Sonntag, 28. September 2008

Myrsky...

Es gibt doch nichts Schöneres als einen geruhsamen Sonntag mit Kleinkind. Schön auschlafen, im Bett herumkaspern, zum Frühstück gestrige Schotensuppe aus der Tüte und ein paar trockene Cornflakes naschen (hatten keine Milch mehr...), dann das Kind spontan in die Badewanne stecken, selbst klatschnass werden, im Bett trockenrubbeln, ein bisschen Milch geben und kuscheln.

Dann Mittag kochen - ein internationales, hochkarätigesTiefkühlmenü aus Blumenkohl mit Brokkoli, Couscous und Seelachs, was das Kind auch begeistert löffelt *freu* Dann dicke Sachen anziehen, Klein-Frida in den Buggy stopfen und losmarschieren.

Viele Fotos von gelben, roten und grünen Blättern machen und sich den Wind, ääähm Sturm, um die Nase wehen lassen. Fast in den Palokkasee gepustet werden (mit hohen Wellen), schöne neue Häuschen angucken, den Umsatz des K-Marktes erhöhen, einen Schokoriegel knabbern *räusper*, mit Frida auf Luhtisens Spielplatz herumtoben.

Dann den Heinämäki-Berg raufschieben, aufgrund der mangelnden Fitness fluchen und überlegen, in welche flache finnische Stadt wir denn mal ziehen könnten (Vorschläge werden gerne entgegengenommen).

Den Postkasten inspizieren, verschwitzt in die Bude kommen, das Kind noch einmal zudecken, Fenster aufmachen, Hund streicheln und dann eine grosse Tasse Kaffee schlürfen (finnisiert...).

Ein Honigbrot mampfen (ein Finne würde sich zu Tode ekeln) und griechische Weintrauben naschen. Kurz Mails lesen,
ein bisschen den Fussboden fegen, den Fernseh anmachen, Beine hochlegen und auf Männe warten. Aber eigentlich fehlt der gar nicht!

P.S. Frida hat draussen lieb geschlafen, sogar drei Stunden lang. Und ich glaube, dass sie mit ihrer Tagesgruppe auch schon auf Luhtisen's war, so gezielt, wie sie heute auf die Geräte zuspaziert ist und genau wusste, was man dort machen musste.

Genauso wie sie im Kindergarten bei der Musikschule und letzten Freitag bei einem Hasentheaterstück war. Tsja, Frida hat jetzt schon ihre eigene kleine Welt und Mama ist darüber ein klein bisschen traurig. Aber Hautpsache Frida erlebt viele schöne Sachen und ist glücklich. Dann geht's Mami auch gut =)

Samstag, 27. September 2008

Elchtest....

Wo wir Germanen doch Tiere und die skandinavischen Elche so mögen - ab diesem Wochenende werden so um die 60.000 finnische Geweihträger ihr Leben verlieren. So schade es um die majestätischen Tiere ist, aber sie sind lebensgefährlich für die Millionen Autofahrer (und schmecken ganz gut...). Die Warnschilder stehen nämlich zu Recht an den Strassenrändern. Wenn so ein Vieh mit seinen langen Beinen auf die Windschutzscheibe kracht, ist es meist um die Insassen geschehen.

Ab die Rübe. Und um den Elch meist auch. Wie immer ist kein Platz für Natur - aber so ganz verstehe ich nicht, dass die Finns wirklich auch noch gern auf die Jagd gehen *grusel* Wobei ich ja schon einmal angeregt hatte, die einfach was Fluoreszierendes fressen zu lassen, damit man sie im Dunklen besser sieht. Das Bild ist übrigens aus Keskisuomalainen. Mal sehen, ob ich für Nelson mal wieder ein paar Gigantenknochen von meinen jagenden Bekannten abstauben kann =)

Donnerstag, 25. September 2008

Vermeidung...

Irgendwie habe ich diese Woche wieder einmal den Rabenmamaorden der Woche verdient. Und das, wo die kleine kranke Frida eigentlich die Mama am meisten gebraucht hätte. Aber - wie ich schon ganz am Anfang der Babyzeit festgestellt habe - es ist ein Irrwitz der Natur, dass kleine Kinder schreien. Irgendwie ist es so, dass sie sich damit meiner Meinung nach höchstgradig gefährden. Natürlich kümmern sich Mama und Papa besonders liebevoll, sofort und ohne jedes Zögern um ihren kleinen Frosch, wenn er so herzzereissend brüllt. Andererseits gibt es da auch eine Grenze... wenn die Eltern nicht mehr können, übermüdet sind und das Trommelfell dröhnt. Ich denke da an die unglücklichen Eltern die ihre noch unglücklicheren Neugeborenen schütteln, weil die armen Würstchen stundenlang brüllen und die frischen Eldis einfach keinen anderen Ausweg wissen. Die abhauen, sich selbst weh tun oder alles an ihrem Partner auslassen.

Ich habe Frida natürlich noch nie geschüttelt und es würde mir auch nicht im Traum einfallen, aber ich habe am Anfang oft gedacht, dass nur die Hormone helfen, das alles durchzustehen.
Und viel Zeit zum schlafen und kuscheln. Eine unendliche Geduld, die wohl mit der Zeit nachlässt. Und mit den anderen Anforderungen, den eigenen Wünschen. Arbeit, Verpflichtungen, Normalitäten. Raus aus dem Kokon, der heiligen Babyzeit. Diese Woche habe ich bemerkt, dass ich mich jetzt am Nachmittag noch zu gut daran erinnere, dass die kleine kranke Motte am Abend davor viel geweint hat. Dass sie quengelig war, nicht richtig essen, nicht spielen und nicht schlafen wollte. Dass sie nachts immer wieder aufwacht, trinken will und weint und man selbst nur eine Mütze voll Schlaf bekommt. Nur bei Laura ist alles in Ordnung, irgendwie platzt zuhause immer der Knoten und im vertrauen Umfeld macht man die Schleusen auf. Und das schon seit sieben Tagen...

