
Alles lief dann relativ gesittet ab. Wir mussten einen Zettel mit Namen und Versicherungsnummern des Kindes und unseren eigenen Telefonnummern schreiben sowie sämtliche Allergien vermerken (noch so eine finnikliche Volksseuche). Dann zum Urheilupuisto. So einem ollen Plattenbau mitten zwischen Stadion, Eislaufbahn und halb-verrotteter Schule. Aber drinnen war es ganz nett. Man übte gerade ein Weihnachtsprogramm ein, ein kleiner Eeli kam uns mit Teddy entgegen und Mami staunte Bauklötze, wie ordentlich die vielen Stiefel, Overalls und Mützen in Regale eingeräumt waren. Alle mit Namen und wirklich piekfein aufgehängt - das bekommen wir zuhause nicht mal mit einem Kiddie hin.
Frida wurde von einer Pipsa herzlich begrüsst. Man weinte ein bisschen, weil alles so nach Neuvola aussah (und weil man sicher merkte, wie nervös Mami und Papi waren), aber als die Tante Frida auf den Arm nahm, guckte sie nur ein bisschen schüchtern und winkte uns sogar nach. Gott sei Dank. Was dann passierte, weiss ich logischerweise nicht. Jedenfalls rief niemand total panisch an, dass wir das kreischende Bündel doch bitte schleunigst abholen sollten. Gegen 16 Uhr liefen wir mit vereinten Kräften wieder dort auf - und wussten dank gleichfarbigen Reima-Anzügen erst gar nicht, welches Plusterkind wir eigentlich mitnehmen sollten.
Aber dann war da doch das vertraute Grinsegesicht. Lief strahlend auf Mami zu und dann glatt vorbei, immer zur Tür hin. Nichts wie weg hier! Während Mama den Frida-Rucksack und den fast verloren gegangenen Bert aus dem Kindergarten holte, ging dann doch die Sirene an. Ojeeeee. Bis zuhausse. Bis ins Wohnzimmer. Bis Frida ausgezogen und ins Bett gelegt worden war. Man war offensichtlich fix und fertig. Und dank Kindergärtnerin wussten wir auch warum - natürlich hatte das Mäuschen nicht auf einer Liege oder Matratze schlafen können, sondern musste 1.5 Stunden auf dem Schoss einer Erzieherin schnarchen. Meine arme Frida.
Und das Schlimmste ist, dass sie morgens wieder wechseln muss. Man hat eine andere Tagesmami gefunden, die auf unsere Kleine aufpassen kann. Gut und schön, aber dann ist wieder alles fremd. Sieben Stunden lang. Und keine bekannten Geschwister. Keine Ahnung, warum die das so machen. Oder ob die plattgedrückte Erzieherin morgen ihre Ruhe haben will? Mich beruhigt allerdings, dass der Tag ansonsten glimpflich abgelaufen ist, also bis auf den Mittagschlaf. Und das ich nicht die einzige bin, die offensichtlich zu blöd ist, Prinzessin Jolanda schlafen zu legen *lach* Und dass wir vielleicht langfristig doch in einen anderen Stadtteil ziehen können...
"Sich zu fest binden..." ist kein Argument, das tun die Kindergartenkinder auch. Aber an mehrere Personen, von denen eine garantiert immer da ist, und der Ort ist auch immer der gleiche. Einer der wichtigsten Gründe für uns GEGEN eine Tagesmutter und FÜR den Kindergarten.
AntwortenLöschenHoffentlich ist die Hin- und Herwechselei bald überstanden!