Freitag, 17. Juli 2009

Stellvertreter...

Um dort weiterzumachen, wo ich am Sonnabend angefangen hatte... irgendwie hat Nelson im Hintergrund dafür gesorgt, dass jemand auch nach ihm auf uns aufpassen wird. Ich habe doch im Tierpark zufällig mitgehört, wie sich eine Frau mit der Pflegerin über die Katzenkinder unterhalten hat. Eins sass schon in ihrem Wagen und "wollte mit" und die Tante meinte auf die allgemeine Witzelei, dass sich zwar alle Kätzchen seit dem Frühjahr reserviert sind, sich aber zwei Leute nicht mehr gemeldet hatten.

Die Frau staunte und freute sich und meinte, dass sie mit ihrem Mann sprechen müsste, gab aber ihre Telefonnummer. Ich war inzwischen näher getreten und hörte plötzlich meine eigene Stimme "Die kleine hellrote Katze ist nicht zufällig eine von den beiden, oder?" Natürlich konnte sie es nicht sein, so ein hübsches Vieh muss doch weggehen wie warme Semmeln. Was erwartete ich bloss... und spinnst Du, überhaupt zu fragen? Wo sollen wir denn mit einer Katze hin???

Zu meiner grossen Überraschung sagte die Frau etwas abwertend "ach, die helle, ja, die wollte eine Frau von gegenüber, aber von der habe ich auch nichts mehr gehört". Völlig ungläubig (und mit zitternden Knien vor schlechtem Gewissen) gab meine Stimme auch meine Telefonnummer. Sagte, dass wir einen ganz lieben alten Hund hätten und dass wir eigentlich wegen der kleinen Katze noch einmal in den Park gekommen waren. Absagen könnten wir ja immer noch. In der Nacht zum Sonntag überlegte ich mir, dass wir absagen müssen - kranker Wuffi mit unklaren Aussichten und Mökki und Meerschweinchen und überhaupt zuwenig Platz und zu viel Aufregung.

Am Sonntag dann mussten wir Nelson auf seine letzte Reise begleiten. Und beim Benzinholen klingelte das Telefon und ich erfuhr, dass diese Frau von gegenüber kein Interesse mehr hätte. Hat eh schon zu viele Tiere. Pinkkikissa vapaana. Nelsons Platz auch. Verdammt. Sollten wir? Natürlich musste ich zustimmen. Und freute mich riesig, überhaupt einen Lichtblick zu haben. In dem Moment wusste ich noch nicht, wie wir Nelsons Abschied überhaupt verkraften würden.

Klar, es ist eine heikle Sache, vielleicht sollten wir länger warten. Die Trauer zulassen. Die Zeit ohne Wollmäuse auf dem Fussboden geniessen. Später eine Katze aus dem Tierheim holen. Oder eine Rassemiez. Aber vielleicht hat Nelson das auch alles noch so eingefädelt. Pinkkitraumkatze statt Tax Free Retriever. Mmmh, ich bin gespannt. Am Sonntag können wir sie abholen. Innerhalb von einer Woche vom Hund zu Katze... ich bin übrigens einer der wenigen Menschen, die beide mögen =) Huch, ist das spannend.

Überhaupt muss ich zugeben, dass es mir jetzt besser geht. Die Sorgen um Nelson haben mich wirklich zermürbt, sogar die Schuppenpflechte prangte wieder hier und da - dagegen war das wirkliche Einschläfern ein leichtes. Endlich konnte man wirklich etwas tun und die Weltgeschichte ging weiter, irgendwie hingen wir seit 1-2 Jahren fest in sämtlichen unangenehmen Situationen, von der Wohnungssuche über Männes Job, Fridas Schlaferei und meinem Body zu den Tieren.

