Montag, 10. Mai 2010

Steuergeschichten...

So, nach drei Tagen halbtot auf der Couch und zwei Tagen Feiern bei Schwiegermama und Schwägerin (60 + 30) wieder halbwegs hergestellt und das Büro mit meiner Anwesenheit beglückt. Mann, diese Krankseierei diesen Frühling macht einen  noch ganz meschugge. Was da alles liegen bleibt... Habe dann gleich Mittag noch die Gelegenheit beim Schopf gepack, uns vor der Wohnungsgesellschaft nackig auszuziehen bzw. die Hosentaschen von innen nach aussen zu krempeln und denen unsere Steuerpapiere vorzulegen. Da unten übrigens Bilder von unserem zukünftigen Wohngebiet, Street View zeigt freundlicherweise schon mal den Sommer =)

Steuergeschichten sind hier in Fin gaaaanz einfach, man bekommt jedes Jahr im Mai (also jetzt) einen Vorschlag, auf dem alle Daten, alle Gehälter, Beiträge, Zinsen, Kredite, Kinder, Wertpapierverkäufe, Grundbesitz und blablabla schon fertig eingetragen sind. Das ganze nur kurz überfliegen, mit Hochspannung auf die Rückerstattung (oder eben Rechnung, huuaaa) ganz am Ende der vier Seiten linsen und dann entweder in Freudensschreie oder blindes Entsetzen verfallen.

Dank Minihypothekenzinsen im letzten Jahr war  mein Gesicht diesmal leider ziemlich neutral, aber was man Gott sei Dank nicht als Zinsen an die Pinkepanke bezahlt hat, davon kann man ja auch keine 28% zurückerstattet bekommen =) Man guckt also, ob alles ungefähr stimmt, trägt noch die Reisekosten (11x lokales Monatsticket) ein und fertig ist die Laube, kann auch im Internet gemacht werden. Wenn man gar nichts macht, dann ist das eben so akzeptiert wie es war, basta, fertig - später kommt dann noch der endgültige Steuerbescheid und Anfang Dezember landen die Moneten auf dem Konto oder eine saftige Rechnung im Briefkasten. Achja, schummeln kann man auf diese Art und Weise natürlich auch nicht so einfach =)

Jedenfalls diese Papiere zu Avara geschleppt und mit einem kurzen Blick auf Männes Blatt festgestellt, dass der wider Erwarten doch kein geheimreicher Rally-Ölscheich ist - aber das hätte er ja dann auch vorher sagen können. Das Büro sah aus wie ein Baumarkt, überall Muster von Fussbodenbelägen, Küchengriffen und Wandfarben *lach*

Die Tante, die am Telefon immer relativ schlecht gelaunt war, taute dann dank meiner unbekümmerten ostdeutschlustigen Art auch etwas auf und war umgänglich. Lachte sogar, als ich auf die Baumarktsachen hinwies. Fragte, wieviele Parkplätze wir denn gerne hätten *freu* Bestätigte, dass sie die Wände weiss malern würden, falls der Vormieter es mit der Innendekoration etwas zu bunt getrieben hätte (weiss macht gross und ist wunderschön...), auch das hübsche hellgraubeige Laminat ist von denen und könnte, wenn wir möchten, ebenfalls in die anderen Räume gelegt werden. Jaaa, ich weiss, das ist kalt und superglatt für Hundepfoten, aber wir haben ja zur Not noch das Linoleum darunter...

Schlüssel gibt es am 6. Juli *hibbel* Aber erst muss die Stadt den Transfer auch wirklich genehmigen. Da das schon einmal irrtümlich geklappt hat, habe ich keine grossen Sorgen, aber man weiss ja nie. Hihi, jetzt freue ich mich richtig!!! Hat ja lange gedauert, wenn man bedenkt, dass es im Dezember das absolute Traumhaus war... aber man ist halt auch Nostalgiker und langjähriger Schachtelhalmsumpffan =) Oh, da fällt mir ein, entmüllen und umziehen und MEIN erstes eigenes Haus verkaufen waren da ja auch noch *örks* Wenn das nicht in Arbeit ausartet...

2 Kommentare:

  1. Einfach nur sehr gut geschrieben.
    Gruß Burghard

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  2. Hört sich doch alles sher gut an. Deine Laune isst besser, oder? ;) Achja, zum Thema Steuererklärung. So einfach geht das hier in Norwegen auch..ich finds super! Somit kann dann auch wirklich keiner besch...und Geld am Staat vorbeischmuggeln ;)

    LG, Maja

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