Dienstag, 30. August 2011

Zurückgewöhnt...

So, Dampf abgelassen und wieder an den grauen Himmel gewöhnt. Der Vorteil des vermurksten Wochenendes war zumindest, dass jetzt das Sofa wieder am richtigen Platz steht (der Opa hat netterweise ganz von selbst die Leisten an die Wand geschossen) und auch sonst die Bude so aufgeräumt ist, dass man abends (fast) nichts zu tun hat und mit Quengeltiita spielen kann. Klar waren wir alle mies drauf, weil man uns unseren schönen blauen Himmel und den glasklaren Pool geklaut hat. Unseren Markos und das Meer. Auch wenn die Finns die letzten Tage superheiss und sommerhaft fanden, aber mir jagten die gelben Birkenblätter und langen Schatten wahre Schauer des Grauens über den Rücken *so ein kack hier* und so war es kein Wunder, dass ich gleichzeitig stinksauer und tiefbetrübt war. Jetzt hat uns der Alltag wieder.

Frida war heute zum Fussball, am Donnerstag geht ihre Gymnastik wieder los, nächste Woche fängt mein Schwedischkurs an und beruflich konzentriere ich mich jetzt erst einmal auf die Dinge, die allein von mir abhängen und kurzfristig schon Erfolg bringen - heute zum Beispiel kiloweise alte Papiere von "vorm Sommer" weggedonnert. Ausserdem hat es total geholfen, dass ich gestern spontan noch eine "real life" Freundin besucht habe, mit der man alle möglichen deutsch-finnischen Konfliktareale durchquatschen und belächeln konnte. Sehr gut und witzig zu hören, dass andere die gleichen Probs haben, ohne durchzuknallen.

Dass Mika und ich unter dem ans Fenster gerückten Sofa diesmal überhaupt kein verlorenes Spielzeug, keine Wollmäuse und keine alten Socken gefunden haben, spricht doch schon dafür, dass wir uns langsam in die richtige Richtung bewegen. Sogar ne Uhr hängt jetzt an der Wand, so dass das Kind vielleicht doch mal immer zur gleichen Zeit im Bettchen landet. Heute hat das Einschläfern wieder fast eine Stunde gedauert und beide Eltern und dicke Nerven gekostet, aber irgendwann kommen wir da vielleicht doch mal hin. Im Kindergarten heisst sie jetzt "Frida Sonnenschein" *ggg* Ich werd nicht wieder =)

Achja, und eigentlich - das muss ich jetzt auch mal hier erwähnen - wollten wir zwei von der Sorte. Theoretisch. Praktisch funzt das nicht, schon seit vier Jahren nicht (PCOS), und inzwischen fange ich auch an, der Meinung zu sein, dass der Altersunterschied zu gross wird und ich viel zu abgehalftert für Hugo II bin... nochmal ganz von vorn, weia... obwohl ich gern möchte... aber in der Praxis würde es unsere Beziehung kosten und ich in der Klapse landen - eher also doch Hund mit vierzig, hehe. Geschenkt ja, das wäre super, aber Nachhelfen ist ja eigenselbstgeplanter Dolchstoss. Oder eine Relativisierung der Machtverhältnisse, mehr Toleranz, mehr Ruhe, mehr Verständnis? Keine Ahnung... das aber nur mal so am Rande.

Zwei Jahre Abstand wären ideal gewesen, aber damals hatte ich gerade angefangen, wieder zu arbeiten, das Kleinkind hat die Nächte durchgebrüllt und sich nicht einen Millimeter vom Rockzipfel wegbewegt, einfach so geklappt hätte es eh nicht, und jetzt sind wir beide so fertig mit den Nerven, dass so eine kleine Puppe uns total verrückt machen würde. Heeeh... irgendwie haben im Bekanntenkreis auch nur diejenigen mehrere Kinder, deren Erste ganz ruhig und lieb waren - und jetzt stöhnen sie über die wilden Nesthäkchen *grins*

Ach Tiita... ich hätte so gern eine Schwester für Dich gehabt, die mit Dir Dein Zimmer teilt, mit der Du spielen, Dich kloppen und vertragen kannst und die später immer für Dich da ist. Aber vielleicht ist es so auch okay. Du hast Deine Cousinen, Deine Freunde und Deine Eltern ganz allein , Du brauchst mit niemandem teilen und bankrott sind wir auch noch nicht. Ist nur doof, die Finnen mit ihren 3-4 Kindern zu sehen und irgendwie nicht dazuzugehören. Aber anders sind wir ja eh =) Und jetzt höre ich auf, über das Thema nachzudenken, piste.fi.

Achso ja, und eigentlich sollte ich ja diejenige sein, die am allerallerbesten über reverse culture shocks Bescheid weiss. Dass das allerdings schon nach knappen acht Tagen einsetzen kann, war auch mir neu *lach*

Sonntag, 28. August 2011

Nachurlaubsstimmung...