Und am wichtigsten ist ja, dass Hundi nichts mehr wehtut. Klar, wir streiten mehr als sonst, irgendwie macht sich alles als Frust und fehlender Geduld Luft, aber alles ist zumindest momentan noch sehr viel einfacher, als ich das gedacht hätte. Und danke für Eure lieben Wünsche! Vor allem die geposteten Erinnerungen in Facebook waren klasse - ich wusste gar nicht, dass so viele Leute Nelson gekannt hatten. Mein lieber lieber Hund.

Montag, 13. Juli 2009

Abschied...

Tja, Nelson hat es doch ganz eilig gehabt, über die Regenbogenbrücke zu kommen :( So richtig verstanden habe ich es bisher sicher noch nicht, ich warte bestimmt immer noch auf seine tapsenden Schritte und sein Gehechel im Flur, aber er ist wirklich nicht mehr da und eigentlich ging alles ganz schnell.

Am Sonnabend abend hatte ich noch gebloggt und bin, als Frida weinte, ins Bett gegangen, ohne zu Ende geschrieben zu haben. Am Sonntag früh schlief Nelson noch, als ich in die Stube kam. Als er dann aufstand, humpelte er ein bisschen. Beine ein bisschen eingeschlafen und steif. Sich streckend tapste er durch die Stube, geriet aber immer wieder ein bisschen aus dem Gleichgewicht, stolperte ab und zu. Wir dachten, dass es vom Schlaf kommt und frühstückten erst einmal. Nelson sollte sich hinlegen und ausruhen. Dann fuhren wir nach Kuohu, dort hatte Männes kleiner Cousin Geburtstag.

Irgendwie hatte ich aber die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl. Bauchschmerzen und Nervosität, wie schon wochenlang, aber schlimmer. Ich drängte Männe, dass er doch einmal seinen älteren Cousin anrufen sollte, der diesen Hof mitten im Wald hat - dort wäre ein wunderschönes Plätzchen für Nelson, wenn er denn einmal von uns geht. Irgendwann am Ende des Sommers natürlich erst. Spontan fuhren wir dort vorbei und Männe bat feierlich darum, vier (!) Quadratmeter für den letzen Ruheplatz für unseren Hund mieten zu dürfen. Irgendwann später, wenn Nelson gehen würde. War kein Problem, natürlich durften wir. Dann fuhren wir noch einmal nach Hause, weil ich das Geschenk vergessen hatte. Und weil mir überhaupt komisch war.

Zuhause stolperte Nelson immer noch und er hielt den Kopf ein bisschen schief. Gefiel mir alles gar nicht. Dann ging Männe in die Küche und sagte, dass Nelson sein Futter noch nicht angerührt hatte. Saftiges Büchsenfutter. In dem Moment gingen bei mir sämtliche Alarmglocken an. Das hatte er noch nie gemacht. Trockenfutter bääh, aber saftiges Zeug und Fleisch hatte er immer gierig verschlungen. Ihm ging es wirklich nicht mehr gut.
Klar, das Gleichgewichtsorgan ist im Ohr... und vielleicht war ihm jetzt übel oder alles tat ihm so weh, dass er keinen Appetit mehr hatte. Ich wusste, dass ich jetzt einen Schlusstrich ziehen musste. Männe hätte gern noch bis Montag gewartet, bis unser Tierarzt wieder geöffnet hätte und bis meine Eltern da wären - aber ich erinnerte mich sofort an die schlimme Nacht als Lumi Meerschwein vor vielen Jahren diese Aufgasung hatten und wir nicht zur Bereitschaft gefahren waren - damals machte ich mir noch monatelang Vorwürfe. Äänekoski ist doch nun wirklich nicht weit entfernt, wenn man ein Auto hat. Und das sind wir ihm jetzt schuldig.

Also rumtelefoniert, von unserem Arzt die Nummer der Bereitschaft in Äänekoski und dann dort angerufen. Ja, wir könnten in einer Stunde vorbeikommen. Das war es also. Die klare Entscheidung, auf die ich gehofft hatte. Dass ich eines Tages wissen würde, dass es so nicht weitergehen kann. Nur drei Tage, nachdem er ursprünglich gehen sollte. Es würde nicht schlimm sein, er würde einfach einschlafen, keine Schmerzen mehr haben und dann würden wir mit dem Verlust leben müssen. Aber auch mit der Erleichterung, ihm diesen letzten Gefallen getan zu haben. Und zwar zu einem besseren Zeitpunkt als am Donnerstag.