Jedenfalls habe ich unbewusst vermieden, nach Hause zu kommen. Hier noch ein Brief, da noch ein Anruf, vielleicht doch noch Essen kaufen - bloss nicht nach Hause und die Heulerei anhören oder sehen, wie Frida sich verzweifelt auf den Boden wirft. Gleichzeitig das schlechte Gewissen... die Maus ist krank und braucht die Mama jetzt ganz besonders. Liebe und ein warmer Schoss und viel Streicheleinheiten - und trotzdem hängt die Rabenmama mehr auf Arbeit herum als alles andere. Völlig kontraproduktiv, aber es geht automatisch so. Am Mittwoch waren wir in Leivonmäki, eine sehr interessante Tour mit deutschen Studenten. Heute abend war ein Workshop für Deutschlehrer, den ich mir nicht entgehen lassen wollte. Und morgen sind wir zur Verabschiedung unseres Ex-Präsidenten nach Espoo eingeladen. Ich habe sogar fast vergessen, dass sie heute genau 16 Monate alt geworden ist... meine süsse kleine lustige Prinzessin.

Ich schleppe mich also mit einem extrem schlechten Gewissen herum und bin doch froh, dass Mika auf die Kleine aufpasst. Dass sie ja angeblich schon so gross und vernünftig ist. Und dann doch Tränen, wenn ich aus der Tür gehe. Schluchzen und Hängen am Hosenbein. Misst, aber ich muss. Und Frida muss. Das dämliche MUSS. Eine vollkommen explodierte Wohnung, Wäscheberge und Papierhaufen bis zur Decke. Hunderte ungelesene Mails und schlimme Halsschmerzen. Und Männe wird das ganze Wochenende wieder unterwegs sein. Ich glaube, wir packen uns am Sonnabend und Sonntag nur ins Bett und ruhen uns ganz einfach aus.

Und noch etwas zum Thema Vermeidung: ich weiss natürlich, was in Kauhajoki passiert ist. Aber ich weigere mich, auch nur irgendeinen Kommentar zu schreiben - Publicity ist ja alles was diese hirnrissigen Idioten wollen. Wieder in Finnland. Wir haben offensichtlich super Schulen, wenn man nur mit dem Leben davonkommt. Haha. Maailma on tullut hulluksi. Und wir hier brauchen jetzt ganz konkret ein bisschen Ruhe und eine Putzfrau =)

Montag, 22. September 2008

Maulfaule Sensation...

Soeben ist eine Sensation passiert. Frida ist zum ersten Mal ganz allein mit ihrem Papa eingeschlafen!!! Ich kann es gar nicht glauben... *umfall* Das geht doch gar nicht!!! Vorausgegangen sind allerdings weniger schöne Tage. Fridas Geheule hatte wie immer (das müsste die Mama inzwischen eigentlich wissen!) einen echten Grund: am Donnerstag Abend leichtes Fieber, am Freitag ziepende Zähne, am Sonnabend knallrotes, geschwollenes Zahnfleisch und am Sonntag plötzlich unglaublick ekliger Gestank aus dem Schnütchen - das kann nur Mundfäule sein. Buch aufgeschlagen und tatsächlich. Böse Herpes-Viren. Wie gut, dass manche Krankheiten so heissen wie ihre Symptome.

Jedenfalls tat mir das Mäuschen plötzlich nur noch unglaublich leid und ich war überhaupt nicht mehr genervt. Nur noch Milch schmeckte, die ganze Nacht durch wurde genuckelt und immer wieder geweint und Mama "glänzte" auf Arbeit unheimlich mit ihrer Schusslichkeit und geistigen Abwesenheit plus zufallenden Augen. Weia. Heute war das Kind dann mit Papi beim Arzt und hat Salbe verschrieben bekommen. Der Witz ist übrigens wieder einmal, dass der deutsche Ratgeber sagt, man soll auf jeden Fall sofort zum Doc, der finnische aber, dass man ärztlichen Rat erst einholen soll, wenn das Kind gar nichts mehr isst oder trinkt und apathisch wird. Ausserdem kann ein maulfaules, äähm, mundfauliges Kind hier durchaus in den Kindergarten. Extra in der superschlauen Päivähoito-Broschüre nachgelesen. Die Finnen sind halt hart im Nehmen. Was Dich im Polar nicht umbringt, macht Dich stark =)

Eben waren Mama und Papa dann nacheinander in der Sauna (das war ja sowas von nötig...), Frida ist von ihrem Abendschläfchen aufgewacht, hat ein bisschen gespielt, geweint, gelacht, eine kleine Wurst gegessen (nix anderes ausser Milch und Makkara schmeckt...), auf Papas Schoss gesessen, geträumt und die Augen gerieben. Dann sind die beiden ins Schlafzimmer gegangen. Und genau aus der Tür kommt schon seit einer Stunde kein Laut mehr! Und ich wette, dass auch der Papa pennt. Paradies auf Erden... und das nach fast 16 Monaten, jiiiihaaaa! Dass der Tag einmal kommen würde...

Samstag, 20. September 2008

Bären...

Frida und ich haben den Rest des Tages geschlafen wie die Bären, ein bisschen gespielt und saubergemacht, so gut wie das mit einem Quäkekind halt geht. Und gegen 21 Uhr kam Männe mit einer aufregenden Nachricht nach Hause: in Heinälampi, dem Wohngebiet direkt neben unserem, wurde eine Bärenmutter mit ihrem Jungen gesehen.

Die beiden wurden schon am Freitag beobachtet, dann wieder heute, aber eine Suche der Polizei brachte keine Ergebnisse. Die Beamten haben sich bestimmt selbst vor Angst in die Hose gemacht. Jedenfalls traut sich jetzt keiner mit Nelson raus, wir wohnen ja direkt am Wald *lach*

Frust...

