause gehen - aber vielleicht bietet zumindest der Palokkaer Fussballverein sein Training auch in den warmen Monaten an. Fridas Kita-Freundin ist auch dabei und Fussball scheint ohnehin der letzte Schrei bei den Mädchen hier zu sein *lach* Hyvä Tiita!

Sonntag, 1. Mai 2011

Ti-Ti Bilder

Und hier sind endlich die Bilder von unserem Ti-Ti Urlaub in Ikaalinen =) Da müssen wir unbedingt mal wieder hin, aber dann gleich neben dem Bärenhaus ins Spahotel, Appartments oder Feriendorf. Und am besten mit mehr Leuten, Männes Schwester's Familie, Oma und Opa oder so. Das 7. und 8. Foto ist ist übrigens copyright by Frida!




Und zu Hause ist es wie immer am schönsten *lach* Wie man sieht, kann Klein-Laura schon laufen. Mann muss ja den grossen Mädels hinterherkommen =)

Auf zu Ti-Ti...

So, da sind wir wieder. Nach drei Tagen in Ikaalinen und bei Ti-Ti Nalle. Für Frida waren es wohl die besten drei Tage des Jahres, meiner einer ist etwas durch den Wind, aber von Anfang an. Angefangen hat es am Mittwoch, als ich im neuen Jesper Junior mit Bauchschmerzen herumstand. Nanu? Zuviel Stress die letzten Tage? Reisefieber? Dazu hatte ich seit Sonntag nicht mehr richtig geschlafen und war mehr als erkältet. Aber egal, auf dem Mökki würde alles super werden. Das Auto bis oben hin voll gepackt, am Donnerstag noch gearbeitet, dann den Rest verfrachtet und los ging es. Allerdings immer noch mit flauem Gefühl im Bauch, Mist, ich dachte, das waren wir los?

Die Fahrt dauerte überraschend lange, fast drei Stunden und ging durch ziemlich entvölkerte Regionen, Wald und Wald und Gemeinden, in denen 25% für die persus gestimmt hatten *örks* Endlich tauchten mit Parkano und Ikaalinen wieder bewohnte Gegenden auf *lach* und dann waren wir auch schon an unserem Ferienhaus. Sehr klein, sehr alt, aussen ziemlich verfallen, aber innen wunderschön eingerichtet und auf alt getrimmt. Draussen wurde es gerade dunkel und um das Haus flatterten Vögel, die komische Töne machten.... hei, dass müssen Fledermäuse gewesen sein! Leider bekam ich keine davon zu Gesicht, nur ein paar schreiende Enten und ähnliches Wassergeflügel dümpelten auf den Teich. Vielleicht hiess das Haus nicht ganz umsonst Mörköperä...

Am nächsten Tag spielten wir vor dem Haus Cricket, erforschten die Sauna und den Hof und guckten der königlichen Hochzeit im Fernsehen zu. Was für eine gute Idee, ausgerechnet diesen Freitag freigenommen zu haben. Doofes Gefühl im Bauch war aber immer noch da und ich kämpfte mehr oder weniger erfolgreich dagegen an. Am Nachmittag ging es endlich zum berühmten Ikaalinen-Bad, ikaalisten kylpylä. Alle Hotels angeguckt und bei Ti-Ti Bärs Haus vorbeigefahren, was natürlich noch geschlossen war, und damit bei Frida einen ganz herzzereissenden Weinanfall auslöste - obwohl wir ihr gesagt hatten, dass der erst morgen zuhause wäre. Arme kleine Gefühlsmaus...

Dann ab in die Pizzeria für eine kleine Stärkung und dann schwimmen mit Mama und Papa (!). Witzigerweise war das berühmte Bad nur etwa so gross und nicht ganz so schön wie die neuen Badepaläste zum Beispiel in Halberstadt und Wernigerode *lach* Aber wir haben es ja auch  nur mit einem 5 Mio-Einwohner-Land zu tun, das nicht tonnenweise ostdeutsche Wirtschaftsförderung mit der Giesskanne übergegossen bekommen hat. Warmes Wasser, Saunas und eine grosse Spielecke für Kinder, in der die wartenden Erwachsenen frierenderweise versuchten, alle Körperteile unter der flachen Wasseroberfläche zu halten, während die Kiddies rutschten, kletterten und spielten =) Sogar auf die grosse Rutsche wollte Frida - und die Mama musste (durfte) mit. Und draussen im Pool waren wir auch - obwohl die Temperaturen inzwischen ganz und gar nicht mehr sommerhaft sind und man nicht direkt rausschwimmen konnte. Huuaah. Insgesamt aber sehr schön, vor allem, weil sogar Mika mit im Wasser war.