Mmmh, schon doof, wenn hier der Herbst jetzt schon Einzug hält. Obwohl der Sommer so heiss und lang war, ein Schock ist es jedesmal schon. Wenn dann auch noch der Himmel sehr viel grauer ist als in Zypern, das Kind jeden Morgen (seit vier Jahren...) brüllt und tritt, wenn es aufstehen muss, abends aber nicht ins Bett will, und Männe ständig missmutig guckt, nur am Telefon mehr als drei Worte sagt, ständig das Handy in der Hand oder den Computer auf hat und man alles wieder selbst machen kann (oder am laufenden Band Befehle erteilen muss, vom Zähneputzen über Essen kochen und Zeitplänen zu herumliegenden Klamotten), hängt schon die Stimmung schief. Wochenenden sind bei uns schon seit Monaten die reinste Katastrophe. Keine Ahnung, wieso das alles nach acht Jahren immer noch nicht klappt. Ich habe echt keinen Bock mehr. Verdammte Scheissfamilie. Und im Büro der gleiche Ärger, weil Aussenstehende nicht das machen, was sie machen sollen. Aargghhh...

Freitag, 26. August 2011

Wundervolles Zypern...

Eigentlich habe ich es noch vor zwei Wochen für teuren Unfug gehalten, nach dem superheissen finnischen Sommer ausrechnet im August nach Zypern zu fliegen. Vor allem, weil es unsere letzten Moneten waren - aber andererseits war es die einzige Woche, von der ich halbwegs im vorhinein sagen konnte, dass wir beide dort keine anderen Verpflichtungen gehabt hätten - und im Februar bei -30 Grad, als wir die Reise gebucht hatten, kann man sich ja auch nicht vorstellen, dass man im finnischen Sommer jemals schwitzt, haha.

Auf jeden Fall hatten wir einen wunderbaren Urlaub!!! Erst recht, nachdem wir am Dienstag im völlig verregneten und 17 Grad kalten Helsinki eintrudelten. Ich habe wirklich vier Tage gebraucht, bis ich mich halbwegs mit dem Gedanken angefreundet hatte, hier im Polar zu wohnen und damals 1999 nicht im sonnengewärmten Nicosia auf englisch studiert zu haben *ggg* Tagebuch habe ich in Zypern übrigens auch geführt, aber das ist grösstenteils nicht druckreif, haha. Hier also nur ein paar zusammenfassende Worte:

Zypern ist einfach toll. Die Landschaft fand ich zu Anfang etwas zu karg und vertrocknet und halt südlich etwas verlottert, aber daran hatte man sich nach ganz kurzer Zeit gewöhnt. Am Flughafen wären wir vor Hitze fast eingegangen, der Schweiss lief bei 33 Grad nur in Strömen. Das ewige Schwitzen war aber nach zwei Tagen Akklimatisation auch vorbei und dann war es nur noch super. Vor allem, da man ja eh den ganzen Tag im Pool liegen durfte. Der war auch genial - riesengrosse und ganz flach abfallend, so dass Erwachsene und Kinder im selben Becken herumliegen durften, ohne von einem Pipisee in den anderen zu klettern. Haaaach, und so klares und blaues Wasser, sowohl im Pool als auch im direkt am unser Hotel angrenzenden Meer.

Überhaupt das Meer... ich liebe so grosse Wasseransammlungen über alles, und wenn sie dann noch so schön blau und so schön warm sind *schwärm* Die vielen Felsen und Steine an unserem Strand haben nur ein bisschen gestört, die meiste Zeit waren wir eh am Pool (igitt Sand und Salzwasser, haha) und wenn man einmal im Wasser war, schwebte man ja eh nur darin herum und hatte seine Füsse nicht mehr auf dem Boden. Frida hat es im Pool auch besser gefallen, weil da mehr Kinder und tolle Rutschen waren... hauptsache, das Meer ist da und man könnte, wenn man wollte =) Glücklicherweise hatten wir sogar Meeresblick von unserem Zimmer aus, das habe ich extra so gebucht, auch wenn es im Nachhinein vielleicht gar nicht so wichtig war, weil wir eh die meiste Zeit draussen waren.

Früh war Frida an fünf Tagen im Bamse-Club. Das hatte ich erst als so eine Art Abschiebestation für die Kids gesehen, damit die Eltern auch mal für zwei Stunden in Ruhe am Pool liegen und lesen können, aber es hat sich als Volltreffer und als Höhepunkt des ganzen Urlaubs herausgestellt. Was die alles mit den Kindern gemacht haben! Schatzsuche und Indianerfest und Kinderdisco und Coco-Geburtstagsfeier und alles mögliche. Ganz liebe Betreuer aus Finnland, Schweden und Dänemark und ganz viele Kinder mit hellblauem Bamse-Shirt, Bamse-Rucksack und gleichen Basecaps, die freudestrahlend dort jeden Tag hinmarschierten und mittags wieder mit Basteleien, Fotos oder anderen Schätzen abgeholt wurden. Klasse. Zweimal lag sogar ein geheimer Brief von Bamse-Bär vor unserer Ferienhaustür, was Tiita ganz aus dem Häuschen gebracht hat.

Die Häuser in unserem Hotel, oder besser Feriendorf, waren auch total schön, kleine Bungalows im griechischen Stil - und dazwischen Drinnenblumen in riesigen Dimensionen. Was habe ich gelacht, ficus benjamina, bougainvillae, und was wiess ich noch in voller Pracht und 3-4 Meter hoch zu sehen =) Fast alle Pflanzen kannte ich aus dem Topf und hier wachsen sie endlich mal richtig, glänzend grün, gross und ohne olle Milben oder so etwas. Von den Palmen ganz zu schweigen, die haben mir schon auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel die Glückstränen in die Augen getrieben... so ganz habe ich es auch nicht vergessen, dass ich vor 1989 nie im Leben nach Finnland oder gar Zypern gekommen wäre.