Mal wieder so ein Tag, wo mich alles einfach nur anbricht. Frida heult schon tagelang bei allem, egal ob man sie trägt, hinsetzt, füttert, schlafen legt... aarrghh. Sie isst extrem wenig, schläft abends früh ein und will dafür nachts spielen. Oder stundenlang nuckeln. Vielleicht die Zähne, meint auch Laura. Und Mama kriegt Anfälle. Natürlich ist das Baby bei der Tagesmami lieb. Spielt stundenlang, geht mittags lieb schlafen und war am Freitag sogar im Luhtisen Kindergarten bei der Musikschule. Hat sofort gelacht und getanzt, als das Klavier zu spielen anfing. Aber zuhause ist alles doof. Besonders die Mama, inzwischen hat sie auch wieder vergessen, wie ich heisse und ruft nur noch "koira koira" und "papa papa". Na, dann eben nicht.

Ausserdem habe ich mich von einigen Dingen verabschiedet bzw. bin dabei, es zu tun. Gestern von der DMSL abgemeldet, für die ich eh keine Zeit habe. Schon lange werden die Mails nach kurzem Check der Überschriften nur gelöscht - ich kenne dort auch gar keine Schweinchen mehr und irgendwie wiederholt sich alles. Ausserdem tracke ich kaum noch Eurobills... die Scheine liegen zwar ordentlich mit Quittung im Portemonaie, werden dann aber doch nach und nach ausgegeben, ohne dass ich für das Eingeben Zeit hätte. Oder Lust. Das neue Facebook ist ätzend. Echte real life Freunde sind weit und breit nicht zu sehen. In den Spiegel kann man nicht gucken, der Kühlschrank gähnt vor Leere. Einkaufen will Mama aber auch nicht, weil Männe dran ist mit Haushaltsgeld. Pah und der ist schon seit einem Monat pleite. Nelson ist auch auf absteigendem Ast, er läuft ziemlich schlecht, haart sich viel, guckt traurig und ist irgendwie sehr klapprig. Unsere Beziehung ist noch klappriger, eigentlich könnte ich den Typen nur noch auf den Mond schiessen. Wobei das alles alleinerziehend noch schwieriger wäre. Tsja, in der Vergangenheit einige falsche Entscheidungen getroffen... ich wusste es ja, habe mich dann aber herumkriegen lassen. Selber schuld.

Vom Babyschwimmen werden wir uns sicher auch verabschieden. Ich habe mir etwas vorgemacht, als ich dachte, dass es Frida Spass machen würde. Sie weint dort nur, sofort wenn man die Sachen auszieht, will auf den Schoss und brüllt. Allein stehen oder herumlaufen geht gar nicht, vom Wasser ganz zu schweigen. Kein Wunder, wenn man nachts nicht schläft und abends zu müde ist zu essen... Ich habe es auch satt, die anderen netten, helfenden, redenden, gutverdienenden und gepflegten Papis zu sehen. Wenn die Mama dann noch so doof ist und statt dem eigenen Badeanzug Männes Schwimmerhosen einpackt, hat man sogar einen echten Grund, nach dem Duschen wieder alles in die Tasche zu schmeissen, sich anzuziehen und nach Hause zu gehen. Wo auch nichts als Chaos auf einen wartet - Männe ist wieder einmal auf einer Rally und Frida räumt alle Schränke aus. Ich glaube, ich nehme mir doch eine Putzfrau. Oder packe zumindest Männes Sachen in einen grossen Sack und stelle den vor die Tür. Ja, gute Idee. Das wäre ein Anfang.

Mittwoch, 17. September 2008

Suotripping...

Sooo, und jetzt ein paar schöne Fotos von meiner ersten Reise ohne Frida - Mama war ja am Dienstag und Mittwoch auf Dienstreise im Kymenlaakso, also die Gegend um Lappeenranta, Kotka und Hamina im Südosten Finnlands. Dass Frida in der Nacht mit Papa nur drei Stunden geschlafen hat, erwähne ich jetzt lieber nur am Rande...

Der Waldpark Mustilan arboretum in Elimäki. Mit interessanten Bäumen und jeder Menge Rhododendren aus Noramerika, Asien und anderen exotischen Regionen, einem tollen Café in einem uralten Holzhaus und mit einem Pflanzenverkauf. Es gab lecker Lachssuppe, Brote und Kaffee.

Im Moor, nach langer Zeit endlich wieder einmal. Die Farben waren umwerfend, die Spaghnum-Moose breiteten sich wie Teppiche aus, die Wasserflächen spiegelten den grauen Himmel und die ersten Moosbeeren konnten gekostet werden. Der Rundweg auf Bohlen war fast 3 km lang und führte durch schöne Landschaften, nur die Rennerei war wie immer etwas nervig. Man würde nicht mal bemerken, wenn 10 m neben dem Weg ein Elch stünde...

Moose und Moosbeeren. Sehr hübsch, oder? Und sie tragen sehr gut, man muss nur an Gummistiefel denken. Der Torf war an diesen Stellen bis zu 5 m hoch, also Jahrtausende alt. Meiner einer hat übrigens vor drei Jahren einen Moorpflanzenkurs an der Uni Jyväskylä besucht und gelernt, die Pflanzen und Moortypen zu klassifizieren, aber irgendwie ist das mit dem Mamagehirn ziemlich in der Versenkung verschwunden *grübel*

Der Hafen von Lappeenranta. Da war ich auch noch nie gewesen, leider hatten wir keine Zeit auszusteigen und die Stadt, die Festung und den Hafen anzusehen. Vielleicht irgendwann einmal. Wir müssen sowieso viel mehr reisen - bloss irgendwie fehlt immer die Zeit dazu.

Noch ein Moor. Insgesamt haben wir mit der finnischen Moorgesellschaft 10 verschiedene Moore und andere Sehenswürdigkeiten angesteuert. In dem hier wurden Torfproben genommen, danach sahen wir uns Instrumente an, mit dem man die Treibhausgasemissionen messen kann. Sehr wichtig in der jetzigen politischen Diskussion um die globale Erwärmung.