Wir sind also ins Auto gestiegen und losgefahren. Von der Bonuskarte Benzin geholt, weil ich mein Portemoinnaie und alle anderen Besitztümer natürlich in Kuohu liegengelassen hatte. Den Tierarzt würden wir irgendwie bezahlen. Nach einer halben Stunde Fahrt, Nelson stand sogar relativ viel und guckte aus dem Fenster - waren wir in Äänekoski angekommen. Die Schwester war sehr nett und meinte, ich könnte mit meiner Tuohi-Karte bezahlen. Also Nelson aus dem Auto gehoben (ich wollte ihn noch einmal auf dem Arm haben...) und zum Haus gegangen. Zum letzten Mal geschnuppert und gepieselt - er lief fast normal und relativ schnell, eierte aber immer nach einer Seite weg wie ein Betrunkener und hielt den Kopf schief.

Drinnen dann warteten wir einige Zeit, schmusten mit Nelson, streichelten ihn und versuchten uns alles einzuprägen, wie er aussieht, wie er riecht, wie weich sein Fell ist. Ab und zu tigerte er durch den Raum, konnte aber auch dabei nicht richtig das Gleichgewicht halten und rumste gegen die Türen. Armes Hundi. Ansonsten war er ganz normal und ruhig. Dann kam die Ärztin und eine Schwester. Sie sagten, dass er tatsächlich ein ganz alter Opihund ist, die Muskeln schon ganz wenig geworden waren und dass er jetzt seine grosse Reise antreten würde. Er bekam ein Beruhigungsmittel und dann waren wir wieder allein.

Irgendwie war es ganz normal, so neben ihm auf dem Fussboden zu sitzen, schliesslich war es schon die dritte Narkose für ihn. Ich streichelte ihn und ermutigte ihn, schlafen zu gehen. Mein bester Freund, schlaf gut und ich habe Dich lieb. Für immer. Kuss auf die Nase und Pfote gehalten. Männe brach einmal in Tränen aus, aber ich sagte ihm, dass es Nelson Angst machen würde. Also waren wir wieder ganz ruhig und sanft zu ihm, bis er lang auf seiner Decke lag und schnarchte. Mach's gut, mein lieber Freund. Du bist ganz müde, ruh Dich aus. Irgendwie komisch, diese Grenze zwischen Schlafen und Tod.... soviel Unterschied ist da gar nicht.

Die Ärztin rasierte seine Pfote, legte ein Druckband an und gab ihm langsam das Beruhigungsmittel. Nelson schlief einfach weiter und wir streichelten ihn weiter. Nur einmal guckte ich in sein Gesicht und die Kamera schien wegzuzoomen, ich dachte, dass er auf einmal verdammt tot aussieht, wie ein überfahrener Igel auf der Strasse oder so. Ein komischer Gedanke und kurz darauf nahm die Ärztin auch das Stethoskop und stellte fest, dass sein Herz nicht mehr schlägt. Nur Nelsons Barthaare hatten ein bisschen gezuckt. Schlafen für die Ewigkeit... und schon war es vorbei. Natürlich liefen die Tränen, aber es war nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Nicht so schlimm wie letztes Jahr.

Wir hatten dann noch einige Probleme mit der Bezahlung, weil meine Karte doch nicht funktionierte, Männes Visa Electron aber leer war. Also Oma anrufen, die mussten erst nach Hause fahren, dann Pin durchgeben lassen und beim Tierarzt im Internet von meinem auf Männes Konto überweisen, damit er wiederum seine Karte benutzen konnte. Vielleicht hat uns diese Aufregung vor dem schlimmsten Zusammenbruch gerettet. Zusammen trugen wir die Decke mit Nelson ins Auto und dann ging es auf seine letzte Reise.