Und die Leute... super freundlich, alle grüssten immer, auch Zimmerfrauen, Hausmeister, alle sprachen fliessend und einwandfrei englisch (mit britischem Akzent, haha), mit allen konnte man sich richtig unterhalten, Scherze machen und so etwas. Klar, feine englische Vergangenheit, was man an organisatorischen Dingen und dem Linksverkehr durchaus schnell erkennen konnte. Frida verliebte sich hoffnungslos in Markos, einen unserer Kellner. Nachdem er am ersten Tag spontan mit ihr erzählt und geschäkert hatte, war ihr jedes zukünftige Zusammentreffen so peinlich, dass sie immer hochrot und kichernd reissaus nahm, wenn Markos nur in unser Blickfeld rückte. Später fragte sie sogar vor dem Gang ins Restaurant, ob der Mann wieder da wäre... tsja, sie hat noch nicht viele lächelnde und freundliche erwachsene fremde Männer gesehen - und der Markos war wirklich ein ganz lieber Kerl, immer lachend und immer nett.

Ausserdem gab es da noch die Animateure, die nach einer Woche fast zu unserer Familie gehörten und immer Zeit für ein Schwätzchen hatten. Die lieben finnischen, schwedischen und norwegischen Mädels, Clowns Coco und Gustav, der nicht nur wie Nils Holgersson aussah, sondern atemberaubende Kunststückchen hinlegte und die gesamte Damenwelt im Handumdrehen um seine Finger wickelte. Und das Essen erst... ganz leckeres Frühstück und riesige Auswahl beim Abendbuffet, jeden Abend ein anderes Thema, und man konnte essen bis zum umfallen. Wir hatten nur Halbpension, haben anfangs mittags Brötchen im Haus geschmiert, aber dann doch meist in der Poolbar gegessen, was sehr lecker und insgesamt ein bisschen billiger als all-inklusive war. Super war auch, dass ein kleiner Supermarkt direkt an das Hotel angeschlossen war, so dass man alles mögliche schnell besorgen konnte, ggf. hätte man auch in der Miniküche des Ferienhauses selbst kochen können.

Ayia Napa war auch einen Besuch wert. Als Familie hatten wir zwar kein grosses Interesse an den Restaurants und Nachtclubs, aber die Hauptstrasse sind wir langmarschiert (Frida mit niegelnagelneuen Hackenschuhen!), das Kloster haben wir angeguckt, und an einem anderen Tag sind wir noch mit dem Taxi zum Hafen gefahren, um da Abendbrot zu essen. Sehr schön auch da, mit vielen kleinen Fischerbooten, grossem Piratenschiff, orangem Nemo-Boot und einem gelben Unterwassertaucher.

Und die Katzen... überall Katzen, Kater, Katzenkinder. Vom orientalischen Typ, also im Vergleich zu unseren Riesenplüschviechern ganz klein, schmal und dünn, mit Fledermausohren, langen Schnuten und fast nicht vorhandenem Fellchen. Katzenkinder, die riesigen Hunger hatten und dankbar unsere Fischköppe unter dem Restauranttisch hervorgezogen haben. Ganz viele in rot, und alle zahm. Vielleicht sollten die Kater kastriert werden, ich möchte nicht wissen, was die mit den vielen Babykatzen machen. Unsere Tiger waren übrigens während der Zeit in einer Tierpension in Korpilahti, weil wir niemanden gefunden hatten, der die Biester für eine Woche nehmen wollte, aber das haben sie ganz gut überstanden. Und dank neuer Katzenstreu hat sich das Pieselproblem auch in Wohlgefallen aufgelöst *freu*

Ausserdem habe ich gelernt, dass ein Kamel den Titel Wüstenschiff nicht zu Unrecht trägt. Meine Güte, wie so ein Dromedar schaukeln kann. Männe ist normal und so cool wie John Wayne geritten, aber das Video von meiner Wüstenexpedition könnte man gleich direkt an irgendeine Witzsendung im TV schicken, so komisch habe ich auf dem zwei Meter hochen Buckelrücken geschwankt - vom Auf- und Absteigen ganz zu schweigen *grins* Frida hat das Baden natürlich am meisten gefallen. Und Sandburgen bauen fand sie toll. Überhaupt muss es schon Jahre her sein, dass sie so viel Zeit mit Mami und Papi verbringen durfte.

Wir haben uns ab und zu mit der Betreuung abgewechselt, aber die meiste Zeit waren wir doch zu dritt unterwegs. Frida hat auch neue Freunde kennengelernt, eine Stella aus Turku und eine Aada aus Tampere. Ich fand es wunderschön, wie die kleinen Kinder aus Skandinavien, Spanien und Jamaika zusammen im Pool plantschten (heile Multikultiwelt), aber richtige Freunde fanden sich dann doch nur, wenn man eine gemeinsame Sprache hatte. Vielleicht müssen wir mal zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen und in einen Club fahren, in dem auch Deutsche sind... entweder ich kriege dann das totale Heimweh oder ich bin nach einer Woche heilfroh, weit weg in Finnland zu wohnen, haha.

