Sonntag, 15. Juni 2008

Tulach Mhór...

So, da simma wieda. Wie der aufmerksame Leser vielleicht schon vorletzte Woche feststellen konnte, waren Mika, Frida und ich für eine Woche in Irland. Tullamore, in the Midlands, Co. Offaly, the middle of nowhere und doch im Herzen der grünen Insel. Inmitten der einsamen, wunderschönen, schauerlichen, geliebten und gehassten, als Habitat, Einkommensquelle und Erholungsgebiete sehr wichtigen Moore, Bog of Allen, Clara Bog, Lough Boora und wie sie alle heissen. Meiner einer ist ja sozusagen die rechte und linke Hand eines grossen Verbandes für alles, was sich wissenschaftlich und industriell mit Mooren und Torf befasst.

Alle vier Jahre haben wir einen grossen Kongress und der fand nun, ganz passend in der zweiten Woche nach meinem Mamaurlaub, in Irland statt. Die ganze Familie musste natürlich mit, weil Frida selbstverständlich noch die Mama braucht (bzw. deren Milch), die Mama aber tagsüber anderweitig gebraucht wurde und dann der Papa einspringen musste. Der sich überhaupt als ganz tapferer Recke erwiesen hat.

Während die Mama fast Vollzeit auf Meetings, in Vorlesungen, mit drei Kameras, Heftern und Handy in der Hand, buchverkaufend, minutesschreibend, smalltalkend und last but not least auf glanzvollen Dinners herumhing, trug der tapfere Papa das Babymäuschen stundenlang im Ergo herum, fütterte leckere irrländische Gläschen in gierige Schnäuzchen, wehrte nette Tanten und Onkels vom schlafenden Nachwuchs ab und tat auch sonst alles, damit der Familiensegen einigermassen erhalten blieb. Trotz 24/7 Stresses, trotz Affenhitze und Regenschauern, trotz ausfallenden Handies, verlängerten Palavern, dämlichen Twin-Bett-Zimmern und sonstigen Widrigkeiten.

Aber alles in allem hatten wir eine schöne Woche. Frida hat jede Nacht durchgeschlafen, hat es halbwegs gut allein mit dem Papa ausgehalten, die Mama hat schönes Feedback bekommen und konnte endlich wieder einmal ihre vielen netten Kollegen (500...) aus aller Welt treffen, wir haben schöne Landschaften, Häuser und natürlich Moore gesehen und uns zwischendurch auch ein klein bisschen erholt.

Bei lecker Guinness, Smithwicks und labberigen Sandwiches, Kartoffelbrei, zerkochtem Gemüse, dem leckeren Tullamore Whisky und sonstigen Spezialitäten. Mit Riverdance, Irenmucke und Fussball auf RTE. Mit vielen Kühen, Schafen und Katzen. Hecken, Steinmauern und Gruselschlössern. Die grüne Insel war genauso grün wie Finnland im Sommer *lach* und ich hatte natürlich meinen Kauderwelsch Gälisch-Führer zuhause gelassen. Aber egal, schön war es trotzdem.

Wir müssen da unbedingt mal Urlaub machen. Auch wenn ich noch herausfinden muss, wie in aller Welt man dort herumkommt, ohne einen Mietwagen nehmen zu müssen. Der Linksverkehr ist wie immer arg, arg gewöhnungsbedürftig. Besonders, wenn man nach drei Tagen dann gar nicht mehr weiss, in welchem Land die Autos denn nun von wo kamen und nur noch am Rennen ist *ggg* Es gab übrigens auch eine Post-Congress-Tour, die unter anderem nach Galway und Belfast führte, aber das war für Frida noch zu anstrengend. Vielleicht später einmal...

1 Kommentar:

  1. Ooooo, da werden Erinnerungen an mein Studienjahr in Irland wieder wach- und an Reservierungen für Familie mit Kind ;)

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