Bei Valintatalo noch Piroggen und Muffins geholt - wir hatten seit dem Morgen nichts mehr gegessen - und inzwischen war der Dauerregen (der Himmel weint, wenn Engel reisen) auch in den schönsten Sonnenschein übergegangen. Nelson würde in Finnland bleiben dürfen. Und er würde auf dem Hof von Männes Grosseltern liegen, inmitten von blühenden Feldern und dem dunklen Finnenwald, mit Grillenzirpen und einer ganz tollen Aussicht.

Auf dem Hof warteten schon der Cousin und seine drei Mädchen. Mehr lustig als deprimiert suchten wir einen Platz für Nelson, hinter dem Stall am Feldrand unter einer grossen Tanne. Neben Reku-Hund und vielen Katzen. Der Traktor schob Unkraut und Erde weg und dann buddelte Männe ein tiefes Loch, so tief, dass Fuchs und Bär nicht unbedingt riechen, dass dort jemand begraben wurde. Die Mädels witzelten und sangen und erzählten Geschichten und wir waren auch weit weniger traurig, als ich das erwartet hätte.

Nelson wurde wieder getragen, in sein letztes Bettchen gelegt und dann guckten wir ihn noch einmal an - er war immer noch weich und warm und lieb und schlief einfach. Decke zu und das war's... mach's gut und Du bist ja eh schon da oben angekommen und spielst längst mit Häkkinen und Michael Jackson und was weiss ich wem. Mein bester Hund hatte endlich seine Ruhe gefunden, keine Ohrenschmerzen, wacklige Beine und steife Hüften mehr. Und beklagen können wir uns wirklich nicht - schliesslich sollte er schon 2002 in Tallinn eingeschläfert werden, letztes Jahr im Juli bei seiner Kastration nicht mehr aufwachen und am Donnerstag für immer gehen. Und jetzt hatte seine Familie schnell und besonnen gehandelt, ihm einen letzten Dienst erwiesen und er hatte den schönsten Grabplatz der Welt.

Drinnen gab es noch Kaffee und Kekse und dann brachen wir auf, um Frida von Oma und Opa abzuholen. Die würde Nelson vermissen und es würde schwer werden, ihr alles zu erklären. Zuhause nahmen wir sie auf den Arm und sagten ihr, dass Nelson gestorben ist. Dass er weggegangen sei und nicht mehr wiederkomme. Frida machte ein ganz trauriges Gesicht, piepste wehleidig und legte ihren Kopf auf das Sofa. Ich denke, sie verstand zumindest etwas. Besser als eingeschlafen, ein Sternchen geworden oder im Himmel, es soll besser sein, den Kindern konkret zu sagen, wie endgültig die Lage ist. Damit sie nicht sucht... oder gar zu ihm möchte.

Wir haben ein Bild von Nelson in Kniehöhe angeklebt, damit alle ihn immer dort sehen, wo er immer war. Damit Frida ihn angucken und streicheln kann, wenn sie ihn vermisst. Damit wir ihn bei uns haben. Und sie nennt ihr neues Spielrentier aus Lappland jetzt Nelson. Hat sie sich selbst ausgedacht. Er wird immer bei uns sein. Wie war das... the best place for a dog is in his master's heart. Ruhe sanft mein kleiner tax free retriever. Du warst wirklich der beste Freund des Menschen, ein treuer, sanfter, lieber Kamerad wie er im Buche steht. Danke für die sieben Jahre und danke, dass wir Dich kennenlernen durften.

Samstag, 11. Juli 2009

ABC + Lemmikit...