Sonnabend war dann der grosse Tag. Gleich nach dem Frühstück sind wir los, hin zu Ti-Ti Nalle. Diesmal war das Haus natürlich offen. Ganz gespannt entdeckten wir einen wunderschön kindgerecht eingerichteten Raum nach dem anderen, kletterten rosa Treppen rauf und runter, malten ein Bild, guckten aus den Fenstern, probierten die vielen Spielsachen und Musikinstrumente ... und dann kam schon der erste grosse weisse Bär die Treppe hinaufgestiegen. Äiti-Nalle! Ich habe mich über das Riesenvieh fast erschrocken, musste dann lachen und Frida kannte kein Halten mehr. Äiti katsoooo, äiti-nalle!!! Und schon umarmte sie den Teddy ganz fest und war gar nicht mehr zu bremsen. Umarmen stand eh den ganzen Tag auf der Tagesordnung, alle Kinder knuddelten immer wieder die lebensgrossen Strickbären, kletterten auf deren Schoss, hielten Händchen und drückten sich an die weichen Bäuche. Ganz vertraut, so als ob sie die schon ewig lange kannten... klar, man guckt ja auch ständig die vielen DVDs und kann alle Lieder auswendig *lach*

Immer zwei Bären waren bei den Kindern und jede volle Stunde gab es auf der kleinen Bühne ein Programm. Die Bären und ein junges Mädchen tanzten und spielten mit den begeisterten Kids und Frida war eins der Kinder, was immer wieder gerne auf Fragen antwortete und ihren Senf dazugab, so dass Mama und Papa vor Lachen der Bauch weh tat und die Videokamera wackelte. "Nein, wir haben keinen Hund, aber zwei Katzen. Und Meerschweinchen!". "Mamas Hals tut auch weh". "Wir wohnen in einem Mökki!" mit ganz wichtiger Stimme. Und das Strahlen in den Augen der Kinder! Ich glaube, sie fühlten sich ganz so, wie die Kinder in den Ti-Ti Videos und das war ja auch Sinn der Sache. Ganz liebevoll gemacht alles und eigentlich gar nicht kitschig.

Ich finde die Ti-Ti-Sachen ohnehin recht kinder- und erwachsenenfreundlich. Meist singen und tanzen Riitta und die Bären in der freien Natur, auf einem Bauernhof, im Haus oder auf einer Bühne, oft haben sie total witzige 80er Jahre Klamotten und Frisuren *ggg*, weil es eben jedes Jahr ein neues Video gab, und es gibt ganz harmlose Infos nebenbei, wie man sich im Strassenverkehr verhält, dass manche Kinder Allergien haben, dass man nicht alleine weglaufen darf und so weiter. Also genau das richtige für Krippen- und Kindergartenkids, langsam und verständlich und harmlos, und die Lieder kann man auch als Eltern zigmal hören, ohne dass einem die Ohren wehtun.

Von 12 bis 17 Uhr, also die gesamte Öffnungszeit, stromerten wir mit Frida durch das Haus, knuddelten Bären und entdeckten Dinge und spielten - und meist waren wir einfach auf der Suche nach unserem Kind, das schon wieder ganz woanders herumtobte *lach* Ich laborierte derweil mit meinen Halsschmerzen, Durst und Depri-Anfällen herum und hätte am liebsten irgendwo im Bett gelegen, aber für Frida war alles so wunderschön. Riitta war zwar nicht da, aber das machte den Kindern gar nicht aus. Und als dann endlich Ti-Ti selbst kam, hüpfte und jauchzte unsere Kleine und zerrte ihn ganz aufgeregt an den Sachen, damit er sie auch ja bemerkte. Fridas kleiner eigener Ti-Ti war natürlich auch mit (und ging alle halbe Stunde verloren) und zum Schluss musste natürlich auch ein original Bärenshirt her, was sie für den Rest der Reise nicht mehr ausziehen wollte, egal wie dreckig es schon war *lach*

Wir überlegten dann die ganze Zeit, wie wir Frida, die ja noch nicht einmal gegessen hatte, ohne Tränen aus dem Paradies herausbekommen sollten - aber auch das war super gemacht. Noch einmal Vorlesestunde und allgemeine Umarmung für alle Kinder - und dann sass sie schon von selbst in der Garderobe und zog ihre Schuhe an *staun* Nochmal Pizzeria und draussen Rad fahren und wieder zurück in unser Haus, wo der Finne nochmal grillen und saunieren wollte. Frida und ich waren allerdings zu müde, nur schnell einen Haps gegessen und ab in die Falle, freiwillig sogar. Männe und ich guckten später noch ein bisschen fernsehen, was ganz gut war, um ein bisschen herunterzukommen und alles Revue passieren zu lassen. Nächstes Mal fahren wir aber vielleicht doch direkt in das Badehotel um nicht die lange Fahrt (mit Einschlafgefahr!) zu haben, und damit Frida länger und häufiger spielen gehen kann. Ich glaube, so ein einsames Ferienhaus ist doch nichts für unser aufgedrehtes Hoppsekind =)

Am Sonntag haben wir nur aufgeräumt, was überraschend schnell und reibungslos klappte, dann Mittag bei Hesburger in Parkano und ab nach Hause, bzw. zu den Grosseltern, wo auch schon das liebe Cousinchen wartete. Wenn man den beiden beim Spielen zugesehen hat, wusste man dann wieder nicht mehr, ob nicht so ein Nachmittag bei Oma genauso schön ist wie ein Besuch beim besten Bären der Welt *lach* Überhaupt ist es bei Mummo immer am aufgehobensten, essen und fernsehen und Internet und die Kinder spielen, während wir uns ausruhen können =) Alles in allem also ein schöner Urlaub, nur meine Erkältung, das kalte Wetter und meine komischen nervösen Zustände hätten wir zuhause lassen können...