Heute war Fridas 4-Jahres-Durchsicht bei der Neuvola. Zum Glück wusste ich seit einer Woche von meinen Schweizer Freunden (wozu Blogs doch gut sind...), dass die Kinder da schon mit der Schwester allein sind und konnte mich und Tiita seelisch darauf vorbereiten. Nicht, dass ich mir riesige Sorgen um mein gar nicht schüchternes Kind mache, sondern ich selber hätte natürlich gerne zugeguckt, hehe. Jedenfalls verfluchte ich spätestens ab 23 Uhr abends meine Blauäugigkeit, einen Termin für Montag morgens vereinbart zu haben... die Lotterfamilie hatte nämlich am Wochenende selbstverständlich ausgeschlafen und der Patient tobte bis mindestens 1:30 noch im Bett herum, statt die Augen zuzumachen. Aber irgendwie schafften wir es doch, pünktlich um 8:14:59 auf der Matte zu stehen =)
Die Neuvolatante (ääähm Krankenschwester) war auch eine andere, weil wir ja in ein neues Wohngebiet gezogen waren, aber andererseits hatten die Schwestern auch vorher relativ oft gewechselt, obwohl wir eigentlich eine feste Betreuungsperson haben sollten. Und die war richtig nett und sympathisch, aber auch kompetent und nicht so ein "na, das wird schon", blabla, wie viele vor ihr. Aber zum Anfang... die unsicher auf ihrem Stuhl hockende Frida sollte ziemlich schnell mit der Schwester alleinbleiben, während die Mama die Aufgabe bekam, draussen einen Fragebogen auszufüllen. Was für ein Kind wir haben, was sie gern macht, was nicht so läuft, wie es der Familie geht, was wir zusammen machen usw. Von Fridas Tagesmutter hatten wir übrigens auch ein Beurteilungsschreiben mitbekommen, auf dem unsere Kleine als sehr sozial, freundlich und sportlich eingeschätzt wurde *freu*
Nach einer halben Stunde wurde Mama wieder hereingebeten und erfuhr glücklicherweise, was sie alles gemacht hatten... verschiedene Symbole abgemalt, gleichlautende Worte (kana, kala, maha und so etwas) auf Bildern erkannt, ein Bauernhofbild beschrieben (mit Kuh auf nem Baum), mit Kopfhörern die Lauscher getestet (ich dachte schon, die sind verstopft..), winzige Zeichen auf einer Sehtafel erkannt, eine Linie entlang geschnitten, auf einem Bein gehüpft, Bauklötze aufeinander gesetzt und Fussball gespielt. Frida hatte alles mit Bravour gemeistert. Sie spricht ganz klar, alle finniklichen Buchstaben fehlerlos (das extrem gerollte R bereitet sogar vielen einheimischen Kindern Probleme). Wachstumskurven sind auch okay, sie wird so gross wie Mama und Papa. Und schüchtern war sie natürlich auch gar nicht gewesen, sondern hatte munter drauflosgeplappert (schade, dass die Türen offensichtlich schalldicht waren...) Also:
pituus: 103,8 cm
paino: 16,5 kg
4v LENE tehtävät taitavasti
Reipas ja puhelias tyttö
Puhe selkeä lausepuhetta
Kuulo ja näkö normaalit
Rokotus annettu.
Frida hat also ganz offiziell die Aufgaben fachgerecht/kunstvoll gelöst, ist ein munteres/tapferes und gesprächiges Mädchen, spricht klar und in Sätzen (wem sagt sie das... ich bin manchmal jetzt schon von ihren Gedankengängen überfordert, hihi), Gehör und Sehen normal und... geimpft. Das war das, was ich Frida verschwiegen hatte, ein Pieks ins Bein. Klar wollte sie die Strumpfhose nicht freiwillig ausziehen und hat wie ein Kätzchen gejammert, als die Schwester die Spritze gab, aber dann breitete dieselbe das ganze Aufkleberarsenal ihres Büros auf dem Tisch aus und meine Maus war wieder froh.
Mama war auch froh, weil die Frau vom Fach sich unsere Einschlaf- und Paarprobleme geduldig anhörte und zum ersten Mal wirklich Hilfe anbat (so wie ich das in Finnland eigentlich erwartet hatte...), eine Familienexpertin würde mal mit uns beiden reden kommen. Sehr gut. Wie oben schon gesagt, wenn jemand dort schon zugibt, dass nicht alles okay ist, dann muss es schon wirklich ernst sein. Oder ich bin eine deutsche hysterische Memme im Gegensatz zu den starken finniklichen Frauen *lach* Sie bestätigte aber auch, dass die finnischen Männer, nun ja, nicht ganz einfach wären =)
Mama war auch froh, weil die Frau vom Fach sich unsere Einschlaf- und Paarprobleme geduldig anhörte und zum ersten Mal wirklich Hilfe anbat (so wie ich das in Finnland eigentlich erwartet hatte...), eine Familienexpertin würde mal mit uns beiden reden kommen. Sehr gut. Wie oben schon gesagt, wenn jemand dort schon zugibt, dass nicht alles okay ist, dann muss es schon wirklich ernst sein. Oder ich bin eine deutsche hysterische Memme im Gegensatz zu den starken finniklichen Frauen *lach* Sie bestätigte aber auch, dass die finnischen Männer, nun ja, nicht ganz einfach wären =)
Zur Feier des Tages brachte ich Tiita mit dem Laufrad zu Laura, fuhr ins Büro und am Abend waren wir Mädels zum ersten Mal baden, den Winterpelz schmeissen, wie man hier sagt. Klar war das Wasser im Alvajärvi noch eiskalt, aber die Sonne brannte und die vielen Kinder am Heikkilästrand hüpften mutig in den Fluten herum. Frida traute sich auch bis zum Bauch - und sie sah mit ihren langen Snoopybadeshorts und blauen Ti-Ti-Schwimmhilfen wie ein kleiner Junge aus *lach* Schade, dass die Kamera nicht dabei und das Handy alle war. Aber das war sicher nicht das letzte Mal, die ganze Woche sollen über 25 Grad sein. Danach gab es Eis bei Britta's Kiosk, einem der wenigen übriggebliebenen Tante-Emma-Läden in Palokka. Wie lang und schön doch Sommertage sind.
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