Deutsche und Briten gab es in unserem Hotel bis auf den letzten Tag (da konnten wir dann witzige Beobachtungen anstellen...) überhaupt nicht, man durfte weder um 6 Uhr morgens die Liegen reservieren (Gott sei Dank) noch sonstwelche nervigen Urlauberspirenzchen ertragen, sondern konnte einfach die ruhige Nordländer-Atmosphäre geniessen, gewürzt mit etwas spanischem (ich liebe Spanien!) Einfluss und einigen wenigen Leuten aus anderen Ländern. Gestört hat nur, dass das Kinderprogramm fast nur auf schwedisch war. Die Felsen im Meer. Und dass wir nach acht Tagen wieder abreisen mussten. Aber ansonsten: einfach super. Und falls jemand Finnmatkat bzw. Tui für teuer hält... jeder einzelne Cent hat sich gelohnt, so toll war das organisiert. Ich glaube, da müssen wir nochmal hin.





















Sonntag, 14. August 2011

Rantasipi

Gepackt. Lihapiirakka gefrühstückt. Garten aufgeräumt, Müll und Fahrrad weggebracht. Abgedrehtes Kind angezogen. Katzen ins Auto verfrachtet. Taschen durchgezählt. Jaulende Katze und deshalb bitterlich weinendes Kind getröstet. Nach Korpilahti gekutscht und Katzen abgegeben, die ganz stille hatte den Korb vollgekotzt ;) Ouni nich. Drei Stunden weitergekutscht. Eierkuchen in Patalahti, Eis in Lahti. Rantasipi in Vantaa. Lachende Würstchen, Pilznudeln, Wein, Sauna und der kälteste Pool der Welt. Mit Tauchern und Unterwasserrugbyspielern. Jiipe und Männe vom Fenster aus zugewunken und in die weichsten Betten der Welt geplumpst. Morgen geht's nach Zypern, Blue Village Callisto Feriendorf, Ayia Napa, wir sind schon total gespannt!

Donnerstag, 11. August 2011

Bigfoot...

Da quält man sich zwei, drei Jahre schon mit ewig drückenden Schuhen herum. Trägt Hackenschuhe nur in Bars, wo man wegen des Allehols die Schmerzen nicht so merkt und stiefelt sonst mit Schnürstiefeln, Crocs und Bergsteigersandalen und so herum. Kommt im letzten Jahr im Herbst auf die Idee, ein paar edle Winterstiefel eine Grösse grösser zu kaufen, in Deutschland bei Reno, so welche mit so schick nach oben gebogenen Spitzen, wie die Samen sie haben *freu*. Weil ja da die Wollsocken von Mummo noch mit reinpassen müssen.

Als dann selbst die ausgelatschten Sneakers überall zwicken und zwacken, probiert man ganz ungläubig doch mal die 42 an (nee, das ist ja viel zu gross, hoffentlich guckt keiner!!!)... und das passt wie angegossen! Selbst Hackenschuhe, Stiefeletten und Ballerinas sind so bequem wie Turnschuhe, nichts zwickt und drückt mehr und man kann sogar weite Strecken latschen, ohne das Auto nehmen zu müssen. Haha.... dass ich da nicht eher drauf gekommen bin.

Peinlich ist es trotzdem. Vor allem, weil die Finns alle so klein und zierlich sind. Wobei man ja für seine Schuhgrösse nun wirklich nichts kann. Und weil die finnischen Schuhläden nur nach Modellen und nicht nach Grössen sortiert sind *haarerauf* Gestern habe ich bei Mekka eine geschlagene Stunde sämtliche Treter hochgehoben und umgedreht, um vielleicht 5-6 in meiner Grösse zu finden.... darunter aber dann doch glücklicherweise die gesuchten wunderschönen und weichen hochhackigen Halbschuhe für den Herbst. Himmelnochmal.

Dabei hatte ich beim Abi noch 40er Füsse. Jetzt bin ich also mit meinen schlappen 173 cm nicht nur einen Kopf grösser als meine Freunde, wiege das Doppelte von ihnen, sondern habe auch noch Bigfoot-Qualitäten.... arrgggh. Schuhversender wie Zalando gibt es hier erst ganz wenige und die sind haltlos überteuert. Müssen wir also wie immer in good old Germany Schuhe hamstern gehen, billiger ist es ja meistens auch und da habe ich dann nur ein einziges Regal vor der Nase =)

Mittwoch, 10. August 2011

Lumoava...

Ich musste heute nach ewig langen Zeiten mal wieder ein Wort richtig im Wörterbuch nachschlagen. Lumoava. Als so etwas bezeichnete Helena, eine von Fridas neuen Erzieherinnen, unsere Tochter, und war dabei ganz begeistert. Es heisst zauberhaft, faszinierend, glamourös... und darauf war sie gekommen, als ich berichtete, dass der zweite, private Kindergarten bei uns im Wald um die Ecke angerufen hatte, um uns mitzuteilen, dass dort jetzt noch ein Platz freigeworden war.

Eigentlich hatte sie am Nachmittag beim Abholen gefragt, wie es Frida denn gefällt, ob alles okay ist. Fast erschrocken guckte sie bei meiner Nachricht, und war sichtbar erleichtert, als ich erzählte, dass ich den Platz postwendend abgesagt hatte. Und zwar, weil sich Frida in der jetzigen Kita sichtlich wohl fühlt, weil ich keine Lust habe, sie noch einmal irgendwo einzugewöhnen, weil man beide nur über dämliche Berge mit einem halbstündigen Fussmarsch erreicht, weil der hier etwas billiger ist, die Mama sich über die moderne Architektur und den riesigen Spielplatz freut, die vielen Kinder und der Strassenlärm gar nicht schlimm sind und ich ja hier über einen finnischen Otto-Normalverbraucher-Kindergarten bloggen muss, hahaha.