Ich muss zugeben, dass mir Nelson nicht wirklich gefällt, er hechelt immer noch zuviel und ich überlege ständig, was ich für seine verstopften Ohren machen könnte. Und ich sehe mit Besorgnis, dass er den Kopf ab und zu schief hält (Ohrenschmerzen...) und dass seine Hinterbeine ihn nicht immer tragen wollen, dass er irgendwie wacklig ist. Mal sehen, wie er sich entwickelt. Vielleicht können wir dann eines Tages einfach ganz in Ruhe den Tierarzt anrufen und der kommt zum letzten Mal hier vorbei. Erstmal Urlaub, meine Eltern her (die können auch noch mal ihre Meinung abgeben, sie sehen Hundi ja nur selten und nehmen Veränderungen daher eher wahr) und das Mökki und dann sehen wir weiter.

Aber ich muss etwas anderes schreiben, oder vielleicht zugeben. Don't mourn the living und natürlich ist Nelson der beste Hund der Welt... aber ich habe die letzten Wochen wirklich damit zugebracht, mir verschiedene Katzen anzugucken. Meine jahrelangen Lieblinge, die Maine Coons und ihre puschligen Verwandten der Sibirierfraktion. Und dann Ragamuffins, eine ziemlich neue Rasse, die noch ganz selten ist, aber durch Sanftheit und Ruhe glänzt und damit ganz gut zu den Nagertieren hier passen würde. So ähnlich wie die Ragdoll, aber in allen verschiedenen Farben. Und dann natürlich die ausgesetzten und vergessenen Miezis im Turvakoti Magenda, bei Pelastetaan Koirat und Rekku Rescue.

Eigentlich hatte ich da schon im letzten Juli, als Nelson operiert wurde, einen knallroten estnischen Kater im Visier. Mehr oder weniger ernst, niemals als Ersatz für Nelson, sondern um mich an irgendeinem Strohhalm festzuhalten, um wenigstens irgendetwas positives für die Zukunft zu sehen. Blöd zu erklären, aber es musste einfach etwas geben, auf das ich mich freuen konnte - und das waren damals und sind jetzt grosse, halblanghaarige, puschlige Katzen. In rot oder schildpatt oder blau... klar, die kosten 600-800 Euronen und ich will ja eigentlich den heimatlosen Viechern helfen und überhaupt ist der liebe Hund ja noch da, aber gucken kann man ja mal.

Männe hat mir übrigens schon vor fünf Jahren eine kleine rotgestreifte Plüschkatze namens Artturi geschenkt, als ich unter unerklärlicher Katzensehnsucht litt. Irgendwann hatten wir auch mal ein Angebot für eine graugetigerte Langhaarkatze, aber die konnte ich unter schweren Kämpfen noch absagen *ggg* Später, wenn wir unser eigenes Haus haben, möchte ich unbedingt zwei Miezis. Oder jetzt, wenn der Nelson weggegangen ist... sie wird keinen Hund ersetzen, Katzen sind überhaupt ganz anders, aber wir sind momentan wirklich nicht die perfekte Hundefamilie. Zu wenig Zeit und Geld und Platz...

Na, ich sollte langsam zum Thema kommen... heute sind wir früh aufgestanden und haben so einen richtig schönen Urlaubstag (meinen ersten!) verbracht. Erst zu ABC nach Vaajakoski gefahren um Frühstück zu essen. Darauf wurde dann angesichts unserer knurrenden Mägen doch schon das Mittagessen. Um 10:30 *lach*, ich glaube, es gibt kein Volk in Europa, dass sich so früh schon den Mittagstisch hinter die Kiemen schiebt =) Dann Proviant eingekauft und weiter zum Ysitien Lemmikkipuisto gefahren, dem kleinen Zoo in Leppävesi.

Ich wollte dort noch einmal hin, weil der Platz einfach wunderschön ist, wenn man kleine Kinder hat (Erwachsene sind da in 10 min durch...) und auch, weil dort dieses rosafarbene Katzenbaby war. Mit halblangem Fell, die wollte ich unbedingt Männe zeigen, weil ich doch genau so eine auch irgendwann haben möchte. Und die beiden roten Kurzhaarmiezen, ihre Geschwister und die anderen beiden grauen, die wir mit dem deutsch-finnischen Verein im Mai bewundert und beschmust hatten. Damals musste ich mich übrigens tagelang davon abhalten, zum Telefon zu greifen und nachzufragen, was die mit den Katzen nach dem Sommer machen...

