Heute war etwas ganz besonderes - ein richtiger Finnischer Tag auf der Landesgartenschau in Aschersleben. Davon wussten wir schon monatelang, aber es hatte sich doch fast zufällig ergeben, dass wir genau zu der Zeit hier sein würden. Hihi, noch ein paar echte Finnen mehr =) Frida hatte sich in der Nacht davor übergeben müssen (Familienfeiervirus), aber zum Glück war sie tagsüber wieder ziemlich fidel. Vor allem, nachdem ihr der Opa gezeigt hatte, wie man das Weiche aus echten matschigen ostdeutschen Brötchen pulen kann *ggg*
Huch, und dann hingen auch die blau-weissen Fahnen am umzäunten Ascherslebener Stadtpark und am Eingang stand "tervetuloa". Gar nicht auszudenken, wie ich gehüpft wäre, hätte es so etwas 2000-2001 irgendwo gegeben. Und auch jetzt wurde mir ganz warm ums Herz und die Augen ganz feucht, hihi. Dann auch noch Rentiere. Zwei Rens, vom Rentierpark in Salzwedel und ganz zahm, viel zutraulicher als die in Lappland. Toll. Daneben gab es noch Informationsmaterial über das schönste Land der Welt, Tonttus, Pins der Deutsch-Finnischen Gesellschaft, Lachsbrote und Pulla, Lapin Kulta und Marimekko, Skimützen und T-shirts. Alles von zuhause mitten nach Mitteldeutschland gebracht =)
Wir liessen natürlich die Schätze für die noch Finnland-Unkundigen über, unterhielten uns aber sehr nett mit den Leuten von der sachsen-anhaltinischen DFG. Meine Eltern sind da ja auch Mitglied, was sich schon allein aufgrund der Fährenrabatte lohnt. Und meiner Meinung auch Ehrensache ist, wenn man schon ein finnlandverrücktes Kind hat. Ich habe alle zu uns nach Jykälä eingeladen und dann haben wir zugehört, wie die Stadtherren von Aschersleben und Kerava ihre neue Städtepartnerschaft bekanntgegeben haben. Sehr gut, auch wenn ich beide Orte sehr unterschiedlich finde - aber Kerava ist sicher für Deutsche per Flug und Bus leichter zu erreichen als irgendein Provinznest =) Jyväskylä hat übrigens Potsdam als Partnerstadt.
Frida hat also Rentiere geguckt und Hausmalfarben begutachtet, dann sind wir zu einem Kinderspielhaus gepilgert, haben Stangenhaufen begutachtet, die zum Klettern gedacht waren und mit riesigen Legosteinen gespielt - und ganz nebenbei jede Menge Kindernamen fürs Archiv aufgeschnappt. Ansonsten war auf der Laga, und überhaupt in Deutschland, nicht allzuviel für Kinder. Kein neutraler Saft an Ständen (nur ständig pladdernde Caprisonne), keine Pupstöpfchen, nicht einmal in Wickelräumen, keine Kinderkonzerte, keine kostenlosen Buggies, kleine Becher nur auf Nachfrage usw. Dafür gab es in allen Harzrestaurants Kindergerichte, viele Fremde haben mit Frida geschäkert oder versucht, sich mit ihr zu unterhalten und hier und da wurden ihr Süssigkeiten zugesteckt, was es in Finnland gsd überhaupt nicht gibt.
Eigentlich haben wir also zuerst etwas zu Essen und dann noch einen Spielplatz oder eine Hüpfburg gesucht, aber Fehlanzeige. Nur komische Kunstwerke und halt Blumen und jede Menge Rentner. Also wieder zurück an den Anfang und zu den Finns, wo man noch Frauentragen, Gummistiefelweitwurf und Handyzielwerfen demonstrierte. Ein richtig finnisches Baby war übrigens auch da und schon von weitem am - Ihr dürft raten - Reima Haalari statt Jeans zu erkennen =) Frida warf übrigens ihren Stiefel zusammen mit dem Keravaer Bürgermeister, hahaha. Und im Fernsehen waren wir am Abend auch, aber nur ganz kurz. Ein sehr gelungener Tag. Kiitos Suomi ja kohta tullaan takaisin!
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