Vorbereitung zur Torfproduktion. In Finnland gibt es so viele Feuchtgebiete und Moore (30% der Landfläche...), dass der Torf industriell abgebaut und neben der Verwendung in Kultursubstraten (sprich Blumenerde) zur Wärme- und Energieproduktion genutzt werden kann. Dafür werden bereits durch Gräben teilentwässerte, oft aufgeforstete Moore richtig trocken gelegt und der Torf über viele Jahre hinweg von oben abgefräst, in Luft und Sonne getrocknet und in eine Form gebracht, die von Kraftwerken leicht genutzt werden kann. Also Pulver, Briketts, Elefantendung oder Pellets, alles schon gesehen =)

Die letze Enklave des Westens - Teboil Tankstelle an der Grenze zu Russland. Bei dem Anblick rutschen einem normalen Finnen immer die Hosen in die Knie *lach* Ein bisschen gruslig ist es schon, wenn plötzlich die Speisekarte auf russisch ist und man von lauter Igors, Sergeis und Aljoshas umgeben ist =) Von der kilometerlangen Schlange von Trucks ganz abgesehen... ich finde das immer aufregend.

Ausserdem weilte am Dienstagabend so ein Monster im Badezimmer. Sass mit den anderen Frauenzimmern gemütlich in der Sauna, kippte sich ganz in Ruhe ein Lapin Kulta hinter die Binde und dachte gar nicht daran, zuhause anzurufen. War ne gute Entscheidung =) So ne Torfmaske macht übrigens Jahrzehnte jünger, hehe. Wenn's was bringt...

Dienstag, 16. September 2008

Suche und Treffer...

Oh oh, ich hänge schon wieder hinterher mit frischen Bildern von Frida und dem, was wir sonst noch machen (man beachte die Reihenfolge!). Aber hier ist erstmal was lustiges aus dem grossen weltweiten Netz der Dinge. Ich habe mich vorvorgestern fast scheckig gelacht, als ich die neuesten Suchbegriffe für Suomilokki abgerufen habe.

Man beachte besonders die Häufigkeit, mit dem das Thema "finnische Männer" gesucht wird - was mich anhand der Stieseligkeit hiesiger Mannsbilder keinesfalls wundert *lach* Die anderen Sachen erklären sich glaube selbst, von unsittlichen SMS über Gummiwindeln bis zum Schambeinknochen, heu heu heu heu =)

Ausserdem hatte Susku mal wieder einen Treffer bei den Eurobills. Nach langer Zeit. Von Kotka nach Palokka. Ich hoffe, meine Karte in den nächsten beiden Tagen wieder etwas bunter machen zu können - wir sind nämlich mit den Moorforschern im Kymenlaakso unterwegs. Sumpfwandern und Waldgucken und Sauna und vieles mehr, ich freue mich schon. Wenn auch ein paar Nachtfalter böse im Magen sumsen - das wird die erste Nacht, in der Frida ohne Mama sein muss. Ojeee. Aber das schaffen die schon.

Sonntag, 14. September 2008

Herbstroutinen...

Heute waren wir wieder einmal bei Ween Maan Wiljaa, dem grossen Markt für alle möglichen Produkte, die auf dem Lande und in kleinem Rahmen hergestellt wurden.

Keine Ahnung, wie ich das umschreiben soll, aber da sind eben die Bauern aus ganz Finnland, die Honigverkäufer, die Weissdornhändler, die Fleischbüchsenfeilscher, Handarbeiterinnen und was weiss ich noch alles. Allerdings immer die gleichen Produkte, hahaha. Ausserdem gibt es lecker Lachs, Muikus, Eierkuchen und Kaffee.

Das ganze gehört zu unserem alljährlichen Herbstprogramm, hat aber ein bisschen an Charme verloren, seitdem die Buden vom Hafen auf den grossen Parkplatz von Paviljonki gezogen sind.

Dank leerer Kasse haben wir auch fast nichts gekauft... nur 10 Blätter Grünkohl für 5 Euronen *umfall*, ein Bündel Rote Beete mit Blättern für die Meeris und eine leckere Pilzrieska.

Oh, und den Bauch haben wir uns natürlich vollgeschlagen und eine Weile mit Friend Family Mom Outi und Saufkumpan Tuukka gelabert. Und Frida hat viele Hunde gesehen. Das war's schon =)

Samstag, 13. September 2008

Strohsonnabend...