Jedenfalls rannte dort heute eine langhaarige rote Katze rum und ich staunte, wie gross mein Schatz doch schon geworden war. Wow, die wachsen aber schnell. Dann sahen wir die anderen Kätzchen - alle mächtig gewachsen, aber doch noch sehr klein. Also war die das nicht... aber wo war das rosa Miezenkind? Überall Kinder, die Katzen streichelten... und dann lag sie da, schlafend in einem Schuppen und liess sich schnurrend von zwei Jungs durchknuddeln. Immer noch so schön. Frida und ich setzten uns dazu, nahmen sie auf den Arm und genossen den Moment. So eine Schönheit und so lieb...

Draussen unterhielt sich eine Frau mit der Tierpflegerin. Ein vorwitziger Kater war in den unteren Korb von deren Kinderwagen geklettert und schien sich dort pudelwohl zu fühlen. Die Kinder waren hin und weg und ich hörte, wie die Pflegerin halb im Spass vorschlug, dass sie den Kleinen doch mitnehmen könnten. Häh? Die gaben die also doch ab... die Frau war überhaupt nicht abgeneigt, erzählte von ihrem Schäferhund zuhause und dass sie tatsächlich schon lange eine Katze gewünscht hätte. Ob sie? Sie muss noch darüber schlafen und den Mann anrufen.

Die Pflegerin berichtete dann, dass die Kätzchen schon seit vielen Wochen praktisch von Besuchern "reserviert" worden seien, aber zwei sich nicht mehr gemeldet hatten. Meine Ohren spitzten sich. Die gaben sie also doch ab... (bis hierher am Sonnabend abend gekommen)

Freitag, 10. Juli 2009

Lomalla...

So, heute Out of office reply angeschaltet und jetzt drei Wochen faulenzen. Wobei es ja auf Arbeit immer erholsamer ist als zuhause *flüster* Na, ich hab ja den Büroschlüssel hier, falls es ganz schlimm kommt =) Und ein paar Sachen wären da wirklich noch zu erledigen...

Donnerstag, 9. Juli 2009

Von der Schippe...

Eigentlich stand es fest, dass Nelson heute eingeschläfert werden sollte. Eigentlich wollte ich letzten Donnerstag schon dort anrufen und fragen, ob man den Termin nicht vorziehen könnte. Die Ohren stanken, es floss Blut und Eiter und der Hund hechelte von morgens bis abends, dass einem total die Nerven durchgingen.

Dann kam der Sonnabend, wo wir den kleinen Welpen gesehen hatten. Nelson fing an dem Tag im Hof an zu spielen und herumzuhüpfen, nachdem wir nach Hause gekommen waren. Der Sonntag, an dem er beim Spazieren vor und nicht hinter dem Herrchen lief. Montag und Dienstag, an dem er einen Riesenhunger hatte, alles beschnüffeln und untersuchen wollte, sogar Frida die Wurst aus der Hand geklaut hat, und ein Mittwoch, an dem er auch wieder total aktiv und interessiert war. Heute früh hechelte er auch nicht, als er neben mir auf dem Fussboden lag.

Klar, das linke Ohr ist immer noch verdreckt, aber insgesamt machte er einen weit besseren Eindruck. Ob das vom Kortison kommt? Von den Schmerztabletten? Weil es viel kühler ist? Auf jeden Fall steckte Männe mich nach und nach mit seinem Optimismus an. Heute früh flossen noch Tränen, aber dann fand ich eine Liste zum Beurteilen des Zustandes eines kranken Tieres und musste zugeben, dass vieles nicht zutraf und dass ich schon weit schlimmeres gesehen hatte. Vielleicht doch noch nicht... aber der Tierarzt würde entscheiden.