Im Ernst gab auch noch Pinnis Blog den Ausschlag... demnach kann es nämlich sein, dass man in einem privaten, nur von der Stadt unterstützen Kindergarten keinen Ganztagsplatz bekommt, wenn man selbst zuhause ist. Böse Falle... es kann ja ganz schnell passieren, dass einer von uns arbeitslos wird oder Frida noch Geschwister bekommt. Klar könnte man dann auch noch wechseln, aber das ist mir zu nervig - und auch prinzipiell ungerecht. Zumal eskari, die Vorschule, eher in dem grossen als in dem kleinen Kindergarten organisiert wird, in Fridas Fall sogar in ihrer eigenen Gruppe. Und das ist schon in zwei Jahren.

In Finnland gibt es bei den staatlichen Kindergärten übrigens das subjektive Recht auf einen Platz - das heisst, selbst wenn die Eltern zuhause sind, kann das Kind trotzdem für 0-250 Euro im Monat (je nach Einkommen, private ungefähr 10% mehr) eine Kita besuchen. Das gefällt einigen Leuten gar nicht, weil angeblich so Steuergelder verschwendet werden, aber mit Blick auf meine heimatliche Gesellschaft kann ich nur sagen, dass Kinder aus bildungsfernen und ausländischen Familien so von Anfang an besser gefördert werden können. Müssen muss man ja trotzdem nicht, und wenn man mit mindestens einem unter Dreijährigen zuhause bleibt, bekommt man eine Herdprämie, weil die Stadt so das Geld für den Kindergartenplatz eingespart hat. Sehr durchdacht und effizient. Nur, dass das Kindergeld jetzt von 100 € auf sensationelle 100,40 € (das ist kein Schreibfehler...) erhöht wurde, fand ich etwas mau und auch eigenartig *ggg*

Aber zurück zu meinem schönen Wort... die Erzieherin sagte sofort und aus vollem Herzen, dass sie Frida auch gar nicht mehr hergegeben hätte =) Mit Krallen und Zähnen hätten sie sie festgehalten (sagt man so auf finnisch). Sie sei so fröhlich und lebendig und aktiv, mache gern bei allem mit, esse mit grossem Appetit, lache und freue sich immer, habe gute Ideen und sei ein richtiger Sonnenschein und so. Stimmt... aber sie sei auch ein bisschen wild, sagte eine scheu guckende deutsche Mama. Jaa, aber das macht nichts, sie ist so toll, freute sich die finnische Frau vom Fach. Na dann.


Zur Unterstreichung dieser Lobrede beschloss Tiita, dass man auch mit einem nur kurz rückwärts hingeworfenen heippa gehen könnte, ohne sich richtig zu verabschieden. Rannte grinsend weg und liess sich weder von uns noch von der Fachfrau davon überzeugen, zurückzukommen und anständig "hei hei" zu sagen. So ein Satansbraten. Jaja, sobald Mama und Papa dabei sind, mutiert das faszinierende Geschöpf zur Stinkhexe. Uns war es ziemlich peinlich, aber so ist sie halt. Positiv und negativ mit riesigen Amplituden, mal laut lachend und begeistert und hüpfend und dann wieder brüllend, tretend und bockig wie ne Zicke. Frida live =)

Die Frau zeigte aber wieder einmal wie man es richtig macht. Ging hinterher, auch wenn es sehr weit war, kniete sich vor das abgedrehte Kind, hielt sie fest und erzählte ihr etwas. Danach war Tiita immer noch bockig, aber auch irgendwie peinlich berührt. Überhaupt sind die so genau im Kindergarten, nicht so flüchtig und faul wie wir eiligen Büromenschen und liberal-toleranten Amateure... die Hände werden gründlich abgetrocknet, ggf. noch einmal nachgewischt, alles wird genauestens gezeigt und erklärt, und wenn man das bei allen 20 Kindern machen muss. Die Kinder stehen in einer Reihe, bevor sie zum Essen gehen, alle haben Haussocken oder Schuhe an, auch wenn man schon zu spät kommt und es einfacher wäre, die einfach wegzulassen usw.
 

Es gibt keine Ausnahmen, weil so alles später sehr viel einfacher sein wird, aber die Kinder machen auch mit, weil sie anfangs sich halt noch nicht soviel Widerstand trauen wie zuhause - und dann ist auch schon die Routine da. Sehr beeindruckend. Zuhause könnte ich so Tiita ständig brüllend durch die Gegend zerren, wenn ich meinen Willen durchsetzen würde, da klappt nicht einmal der stille Stuhl. Nur etwas, was sie selber will oder einsieht, funktioniert, und natürlich darf sie nicht hungrig oder müde sein. Motivieren statt verbieten, anders geht es da nicht *seufz* So mauscheln wir uns durch die Abende und sind ab und zu geradezu überrascht, wenn sie jetzt mit vier Jahren anfängt, Grenzen von sich aus einzuhalten.

