Sonntag, 8. Mai 2011

Unter Mädels...

Noch ein Nachtrag... Nachdem ich die erste Erkältung halbwegs überstanden hatte, stand mein erster finnischer Junggesellenabschied an. Heisst hier polttarit, hat aber mit dem deutschen Polterabend rein gar nichts zu tun, sondern bedeutet, dass sich Männchen und Weibchen ein paar Wochen vor der Hochzeit nochmal getrennt und mit ihren Freunden so richtig austoben. Organisiert wird das ganze von den jeweiligen Trauzeugen, die ja auch für die Organisation der Hochzeit verantwortlich sind (what a job...).


Da ich nicht nur als Freundin, sondern auch als Fahrerin und Kamerafrau engagiert war, konnte ich das ganze guten Gewissens etwas langsamer angehen lassen, was auch zu meinem Gesundheitszustand und Alter und zu der Tatsache, dass am Sonntag Äitienpäivä sein würde, besser passte. Also zuerst die Braut völlig überraschend gekidnappt und dann zu einer gaaanz alten Freundin aus Studien-Buddy-Zeiten. Dort professionell Wein und Käse getestet und dann die offizielle Brautsauna angeheizt. Lustig war es, vor allem dank original selbstmitgebrachter Moormasken für das Gesicht. Dass der Rücken der Braut mit Salz, Honig und Mehl eingerubbelt wurde, sie von einer Schwangeren gesegnet werden musste und dann auch noch einmal nackig ums Haus rannte und den Namen ihres Exlovers dabei rief, trugen ausserdem zur allgemeinen Belustigung bei.


Geschlafen wurde, wie vereinbart, auch bei Anna, Matratze auf dem Boden wie in ganz alten Rallyzeiten... Am nächsten Tag dann mein Fahrjob... erst Stangentanz für alle sportlich begeisterten Teilnehmer (war witzig, zuzugucken), dann lecker Essen bei Marja in Lutakko (hach, die neuen Häuser, Glasbalkons und das erste spriessende Grün...) und dann wurde die liebe Susanna mit verbundenen Augen als Aphrodite verkleidet und in die Stadt geschickt. War auch spassig und ich war mit meinem Kratzehals froh, dass es draussen richtig schön warm war. Wildfremde schüchterne Finnen am hellichten Tag anzusprechen gehört übrigens zu so etwas dazu, damit es richtig schön peinlich ist... ist vielleicht doch besser, nicht heiraten zu müssen, hahaha.


Danach war Karaoke-Schulung angesagt, wieder bei der erstgenannten Freundin. Inzwischen stellte sich heraus, dass Männe auch irgendwo anders war und Frida eh bei Mummo schlafen würde - also konnte man auch zwei, drei Cider kippen. Karaoke ganz nüchtern ist ja nicht so das wahre... und zum Schluss waren wir sogar in den Bars unterwegs, London (Ü30) bei Nacht. Sehr schön. Und toll, so gute alte Freunde zu haben. Ich denke, dass die Braut in zwei Wochen auch wieder fit sein wird *lach* Und am allerbesten war Männe, den wir irgendwann früh morgens auf der Kauppakatu aufgabelten und der dann mit allen Beteiligten richtig nett, gesprächig und knuddlig war. Ja, so habe ich den kennengelernt =) Und der Mamitag war auch schön, wie gesagt, nix Kopfweh, sondern nur Füsse und Hals kaputt. Thanx my friends!

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