Mal wieder ein Strohsonnabend, also Mama und Frida allein zuhause. Männe ist in Hyvinkää, übrigens neben Jyväskylä, Äänekoski, Puuppola und Jylhänperä einer der Kandidaten für die irrsten finnischen Städtenamen *ggg* Vielleicht schreibe ich mal detailliert auf, was wir so machen:
  • 4:19 Mama wird durch Nuckelei wach - irgendwas ziept wiederholt an der Zitze *ggg*. Mama versucht krampfhaft, wieder einzuschlafen. Schielt vorsichtig auf die Uhr *ojeee* Stockdunkel draussen. Herbst.
  • 5:00 Männes Wecker klingelt. Sehr gut, ist man wenigstens nicht allein wach.
  • 5:05 Frida sagt "koira koira" setzt sich auf und ist wach. Schön, dann frühstücken wir gleich.
  • 5:15 Expressbrei und Cornflakes stehen auf dem Tisch. Männe sucht seine Kamerautensilien.
  • 5:20 Frida findet Mamas Cornflakes leckerer als den eigenen Brei. Okay, tauschen wir.
  • 5:25 Frida findet Mamas Brei leckerer als die eigenen Cornflakes. Wir tauschen zurück.
  • 5:30 Frida steht auf (im Hochstuhl!). Papa kommt gerannt und bringt Frida zum Händewaschen. Mama wischt den vollgekleckerten Tisch sauber. Männe geht mit Hundi raus.
  • 5:45 Männes Freunde kommen. Auto fährt los. Frida winkt und geht wieder mit Mama ins Bett.
  • 6:00 Mama stellt den Wecker und pennt auch ein.
  • 7:30 Wecker klingelt. Mama und Frida müssen zum Babyschwimmen. Wie bitte??? Nee, das geht nicht. Baby atmet ruhig, Mama bekommt kaum die Augen auf. Wecker aus und weiterschlafen.
  • 12:25 Mama wacht wieder durch Ziepen auf. Da hat jemand Hunger. Ojee, die Uhrzeit. Naja, the same procedure already for 33 years, haha. Nix neues. Vorsichtig Augen auf.
  • 12:45 Aufs Klo, Zähne putzen, Fridas Nase waschen. Hund streicheln. Jalousien aufmachen.
  • 13:00 Frühstück. Ähhm Mittag. Frida und Mama teilen sich eine Banane.
  • 13:15 Nee, wir machen richtiges Mittag. Kühlschrank ist voll. Mama schnippelt Zwiebeln, brät Gehacktes, macht eine Erbsenbüchse auf und weicht deutsche Kochbeutel-Semmelknödel ein. Frida schmeisst alle Zeitschriften aus dem Ständer auf den Flur *siehtdochvielbesseraus*
  • 13:30 Mama öffent den Computer und findet das neue Facebook oberdämlich. Aarrgh. Schreibt schnell eine Postcrossing-Karte an eine gewisse Franca aus den Niederlanden.
  • 13:45 Mittagessen. Frida löffelt langsam aber sicher tatsächlich ihren Teller leer. Mama ist stolz wie Bolle.
  • 14:00 Frida bekommt Tagessachen an (ja, wir sind eben ein Lotterhaushalt). Mit Zahnpasta verschmierter Pyjama fliegt in die Wäsche. Mama holt Windel aus der Sauna. Frida wählt Tierbody und orangene Strumpfhose aus. Hilft beim Anziehen. Geht mit Bauklötzen spielen.
  • 14:15 Mama guckt aus dem Fenster und findet, dass man draussen spielen gehen könnte. Kein Regen, nur 9 Grad, trübe Wolken, aber immerhin. Bittet Frida, ihre Schuhe zu holen.
  • 14:20 Frida kommt stolz grinsend mit Schuhen an. Mama zieht Frida Hose, Wollpullover und Overall an. Sucht die Mütze und Handschuhe.
  • 14:30 Frida stolpert aus der offenen Tür, freut sich. Handschuhe sind aber doof.
  • 14:35 Frida tappelt von Haustür zu Haustür, plumpst ins Gras, untersucht den Kies und setzt sich schliesslich in den Sandkasten. Untersucht Micos Autos und Siljas Schippen und findet ihr eigenes Pferd wieder, was irgendwann letzte Woche ausgerissen ist. Mama sitzt im kalten Sand und friert. Buddelt auch ein bisschen.
  • 15:00 Frida will schaukeln. Schaukelt und lacht sich kaputt. Guckt dem Nachbarn zu, der sein Auto repariert. Sagt bei jedem Auto, was auf den Parkplatz kommt "Papa Papa". Nix iss =)
  • 15:15 Frida will rein. Nimmt Mama an die Hand und geht zum Briefkasten. Trägt Zeitung ein Stück. Sagt "koira koira" und geht schnell auf unsere Tür zu. Hinter der gewisser Koira-Wachhund tief und fest schläft.
  • 15:20 Frida guckt, wie man die Schuhe, Overall und Wollpullover auszieht. Hilft mit. Mama zieht Jacke, Fleecejacke und Draussenhose aus. Frida geht spielen. Schmeisst Bausteine in den Meeristall. Mama schimpft. Frida lacht.
  • 16:00 Frida albert im Wohnzimmer herum und hört "Anne Kaffeekanne". Mama findet, man könnte wirklich langsam mal Kaffee trinken. Setzt Kaffee auf. Frida schmeisst alle Topflappen und Handtücher auf die Erde.
  • 16:15 Mama trinkt Kaffee. Frida sitzt daneben, isst Banane und trinkt Päckchensaft mit einem Strohhalm. Mama liest E-mails. Ein Freund wird Papa, schön! Frida kippt Saft auf den Tisch und wischt darin herum. Freut sich, ein Küchentuch zu bekommen und selber zu wischen.
  • 16:20 Frida kippt wieder Saft aus. Mama wird wütend und nimmt den Saft weg. Frida lacht.
  • 16:30 Frida und Mama sind im Schlafzimmer, sitzen auf Nelsons Bett und rufen Papa an. Papa ist mit Saufkumpanen Kai und Jiipe zusammen. Mama ist ein kleines bisschen neidisch. Frida sagt "dadadada" und drückt die Handytasten, dass es in Papas Ohr piepst. Papa hats eilig, muss filmen, Frida legt auf.
  • 16:35 Mama findet, dass es im Schlafzimmer stinkt. Aus Fridas Hose natürlich. Frida sagt "kaka!" Ja, ja, das weiss ich doch. Strumpfhose aus, Body aufknöpfen, in die Windel luchsen.... iiihhhh. Kackbraune Matschkacke.
  • 16:40 Mama räumt Wickeltisch leer und holt frischen Waschlappen aus der Sauna. Wischt Fridas verschmierten Po sauber. Setzt das Kind auf den Fussboden und spült die Windel aus.
  • 16:45 Holt Frida Nackepo aus der Stube. Stellt fest, dass der Body nass ist. Und der Fussboden auch. Pipi! Frida setzt sich auf ihr Töpfchen und "drückt". Hehe, zu spät, meine Kleine.
  • 16:50 Mama zieht den Body aus und beschliesst, dass das Kind gleich baden könnte. Wo sie seit einer Woche kein Wasser gesehen hat. Das sozusagen kostenlose Schwimmhallenduschwasser haben wir ja heute auch nicht nutzen können =)
  • 16:45 Frida sitzt in der Wanne, plantscht und lacht. Prustet, wenn man Wasser auf den Kopf giesst. Zappelt mit den Händen und lacht sich kaputt, wenn die Mama klatschnass wird. Mama freut sich über das nach Apfel duftende Suomalainen-Kindershampoo. Mein kleines Finnenkind...
  • 17:00 Der Stöpsel wird rausgezogen. Frida plantscht, bis gar kein Wasser mehr da ist. Rutscht aus und haut sich die Birne. Macht aber nichts. Mama nimmt Frida ins Handtuch. Frida brüllt. Will weiterbaden. Und ist müde. Mama ist traurig, weil Frida nach dem Baden immer weint. Bringt Frida ins Schlafzimmer.
  • 17:10 Frida weint auf dem Bett. Reibt die Augen. Mama klebt die Windel um die schmal gewordene Hüfte, kann geradeso einen Body holen, mit Ach und Krach über die Rübe ziehen (schon wieder zu klein...), die Haare trockenrubbeln und das Kind unter die Decke stecken. Mama liest vor. Ihren neuen Barf-Ratgeber, sonst kommt sie ja nicht zum Lesen. Frida möchte gern Milch. Mama kuschelt sich mit unter die Decke, gibt Milch, liest und findet wieder einmal, dass ein Familienbett doch supergemütlich ist.
  • 17:20 Frida schnarcht. Mama geht leise in die Stube. Stellt den Geschirrspüler an, räumt die Megabloks auf einen Haufen und die Plüschtiere in ihre Ecke, fegt die Wollmäuse zusammen und überlegt, was sie jetzt alles machen möchte. Blog schreiben, Apfelmus kochen, Wäsche waschen, Zeitschriften lesen, fernsehen und vielleicht ihren Schreibtisch aufräumen.
Mal sehen, wie lange die kleine Lady pennt. Vielleicht sogar drei Stunden, so wie gestern. Wenn Frida schon als Baby so gut und lange geschlafen hätte, wäre alles sehr viel einfacher gewesen *lach* Kinder sind doch etwas ganz besonderes. Und, genau wie Jana, kommen wir zuhause sehr viel besser klar, wenn Männe nicht da ist, hehehehe.