Ich habe zwar fast zehn Jahre lang Eltern gelesen, aber so ein Kindergartenpraktikum für werdende Eltern wäre wirklich gar nicht schlecht. Gerade uns Kleinfamilienmenschen fehlt immer wieder das Vorbild, wie man das mit den Zwergen denn nun wirklich machen muss. Afrikanisches Dorf sozusagen. Peitsche und Zuckerbrot. Familiencafés, Kindergruppen, Verwandte... ich sauge das immer alles auf wie ein Schwamm, vom Anziehen über Essen bis zum Durchsetzen von Regeln. Und dann ist es komisch, wenn das eigene, ganz lausig erzogene und superwilde Kind so gelobt wird =)

Dienstag, 9. August 2011

VIP Football...

Ich habe vorletzten Sonnabend stundenlang und fast-in-die-Hose-pieselnd (echt jetzt) vor einem ganz schicken, gerade repariert werdenden Auto gewartet, mit der Kamera in der Hand und voll freudiger Erwartung, um ein vernünftiges Foto unseres lokal hero zu bekommen. Hätte ich da gewusst, dass der Typ heute beim Fussballtraining ganz locker zwei Meter vor mir neben dem Tor der Kleinen kniet ... *ggg* Hupsista, ich habe mich fast erschrocken, als wir da viel zu spät eintrudelten und ich gerade irgendeinen Erwachsenen fragen wollte, ob das die richtige Mannschaft ist, hehe. Hei, den kennst Du doch!!! Cool.


Obwohl irgendwann damit zu rechnen war. Und Männe war wohl schon als Kind auf seinem Geburtstag, hatte auch bereits im Jahre 2001 ein selbstgedrucktes Shirt von dem Typen, wo ich mich noch gewundert habe, ob der überhaupt schon einen Führerschein hat =) Von der gähnend leeren Autogrammstunde ein, zwei Jahre später ganz zu schweigen. In der Zeitung standen die frisch getauften Kinder damals auch zusammen. Frida spielt also nicht nur bei ManU, sondern bekommt auch noch weltklasse Rallye-Unterstützung... wau.

Irgendwie haben die Eltern heute ihre Kinder mehr als sonst fotografiert. Auch wenn man in Finnland niemals nicht zeigt, dass man jemanden schon mal irgendwo in der Zeitung oder im TV gesehen hat =) Die Rasmus-Jungs, Tommi, Carlos, Petter, Mauri, Harri, Matti, Basti, Mikko, Aku, Sinuhe, Colin, Teemu, Kimi... und wer noch so hier frei herumläuft - ohne dass Passanten sich auch nur das Geringste anmerken lassen. Gefreut habe ich mich riesig. Oikein hyvä. Kiva ylläri, kiitoksia! Oh, und Frida hat jetzt richtige Fussballschuhe. Das Training ist auch viel besser, kindgerechter, schneller und witziger als im Frühjahr. Also weiter so! 

Montag, 8. August 2011

Wetterchen...

Oh und über den Sommer konnten wir uns hier im Polar nun überhaupt nicht beklagen. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Temperatur im Juni und Juli jemals unter 25-30 Grad gefallen wäre *ggg* Gewittergüsse nicht eingeschlossen, aber das ging ja immer ganz schnell und war eigentlich richtig aufregend =)

Also, bucht Euren nächsten Sommerurlaub mit Finnlines statt unter spanischer Sonne zu brutzeln *ggg* Allerdings fangen jetzt die Birken an, gelb zu werden. Und wenn die Sonne nicht scheint, sehen auch Horsma und Co schon ganz verwelkt aus. Oijoi. Gar nicht gut.

Donnerstag, 4. August 2011

Katzensorgen...

Eine der Sachen, die mir schon wochenlang Bauchschmerzen bereitet, sind unsere Katzenviecher. Ich grübele hin und her, aber zu einer vernünftigen Lösung kommen wir nicht. Klar sind sie süss und lieb, aber halt Katzen, keine Hunde...

Ich bin jetzt zum zweiten Mal in meinem Leben (winke an Polly) zu der realistischen Einschätzung gekommen, dass mir Schlappohren, Hechelzunge, stinkendes Fell und tapsende Füsse ein viel grösseres Grinsen ins Gesicht zaubern als unabhängige, selbstbewusste und elegante Schleichtiger mit Schlitzaugen. Obwohl ich vor zwei Jahren ganz dolle ein Kätzchen wollte. Aber wahrscheinlich liegt es auch an Alva... die blaufellige Katze pisst von Anfang an mindestens ein, zwei mal in der Woche da hin, wo sie nicht soll. Nämlich in unser oder Fridas Bett, auf Mikas auf dem Fussboden herumliegende Klamotten (da gehören die ja auch nicht hin) und letztens sogar auf unser teures Sofa. Ich glaube, ich werde nicht wieder...

Normalerweise wasche ich die Sachen einfach, bin stinksauer, aber behalte die Hoffnung und gehe zur eh stressigen Tagesordnung über. Yksi päivä kerrallaan. Nur langsam sammelt sich halt die schlechte Stimmung. Zumal es zwei Tiere sind, die da um die Füsse wuseln und jetzt im Sommer auch noch ständig nach draussen jammern. Wenn sie laut Stadtgesetz überhaupt dürften, wenn wir kein Reihenhaus mit eventuell katzenhassenden Nachbarn und keine befahrende Strasse davor hätten...