So kam es dann auch. Die Tante guckte in die Ohren (Matsch...), aber sagte auch, dass er eigentlich keinen sehr kranken Eindruck macht. Wir sollen ihm weiter Ohrentropfen geben und einfach mit der Situation leben. Wenn er abwesend ist, zusammenbricht oder leidet, dann wissen wir ja, wo wir hinmüssen. Ich wollte eigentlich heute einen radikalen Schlussstrich ziehen und auch meine eigenen Sorgen beenden, aber jetzt muss ich zugeben, dass ich heilfroh und grinsend vor dem PC sitze, hinter mir den schnarchenden Köter =)

Sonntag, 5. Juli 2009

Ohne Gitter...

So, und weil wir von der frischen Waldluft noch nicht ganz ausgepowert waren, haben wir gestern abend noch unsere Bude umgeräumt. In der Stube wieder das Sofa vor die Fenster gerückt, damit mehr Platz zum Spielen ist, Meeris auf ihren neuen Unterbau, Fernseh an die andere Wand und Tonnen von Staubmäusen weggesaugt und dann war das Schlafzimmer dran. Gitterbett demontiert (ich weiss noch ganz genau, dass wir das gerade erst gekauft und aufgebaut hatten!), ausziehbares Kinderbettchen eingerichtet und endlich Männe gefragt, ob die unzähligen Kisten mit Fridas alten Klamotten nicht auch bei Oma und Opa stehen könnten.

Antwort war positiv, Männe opfert seinen alten Kleiderschrank dafür, und so sieht man endlich nach langer Zeit auch mal wieder den schlafzimmerlichen Fussboden. Wusste gar nicht, dass wir so schönes Laminat da haben... Frida hat derweil bei Oma geschlummert, schon zum zweiten Mal. Oder doch bei Tante Niina? Egal, irgendwen wird sie schon den Nachtschlaf geraubt haben *ggg* Auf dem Bild sieht man übrigens auch unser bewährtes Familienbett, drei Kojen nebeneinander =)

Samstag, 4. Juli 2009

Heppa + Hund...

Heute waren wir auf einem Pferde-Event in Sarvenperä, dem Nest, wo wir unter anderem gern hinziehen würden :) Die Pferde waren nicht so wichtig (meine Meinung), aber es gab viele andere Sachen zu sehen: frisch geschorene Alpakas, ein 4 Wochen altes Kälbchen, zwei zischende Gänse (Frida hatte grosse Angst!), drei Kaninchen, zwei Schafe, eine Ziege und ein paar Hühner.

Ausserdem jede Menge altertümliche und seltsame Maschinchen für Wald, Haus und Hof, ein paar Fressbuden (Makkara, Limsa, Kahvi + Pulla) sowie die Kuohuer Feuerwehr. Darüber drohte die ganze Zeit eine dicke schwarze Regenwolke und wir bibberten bei nur 9 Grad, aber insgesamt war es sehr schön. Vor allem, mal wieder im Wald zu sein, sonst kommt man ja kaum noch dazu. Tiita hat es auch gefallen, vor allem, mit ihren Cousinen Iida und Petra herumzutoben (sprich: sie zu kommandieren).

Danach hatte ich noch ein Aha-Erlebnis. Wir sind bei einem von Männes Bekannten vorbeigefahren, um eine Incar-Kamera für seinen morgigen Rallytesteinsatz abzuholen. Als er aus dem Auto sprang, wollte ich ihn noch warnen "Du, pass auf, dass hier kein Hund frei rumläuft". Bei so in der Wildnis stehenden Einfamilienhäusern weiss man ja nie... Und tatsächlich, als er vor dem Haus ankam, wuselte da etwas in Kniehöhe herum. Aber was!!! Ein Welpe!!!

Ein kleiner gelber Golden Retriever, noch ganz weich und rund und knuffig. Zu meiner grossen Freude kam der kleine Kerl dann hinter Männe zum Auto gerannt und ich konnte mich kaum noch einkriegen: ein Baby! Ein Hundebaby... erst zwei Monate alt. Pfoten auf meinen Schoss, gewinselt und geschnuppert und herumgewuselt und geguckt und gelacht und sich knuddeln lassen. Ich musste dann noch zweimal aus dem Auto, um das kleine Tier davon abzuhalten, geradewegs unter die Räder zu stolpern. Und um ihn zu knuddeln, das weiche Fell zu streicheln und mich sattzusehen.

