Donnerstag, 16. September 2010

Prinzessinnenschloss...

Sieh das Gute liegt so nah... irgendwie schafft man es nie, die echten Sehenswürdigkeiten der ganz nahen Umgebung zu besichtigen. So war ich noch nie im Alvar-Aalto-Museum in Jyäskylä und noch nie im Halberstädter Gleimhaus. Und ganz bestimmt schon 25 Jahre nicht mehr auf dem Wernigeröder Schloss, was doch so wunderschön romantisch auf den Hügeln überhalb der Stadt thront und einem beim Vorbeifahren immer wieder fast Tränen der Rührung in die Augen treibt.

Neeein, ich bin gar nicht böse, dass Wernigerode so viele Touristen anzieht, sondern froh, dass wir so eine wunderschöne Stadt gleich um die Ecke haben. Dort könnten wir vielleicht eines Tages hinziehen, wenn ich die Nase von meinem kalten Fennoskandia voll habe. Nur die Leute mit den allzu kurzen Haaren und Staffis an der Leine müssten noch aus der Harzregion verschwinden *örks*

Und die Art zu sprechen ist inzwischen sehr gossenhaft geworden, ist aber auch kein Wunder, wenn (fast) alle gebildeten Leute nach dem Abi flüchten (müssen).

Aber zurück zum Schloss. Meine alte Studienroute nach WR getuckert, gleich vorn auf dem Parkplatz geparkt (sensationelle 2,50 e für den ganzen Tag) und dann gleich mit der Bimmelbahn (gibt zwei von der Sorte) zum Schloss gefahren.

Tiita fand die Fahrt toll, sie hat auch in Jyväskylä im Sommer immer wieder auf die kleinen Bimmelbahnen geschielt. Oben angekommen, sah alles gleich seltsam vertraut aus. Ja, hier waren wir oft mit meinen Eltern gewesen, dann mit der Klasse und vielleicht auch noch einmal mit Freund, aber da bin ich mir gar nicht mehr so sicher =)

Frida ist wie alle Kinder in allen Jahrzehnten mit wachsender Begeisterung auf die Kanonen geklettert und hat Baron Münchhausen gespielt. Wir haben Fotos geknipst, auf den Harz geguckt und alle Läden erforscht. Viel mehr Angebote als früher und sehr viel kultivierter als damals. Rumpsteak statt Nudeln mit Tomatensosse und Glasbalkon statt zugiger Mitropa-Atmosphäre. Und trotzdem hatte ich mehrere Dejavus, haha.

Dann Ritterschmaus in den Schlossterassen, sogar mit Pappprinzessin und -ritter fürs Kleine. Nur, dass unsere Maus im Gegensatz zu den anderen Kindern keine Minute ruhig auf ihrem Hintern sitzen konnte und das Essen auch nicht so nach ihrem Geschmack war. Naja, ist aber auch kein Wunder, wenn man dauernd Schokis und andere Leckereien zugesteckt bekommt...


Dann kam noch der offizielle Schlossrundgang auf der Suche nach der Wernigerode-Stolberger Prinzessin. Frida wollte nämlich unbedingt ihre Kollegin kennenlernen =) Ausser einem etwas zu klein geratenen Himmelbett, einem Hinweis auf einen ominösen Marsch finnischer (!) Reiter anno 1890 und ein paar Bildern an der Wand haben wir aber nichts gefunden.
Klar, mitten in der Woche muss die Linsessa natürlich in der Schule sein!

Aber insgesamt doch sehr schön... für meinen heutigen ikeageprägten Geschmack ist die feudale Burg etwas zu dunkel eingerichtet, und natürlich viel zu gross und zu zugig, aber trotzdem beeindruckend. Heiraten kann man da übrigens auch, aber ich habe ja noch keinen gefunden, der da freiwillig mit hin kommt =)


Die Rückfahrt mit der Bimmelbahn war übrigens noch schöner, durch das Christianental mit schönem Wildpark und durch das schicke Stadtzentrum zum Markt. Dann beim Italiener noch Kaffee getrunken und Eisbecher gegessen und zum Parkplatz zurückgelatscht und fertig war wieder ein schöner Ausflugstag. Tiita hat bis auf ein paar Maulanfälle gut durchgehalten, ist weit gelaufen und dann zuhause gleich totmüde ins Bett gefallen. Schon anstrengend so ein Schland-Urlaub!

1 Kommentar:

  1. Die Bilder sind schön geworden! Aber das ist ja auch kein Wunder bei soc einem tollen Ausflug ;0))

    Liebe Grüße

    von Olga

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