Mir tut es als alter Tierschützer superleid, dass sie nicht so können, wie sie wollen, und mir tut es leid, dass ich sie nicht so mag, wie sie es verdient haben. Gerade Alva daher, weil die Ärmste aus dem Tierheim kommt, und Ouni, weil sie die schönste Katze ist, die man sich vorstellen kann - und weil ich sie mir ja selbst als Baby ausgesucht habe *verliebtsei* Aber es sind halt ganz andere Haustiere als Hunde, so sehr von Instinkten geprägt, so sehr wilde Tiere, und wir werden ihnen nicht gerecht. Wobei ich die Meeris über alles liebe, die sind aber auch in ihrem Haus, gucken nicht so fordernd, quiezen nur ständig nach Gras und pinkeln halt die Streu voll (überall, haha).

Inzwischen habe ich festgestellt, dass Alva wahrscheinlich dann losstrullert, wenn ihr das Katzenklo zu dreckig ist (wahrscheinlich wurde sie genau deshalb auch abgegeben!). Also IHR... ich mache inzwischen morgens, abends und mittags nichts anderes mehr, als sofort zuhause angekommen, das Bad zu stürmen und die Klos sauber zu machen, damit Madame ja nichts zu meckern hat. Trotzdem: nach drei, vier Tagen reisst es wieder ein... weshalb ich auch nicht denke, dass sie körperlich ein Problem hat. Aber so zickig... aarrgghh. Einmal hat sie sogar vor meinen Augen auf die Matratze.. und dann raste mal nicht aus.

Und dann die Tatsache, dass man nie Fenster und Türen richtig aufmachen kann, ohne die Tiere in ihre Geschirre zu fummeln und auf die Terrasse zu setzen *nerv* Und dass sie nicht alles fressen, sondern total wählerisch sind. Ouni leidet natürlich auch darunter, dass ich Alva immer kritischer beäuge, Frida dagegen liebt Weckerkatze Alva über alles, ist aber auf die kratzbürstige Ouni schlecht zu sprechen (klar, die wehrt sich ja auch, wenn sie fast erdrückt wird). Und dann sind sie doch wieder total weich und schmusig...

Jedenfalls überlege ich schon wochenlang hin und her. Alva abgeben ist Scheisse, weil wir sie ja gerettet haben, weil sie das nicht versteht und uns immer so schön weckt. Ouni abgeben ist erst recht Mist, weil sie ja nichts "Böses" getan hat und so ein hübsches Tier ist. Davon abgesehen, dass beide immer nach draussen wollen und man sich schon vorkommt wie ein Gefängniswärter. Beide abgeben ist Käse, weil ich sie dann vermisse, bzw. Frida - wobei sie sich ja immer schnell an neue Situationen gewöhnt.

Davon abgesehen ist es in Finnland gar nicht einfach, Katzen abzugeben. Hier will die nämlich niemand haben - jedes Jahr werden vom Tierschutzverein ca. 10.000 Samtpfoten eingeschläfert, Welpen wechseln für lau den Besitzer und überhaupt ist es gang und gäbe, mal so ein Katzenkind vom Bauernhof für den Sommer aufs Mökki mitzunehmen und dann im August einfach da im Wald zu lassen... es gibt ja noch Füchse und den Frost. Am liebsten wäre mir, wenn beide in ein Einfamilienhaus aufs Land könnten, am liebsten noch zu Bekannten, aber das bleibt wohl ein Traum.

Nach  langem Überlegen habe ich Mitte Juli eine Anzeige ins Netz gesetzt, dass beide Katzis in ein Haus mit Freilauf abzugeben wären - ich hoffte, dass die halblanghaarige Ouni der "normalen" blauen Alva mit einen Platz verschafft. Aber bisher Fehlanzeige: eine Frau antwortete zwar, schrieb aber fast gar nichts von sich. Eine andere Familie wohnt im Dorf von Mikas Eltern, aber genau an der grossen Landstrasse, da kann ich sie ja auch selbst unters Auto schmeissen.

Man könnte sie auch schwuppdiwupp ins Tierheim bringen - aber das bringe ich nicht übers Herz. Bei Alva, weil sie von dort ist (oder hat die noch Garantie? Auslaufschaden oder so was?) und bei Ouni, weil sie ja eben völlig unschuldig ist, so schön und gar nichts anderes als unsere Familie kennt. Und dann lauert da ja auch die Spritze, wenn niemand sie nimmt. Aarggh.

Noch präkärer war die Situation jetzt, weil wir ja bald in den Urlaub fliegen und zwei unserer traditionellen Katzensitter ausgefallen sind. Na suuuuper. Alle 354 Facebook-Freunde gefragt, aber wie das so ist... zwischen engen Freunden und meinen finnischen Bekannten und Verwandten besteht ein himmelweiter Unterschied, da kennt man nicht so etwas wie Loyalität oder ist nicht bereit, extra irgendwas zu machen, um jemanden einen Gefallen zu tun (keine Ahnung, wie das in Deutschland wäre... aber ich wäre im absoluten Notfall bestimmt für einiges zu haben). Zumal die noch gar nichts von der Pieselmadame wissen...

Jedenfalls gestern wieder stundenlang Männe zugequatscht, alle Optionen abgewogen und laut überlegt, während vom Finn nur ein "mmh" und "ei se käy" und "en tiedä" kam. Also kann ich ja gleich selbst mit mir (oder meinem Blog) reden. Aber da war noch ein winziges Schlupfloch: in Korpilahti gibt es eine Tierpension. Zwar mit komischen Betonräumen, aber das ist vielleicht genau das richtige für die unberechenbare Pisskatze, die sozusagen eine eigene Klofrau braucht. Kostet 15 Euronen am Tag, aber was will man machen, dafür haben sie auch freie Kost und Logis, können zusammenbleiben und pieseln keine fremden Sofas voll. Und die waren sogar noch frei, super.