Und dann sah ich plötzlich, dass er all das hatte, was Nelson mit der Zeit verloren hatte... eben ein richtiger kleiner lebendiger Hund, ein Freund des Menschen zu sein. Der beim Stehen ein Bein hebt, der hört und sieht und spielt und lacht und sich des Lebens freut und mit dem man tausend tolle Sachen anstellen kann. Nelson kann das alles nicht mehr und vielleicht war dies eine sehr wichtige Begegnung für meine angeknackste Psyche: dass er keineswegs in dem Zustand ist, in dem wir ihn immer noch gerne sehen würden, sondern dass er es vielleicht verdient hat, endlich seinen Frieden zu finden und zu den Sternen zu ziehen. Mmmh.

Zuhause sagte Mika noch, dass der alte Hund dieser Leute vor drei Monaten eingeschläfert werden musste, weil er einen Tumor im Auge hatte. Zufall? Vorsehung? Seit zwei Jahren, seit der Diagnose seines Herzfehlers, weiss ich, dass wir Nelson nur noch begrenzt haben, schleppe mich damit herum und kann ihn kaum noch ansehen, ohne mich innerlich zu verabschieden. Vielleicht wird der Donnerstag doch eine Erleichterung sein? Ein Loslassen?

Der kleine Golden hat zumindest gezeigt, dass es weitergeht, dass immer neues Leben entsteht und man vielleicht eines Tages darüber hinwegkommt. Sich freut, Nelson zumindest kennengelernt zu haben. Wir haben weder Zeit noch Geld für einen Welpen, aber vielleicht eines Tages? Oder wenn ich nur fest an das Welpi denke...

Freitag, 3. Juli 2009

Sommerferien...

Tiita hat die ersten Sommerferien ihres Lebens! Heute war der letzte Tag bei Laura, ab jetzt ist alles zu und evakuiert und unsere Maus hat frei. Unglaublich, wie schnell das Jahr vergangen ist. Gerade erst haben wir sie doch da abgegeben und sind total nervös, zittrig und aufgeregt in den Euromarket Mittagessen gefahren, bevor wir sie wieder abholen konnten. Und jetzt ist sie lieber bei ihren Freunden als zuhause, spricht sogar Mami und Papi versehentlich mit "Laula" an =)

In Finnland sind nämlich die meisten Kindergärten im Sommer geschlossen, weil eh fast alle Familien Urlaub haben. Die restlichen Kiddies werden auf einige wenige Betreuungsplätze aufgeteilt. Und weil alle das wissen, organisiert man eh irgendwie eine eigene Betreuung für die Sommerwochen, in denen man arbeiten muss - bei Oma, Tante oder beide Eltern müssen versetzt Urlaub nehmen. Was nicht Sinn der Sache ist und hart kritisiert wird, aber die Gemeinden sparen eben. Dank Rezession sind in diesem Jahr die Kindergärten, Polikliniken, Schwimmhallen und andere öffentliche Einrichtungen in Jyväskylä sogar noch länger geschlossen als sonst.

Aber uns stört es nicht so - Laura hat genauso vier Wochen Urlaub wie uns zustehen, sogar zur gleichen Zeit und danach geht es ganz normal weiter. Nach der Rally und spätestens wenn ab 15. August eh der reguläre Herbststress ausbricht. Frida weiss glaube noch nicht, dass dann neue Kinder kommen. Vielleicht vermisst sie die beiden Grossen, aber vielleicht freut sie sich auch über ihre neuen Kumpels. Bis dahin ist aber Faulenzen angesagt! Soooommer!!! Achja, meiner einer muss noch ungefähr eine Woche... aber das macht gar nix.