Freitag, 12. September 2008

Postcrossing...


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Originally uploaded by suzzku
Hah, heute habe ich seit langem mal wieder eine Postkarte von den Postcrossern bekommen. Aus China, mit lieben Grüssen von den Olympics. Cool. Na, war aber auch kein Wunder, wenn man selbst nie daran denkt, Karten zu schicken =)

Ansonsten haben wir heute früh die grosse weite Welt ganz live erlebt - Frida und ich waren wieder einmal bei Monimessi. Hach, war das wieder schön. Afrikanisches grünes Gemüse, Reis und Maniok gegessen, Frauen in schönen Gewändern und süsse knufflige Babies sämtlicher Hautfarben bestaunt. Dummerweise waren wir wegen Ausschlafen und Haarewaschen erst sehr spät da - ich muss mir irgendwann nochmal einen Freitag freinehmen.

Donnerstag, 11. September 2008

Ge ditt barn en gåva...

Mein Finnland denkt wieder einmal an alles. Das 2008er Mamapaket enthält eine Broschüre zur zwei- bzw. mehrsprachigen Erziehung. Die Idee stammt von der schwedischsprachigen Minderheit (worüber sich gewisse Kreise wieder massloss aufgeregt haben), das Heft soll aber sämtliche interkulturellen Familien betreffen. Das ist doch was, oder? Herunterladen kann man das ganze natürlich auch. Fragt sich nur, wieso das nicht auch auf englisch geschrieben ist... Im aktuellen KELA-Heft ist ausserdem ein grosser Artikel über eine Familie, in der man finnisch, schwedisch, englisch und deutsch spricht =)

Und das 2008er Mamapaket in Bildern ist auch da... irgendwie ist es seit dem Protesthagel von 2006 (viel zu blau!!!) schön neutral beige geblieben. Fast langweilig, hehehe, die trauen sich jetzt nicht mehr, in den Farbtiegel zu greifen. Nix mit braun oder grün oder lila oder orange. Aber ich glaube, beim nächsten Kind würden wir eh das Geld nehmen. Immerhin 140 Euro und der Kleiderschrank ist ja eh noch voll mit Fridas Sachen. Aber wer weiss - vielleicht schnappen dann doch die Hormone über *ggg* Wer will auch schon in Schwesterchens Anzug von vor zig Jahren stecken?

Und Frida trainiert tatsächlich ihre Sprachkünste. Neuerdings redet sie immer von einer gewissen Pia. Kok kok Pia juajua blabla ging ging und so weiter. Sie hält mit wachsender Begeisterung ein Buch auf dem Schoss und liest laut daraus vor, so dass einem das Trommelfell platzt. Sie sitzt jetzt überhaupt sehr gerne. Auf Kartons, auf ihrem Töpfchen, auf dem Schaukelelch... und labert und labert. Genau wie ihre mitteleuropäische Mutter. Und mir ist irgendwann klar geworden, dass die gewisse Pia unsere Frida sein soll!

Dienstag, 9. September 2008

Tuuutuuut...

Ha, heute war der unglaubliche Moment, an dem ich zum ersten Mal gesehen habe, wie ein Zug die Strasse überquert, auf der wir immer zu Oma und Opa fahren. Ein weltbewegendes Erlebnis, das gleich auf Zelluloid, ääähm, das Handy gebannt werden musste. Bisher haben die dämlichen hochstehenden Schienen nur dazu gedient, Männes oder meine Stossdämpfer zu ruinieren und auch Männe musste heute scharf bremsen, als die Lichtsignalanlage rot zu blinken anfängt. Ich wäre da bestimmt voll in den Zug gebrettert =) Die Finnen haben übrigens genauso breite Spuren wie in Russland *läster*

Apropos Handy... meiner einer hat heute seinen nur wenige Tage alten Telefonvertrag fürs Arbeitshandy von TeleFinland auf Sonera gewechselt. Haha, hatte ich den ersteren doch nur genommen, weil mir die freien Nummern da so gut gefallen hatten. Jetzt sind wir wieder beim teuren Riesen (übrigens Mutterfirma des o.g. Billigheimers), was auch von Cheffe empfohlen wurde. Netter Kundendienst (äähm hübsche Kerle hinterm Tresen), gutes Image und einige Bekannte arbeiten da - was will man mehr. Mich wundert nur, wieso die immer automatisch die Person als Eigentümer und die Firma als Nutzer des Vertrages nehmen... häh? Dat muss doch andersrum?

