Kurz vor dem Schlafengehen nochmal Facebook geguckt und da waren breaking news von n-tv: Zugunglück in Sachsen-Anhalt. Ach Du liebe Güte, wo denn? Magdeburg, Oschersleben, Halberstadt, Hordorf... verdammter Mist, das ist ganz in der Nähe meines ehemaligen Zuhauses, nur ein paar Minuten von meiner Stadt entfernt. Um 22.30 passiert, Nachtschwärmer und Weltreisende mit dem Zug nach Hause, so wie wir mehrmals, zuletzt erst im September, als wir mit Frida Omi und Opi besucht haben und Rail&Fly-Tickets hatten.
Natürlich kenne ich die kleinen, ganz modernen Triebwagen und natürlich auch die Strecke durch endlose Felder, vorbei an alten graffitiverschmierten Bahnhöfen, Kleingärten und Kleckerdörfern. Mit uralten kleinen Schranken und Bimmelsignalen. Tiefste Provinz. Magdeburger Börde. Ab in den Harz. Schöne Sch... =((( Die armen Opfer und Angehörigen und was sagt meine Stadt, wenn die Leute morgen aufwachen und so etwas im Radio hören müssen. Oder gar die Bilder... Zug zerquetscht und umgekippt auf ein gefrorenes Feld geschmissen... so wie damals 1998 auch in Jyväskylä. Es ist ein Jammer und furchtbar. Langenweddingen zwei...
Die deutschen Nachrichtensender kamen erst sehr spät mit Bildern, erst gegen 5 Uhr früh - klar, das ist ja auch absolut in der Pampa - aber BBC hatte bei uns im Fernsehen das erste Video und inzwischen berichten auch finnische, spanische, mexikanische, australische und was-weiss-ich Zeitungen über eines der schwersten Zugunglücke in Deutschland, ganz vorn auf der ersten Seite, mit Eastern Germany was mitten in Deutschland liegt - und auf den Karten sieht man meine kleine Stadt, die die auf englisch sehr eigenartig aussprechen.... wo wir doch eigentlich für unsere Würstchen und den Dom und John Cage und Oschersleben für seine Motorsportarena berühmt sein wollen. Ach Mist alles. Und wieder eine Nacht durchgemacht. Ich weiss schon, wieso ich in Zügen nie vorn sitze :( Scheibenkleister.