Was danach ist, müssen wir sehen. Wie gesagt, der Leidensdruck wechselt, eigentlich sind sie ja ganz lieb und süss, wir (ääähm ich) haben uns einmal für sie entschieden, Frida spielt eh mehr draussen, bald wird es wieder kalt und was ist schon dabei, dreimal täglich das Katzenklo durchzuwühlen, statt dreimal täglich eine halbe Stunde Gassi zugehen, mmmh? Wobei ich sooo meine Waldspaziergänge mit Nelsonhund vermisse, aber da waren wir ja noch ohne Kind und konnten machen, was wir wollten.

Meinereiner hat also jetzt bei Musti & Mirri extra feinen, klumpenden Katzensand gekauft, dazu Urinwegspray, und neues Futter, vielleicht stinkt die Kaka dann auch nicht mehr so, und wir haben ein drittes Katzenklo ganz ruhig aufgestellt. Vielleicht verbessert es die Situation und dann bin ich auch besser auf die beiden Landstreicher zu sprechen. Immerhin geht das ja schon eineinhalb Jahre so mit der Pieselei. Oh, und habe ich schon geschrieben, dass letzte Woche eine halb zerbissene Maus auf dem Fussweg lag, nachdem Alva für zwei, drei Stunden ausgerissen war??? Nee, also wirklich =)

Mittwoch, 3. August 2011

Augustalltag...

Der Alltag ist wieder eingekehrt. Tiita fühlt sich im Kindergarten immer noch wohl, wollte sogar schon am zweiten Tag dort Mittagschlaf machen, und inzwischen sind auch noch mehr Kinder eingetrudelt... Ella, Helmi und Robin (das nur für die Namensfraktion). Meine Eltern sind gestern abgereist, was bei Frida für dicke Tränen gesorgt hat. Am Abend war sie aber wieder die Alte, hat nur festgestellt, wie schön Omi und Opi ihr Zimmer aufgeräumt haben. Ich bin wie immer zweigeteilt... einerseits ist es schön, wieder Alltag und herrliche Ruhe zu haben, andererseits kann man mit so einem stieseligen Finnenmann wirklich nicht quatschen... *seufz* Und was die unmöglichen Gören in der Nachbarschaft angeht: jetzt klingeln sie dauernd und holen unser Kind zum Spielen raus bzw. wollen sogar unsere Wohnung entern. Jaja, wer die Geister ruft *ggg*

Montag, 1. August 2011

Erster Tag im Kindergarten...

Wie Einschulung kam es mir vor, irgendwie feierlich, als das rot-rosa bekleidete grosse Mädchen heute mit Rucksack und Basecap zum ersten Mal in den Kindergarten marschierte. Passenderweise war die Temperatur innerhalb einer Nacht von 25 auf 12 Grad gesunken. Und die Mama hatte sinnigerweise natürlich nur in die Sommersachen Namensschilder eingebügelt... 

Aber macht nichts, zum Anfang waren statt 21 nur vier Kinder aus Fridas Gruppe da: Iina, Pyry und Mette. Und wir waren sogar die ersten, obwohl wir Tiita nur mit Ach und Krach aus dem Bett bekommen hatten und "erst" um 7:55, fünf Minuten vor dem Frühstück, auf der Matte standen. Aber das war alles halb so schlimm... die Erzieher hatten heute auch ihren ersten Tag, viele Kinder waren noch im Urlaub und alle müssen sich eh erst gaaanz langsam eingewöhnen. Gut, dass die Finns immer die Ruhe weg haben, auch in meinem Büro. Überhaupt unglaublich, dass wir die ersten waren, ich dachte schon, ich habe mich im Tag geirrt =)

Ich war ungefähr eine Stunde mit dabei, beim Frühstück und beim ersten Kennenlernkreis - bevor die beiden Erzieherinnen mir mehr oder weniger sanft zu verstehen gaben, das alles gut läuft =) Frida soll sich von Anfang an dort sicher und gut aufgehoben fühlen, nicht so abgeschoben wie im Ersatzkindergarten, wo sie oft morgens geweint hat. Und ich habe es natürlich auch genossen, mal in einem finnischen Kindergarten zu sein, zu sehen, wo sie essen, wie sie spielen, was man da überhaupt so macht und wie die Erzieher mit den Kindern umgehen. So eine Gelegenheit kommt ja nie wieder...

Leise ist es, sehr leise ist es (für deutsche Ohren), und die Leute sehr sanft und kindgerecht, aber bestrebt, ihnen alles von Anfang an richtig beizubringen und sie zur Selbständigkeit zu erziehen. Buffet also wie bei den Grossen, man stellt sich ordentlich an, räumt hinterher alles getrennt weg, sagt kiitos, geht langsam und als "Zug" zum Raum, und natürlich werden die vielen Klamotten in die passenden Fächer gepackt und die Spielzeuge sind ordentlich wegsortiert. Ach meine Kleine =) Heute abend wird sie bestimmt totmüde sein, aber vielleicht drei neue Freunde und viel zu erzählen haben.