Ausserdem war Frida heute zum ersten Mal den ganzen Tag bei ihrer Tante. Männe musste filmen, Mama wollte nicht schon wieder einen Tag freinehmen, also musste das Kind zu Niina gebracht werden. Die zum Glück als Krankenschwester Schichten arbeitet und ganz nebenbei auf ihre eigene kleine Tochter aufpasst. Petra und Frida lieben sich und haben heute stundenlang die Bude auf den Kopf gestellt. Gekaspert, geschaukelt, Kriegen gespielt, gelacht, gebuddelt, sich gegenseitig gefüttert... Und ich konnte meinen Augen kaum trauen, als wir gegen 16 Uhr dort aufliefen und unser Spatz doch tatsächlich draussen im Kinderwagen (!)
auf dem Rücken liegend (!) sanft und friedlich (!) schlummerte. Wie machen die das alle bloss???

Sonntag, 7. September 2008

Durchgeschnorrt...

Einen kostenlosen Sonntag in Jyväskylä kann man erleben, wenn man folgendermassen vorgeht: Frühstück mit Paella beim Ford-Autohaus. Mittag mit leckerer Makkara bei Rinta-Jouppi. Auch Autohaus. Zwischendurch natürlich schöne, viel zu teure Familienkutschen und Kombis angeguckt und ein bisschen geträumt. Dann Kaffeetrinken mit Preiselbeerkuchen beim Toyotahändler.

Zum Abschluss noch Päivällinen mit saftiger Lasagne bei Oma & Opa inklusive Keksen zum Abendkaffee. Durchgeschnorrt und einen schönen sonnigen Tag verlebt. Und spazieren waren wir auch - von einem Autohaus zum anderen durch den schönen Seppälänkangas, hahaha. Ausserdem hat die Mama Armgymnastik gemacht, indem sie ca. einen Kubikmeter Giersch und ähnlich nervtötende Pflanzen aus dem grosselterlichen Garten gerupft hat. Bei Sonnenschein und frischer Luft, wieso konnte das nicht im Sommer so sein?

Samstag, 6. September 2008

Seepferdchen...

Heute war ein Tag, auf den ich mich schon lange gefreut hatte - das Babyschwimmen ging wieder los! Allerdings hatte ich es schon fast vergessen, gestern hatten wir noch Pläne gemacht, zur Abschlussfete des Verkehrsparks zu gehen oder zu einem Waldfest oder zum Palokkaer Familienmarkt - aber dann kam doch wieder alles anderes. Und war trotzdem schön.

Morgens fast verschlafen, aber doch noch mit Ach und Krach, Sack und Pack und Frida und Männe (!) um 9 vor der Schwimmhalle gestanden. Der Witz daran ist, dass ich diese Uhrzeit während des Mamurlaubs völlig unmöglich und für mitten in der Nacht befand - jetzt ist es richtig entspannend, morgens mal eine Stunde länger schlafen zu dürfen und doch etwas festes vorzuhaben *lach* Da alle anderen Schwimmkurse heute auch anfingen, war die Schlange etwas länger als sonst. Lauter quengelnde Babies und aufgeregte Schulkinder in rosa und blau =)

Frida schien sich an nichts mehr zu erinnern. Ganz erstaunt und ein bisschen ängstlich guckte sie die Umkleide an, beobachte die anderen Kinder und wollte immer wieder auf Mamis Schoss. Mmh, dabei dachte ich, dass das Schwimmen viel einfacher wird, wenn Frida erst vernünftig ist und laufen kann. Ich dachte, dass sie dort wie wild herumrennt und sich auf den glatten Fliesen die Birne aufschlägt oder die anderen Kinder terrorisiert. Hehehe, nix ist... jetzt hat man zwar keine unbestimmten Angstanfälle mehr, aber bewusste Schüchternheitszustände *lach*

Im Wasser hing die kleine Maus auch an mir wie ein kleiner Klammeraffe. Was besonders witzig war, weil sie die ganze Zeit Stoppersocken anhatte und sich damit besonders gut festkrallen bzw. Mamas Dickbauch kitzeln konnte. Ein bisschen lachte man auch, kasperte mit Papi herum und wedelte vorsichtig mit den Händen, aber so richtig genossen hat sie es jetzt noch nicht. Ein grosser Saunafreund ist sie ja auch noch nie gewesen... und ich hatte eigentlich mehr Probleme als vorher, mich und sie geduscht, gewaschen, abgetrocknet und angezogen zu bekommen. Sie hat zwar nicht geweint, aber hing nur an meinem Rockzipfel. Aber wir versuchen es erstmal weiter. Und wenn nicht, suchen wir uns eben ein anderes Hobby.

Für die gute alte deutsche kinderunerfahrene Mami ist es nämlich auch gut, ab und zu andere Kinder zu sehen. Schon allein darum, weil ich mir nicht immer sicher bin, was und wieviel ich der kleinen Maus bei welchem Wetter anziehen soll. Wie streng die anderen Mamis sind und was die anderen Kinder in Fridas Alter schon alles so können. Benchmarking würde der BWLer sagen =) Oh und die anderen Babies sind alle so winzig klein. Und ich kann nicht mehr sagen, welche davon wie alt sind. Die Babymamafähigkeiten sind also klar im Abflauen. Aber ich weiss noch ganz genau, wie ich die grossen, unheimlich geschickten Toddler letztes Jahr beobachtet habe und dachte, dass unsere nie so in wird =)

Was noch... nach einer kleinen Verschnaufpause zu Hause und dem vergeblichen Versuch, Fridachen schlafen zu legen (wie macht die Laura das bloss???) sind wir mit Foppa Focus zu verschiedenen Automärkten gefahren. Nix gescheites gefunden bzw. gab die Geldbörse nicht das her, was Männe eigentlich gebrauchen könnte - nämlich ein sowohl im Winter als auch im Sommer funktionierendes Auto =) Frida war inzwischen auf der Rückbank eingepennt. Mama kaufte dann in einer geplanten Eilaktion ihr erstes eigenes Arbeitshandy. Wie schön - endlich brauche ich nicht mehr mein privates Fon für Dienstgespräche opfern. Und so ein neues Spielzeug ist doch immer wieder schön. Diesmal ein schneeweisses 2630, sogar mit Radio, aber ansonsten ohne überflüssiges Schnickschnack - sehr gut. Jetzt muss nur noch der im Internet bestellte Billigvertrag von TeleFinland ankommen und richtig funktionieren. Working mum...

Zuhause lecker Pizza gegessen, während das Kind im Auto geschlummert hat. Dann gespielt und gegen Abend einen richtig schönen Spaziergang gemacht. Wir haben nämlich jetzt einen festen Tagesplan - nur Frida müssen wir noch dazu bekommen, sich danach zu richten *ggg* Die weiss nämlich noch nicht, dass Kinder unbedingt einen festen Tagesrhytmus brauchen, hehe.

Jedenfalls waren wir 4 km unterwegs - bei R-Kioski Bärchenbrause geholt, vor der neuen Arkadia-Pizzeria Mikas Freunde getroffen, einer vorbeispazierenden Laurafamilie gewunken, zig Hunde bestaunt (Frida bellt jetzt sogar... hau hau hau), den ölglatten Palokkasee angeguckt, das von Schliessung und Schimmelpilzen bedrohte Schulzentrum umrundet, noch nüchternden, herumhängenden Jugendlichen ausgewichen und wieder nach Hause. Im schönen herbstlichen Sonnenschein mit Fleecejacken, Rauchsaunaduft und mehr oder weniger gelben Birken. Und jetzt spielt das Kind noch ein paar Minuten und geht dann ins Bett. Was für ein schöner Tag und wie froh bin ich, dass Männe mal sonnabends zuhause war!

Freitag, 5. September 2008

Kitakind...

Fräulein Frida geht wieder schön brav jeden Morgen zu ihrer Tagesmami, wie man auf dem Bild sieht. Und manchmal wacht sie sogar von selber auf *ggg* Lacht und freut sich auf ihre Tagesgeschwister. Zu denen jetzt auch eine süsse 18-monatige Aino gehört.

Wir haben tatsächlich diese Woche damit verbracht, an ihrem Schlafrhytmus herumzufeilen. Nach ihrer mysteriösen Fieberkrankheit von letzter Woche war sie sehr weinerlich und verbrachte fast jeden Morgen und jeden Abend damit, sich auf den Fussboden zu werfen, jämmerlich zu weinen und die Bude zusammenzukreischen, dass ich schon fast einen Privatarzt konsultiert hätte. Aber gleichzeitig wusste ich, dass bei 15 Monaten wieder ein Schub anstehen würde. Mmmh, nur Trotz? Hunger? Sehnsucht? Stress? Zumindest schien auch die Müdigkeit eine Rolle zu spielen.

Baby ging freiwillig jeden Abend um 18, spätestens 19 Uhr in die Falle und schlief fest 2-4 Stunden, so dass die erschöpften Eltern Zeit für sich verbringen konnten. Beziehungsweise aufräumen und essen kochen. Kurz vor Mitternacht rief sie uns zu sich *wuuaaaa wuaaaa* und die Familie sollte pennen. Damit aber fingen die Probleme an - entweder man nuckelte im Halbschlaf die halbe Nacht oder fing gegen 23 Uhr zu spielen an oder kreischte so, dass die Nachbaren aus dem Bett fielen. Oder die Mama konnte die Augen nicht zubekommen. All das trug zu unbefriedigendem Nachtschlaf und damit verbundenen Minderleistungen auf den Gurkentalerverdienststellen sowie mehr oder weniger entnervten Krisengesprächen im Familienkreis bei.

Gestern hatte dann Männe die glorreiche Idee, dass wir zu zwei Tagesschläfchen zurückkehren könnten. So wie ich das auch gemacht habe, als Fridas Papa in Dshörmäni war. Also, ausprobiert. Kind im Auto einschlafen lassen, zur Oma gefahren, Kind eine Stunde pennen lassen, dann nach Hause, ordentlich Abendbrot essen, warme Milch ins Baby dann um 22 Uhr zusammen ins Bett. Und es hat geklappt! Frida hat abends dann richtig gespielt, statt nur zu heulen, ist beide Male sofort eingeschlafen, hat nachts kein Theater gemacht, Mami und die Brust schön schlafen lassen und war heute früh von selbst um 7 wach. Yesss. Jetzt muss das nur noch so weitergehen. Vielleicht könnten wir das zweite Nickerchen sogar mit einem schönen Abendspaziergang verbinden...

Dienstag, 2. September 2008

Nordländerschicksal...

Ja, es hat uns ereilt. Ich war heute früh etwas ungläubig, als Männe unserer Frida unbedingt eine Strumpfhose anziehen wollte, eindringlich nach ihren Handschuhen verlangte und ihr eine grässliche Helmmütze über die Rübe stülpte. Häääh? Ist der übergeschnappt? Ein Blick aufs Thermometer enthüllte dann das Übel: Frost. Saukalt. Glatte null Grad. Eine erfrorene Zucchini, traurig herunterhängende Topinamburzweige und um ihr Leben kämpfende Zimmerpflanzen im Garten. Und das, wo der September gerade mal 2 Tage alt ist. Uuups.

Draussen war es dann aber doch ganz schön. Sonne und klare Luft und die vielen grossen Seen rings um Palokka dampfen wie Hexenkessel, so dass die ganze Autobahn, der Euromarket und überhaupt der Nordteil Jyväskyläs von dichtem, wabernden Nebel zugedeckt waren. Cool und sehr schön. Ist doch das Wasser logischerweise noch wärmer als die umgebende Luft. Einen Nachteil hat das ganze nur: man muss wieder Auto kratzen. Und sich ganz warm anziehen. Und die Frida auch. Wie konnte ich nur in so ein dämliches Land ziehen? Vor allem, wo ich gestern auf Facebook noch Fotos von meiner halbnackeligen spanischen Freundin am andalusischen Strand bewundern durfte. Aaargh, irgendwas habe ich falsch gemacht *ggg*