Freitag, 2. Juli 2010

Jyväskylä - Kemi...

Endlich Urlaub. Und endlich wieder einmal in den Norden. Richtig weit, bis nach Lappland. Früher hätten wir sowas in einem Ritt durchgeschrubbt, aber mit Frida und Omi und Opi haben wir eine Zwischenübernachtung eingeplant. Und ich muss sagen, dass es so auch beeindruckender ist, langsamer und aufregender, bis dann auf einmal endlose Moore die Strassen säumen und die Fjälls vor einem aufragen *ganzaufgeregtsei*

Aber erstmal gepackt. Dummerweise mussten wir die Wohnung gleichzeitig noch vorstellungsreif machen, die dritte Führung steht am Montag an. Frida zum Glück solange mit den Nachbarskindern herumgetobt. Dann gegen Mittag die ganze Family auf zwei Autos verteilt und los. Gepäck für eine Weltreise. Bei ABC noch Kind abgefüttert, gleichzeitig Monatsfoto Palokka geknipst und los ging es, nach Oulu und für ungefähr 350 km nur geradeaus. Wälder und Seen rechts und links und dann mehr oder weniger plattes Land mit Feldern und Häuschen und Wald und Wiesen. In Pihtipudas ganz im Norden von Mittelfinnland zum ersten Mal angehalten, weil die liebe Kleine müde wurde und quengelte. Am Seeufer an einem kleinen Café Saft und Kaffee getrunken und frische Eierkuchen verspeist. Ja, das ist Urlaub. Langsam merke ich es auch. Toll.

Nächster Stop 10 km später in Vaskikello. Meine Eltern schwärmen schon lange von der kleinen Raststätte, an der tausende von Glocken ausgestellt sind, von riesengrossen gegossenen Glocken über Hanschellen zu allen möglichen Glockenblumen. Witzig irgendwie. Und laut, wenn man eine der riesigen Dinger lang genug anschubst. Huuups =) Familie mit erneutem Kaffee, Pasteten, Piroggen und Pizza versorgt. Danach hat Frida ihren wohlverdienten Mittagschlaf gehalten und wir konnten ganz in Ruhe die nächsten 200 Kilometer abarbeiten.

Abends Station in Oulu. Wir hatten keine Übernachtung vorgebucht, aber ich hielt es für sinnvoll, spätestens hier herumzutelefonieren, ob in Kemi, unserem Idealziel für die erste Nacht, überhaupt noch Zimmer oder Ferienhäuser frei wären. Gleichzeitig wollte ich unbedingt die Ostsee besuchen und den wunderschönen breiten Sandstrand bei Nallikari, den ich in einem Prospekt gesehen hatte. Ich liebe das Meer über alles!!! Meinetwegen hätten wir auch dort übernachten können, wenn sich eine schicke und bezahlbare Unterkunft finden würde. Männe war gar nicht so begeistert. Er wollte unbedingt noch nach Kemi, weitere 100 km, damit wir morgen eine kürzere Strecke hätten. Und telefonieren mit Hotels ist eh nicht sein Ding und der doofe Strand und Zeitvergeudung und so. Frau mal wieder explodiert. Allerdings stellte sich dann heraus, dass dort eh keine Mökkis mehr frei waren. Ins Eden wollten wir für die kurze Zeit nicht. Und am nächsten Tag *vorgreif* ergab sich sogar, dass seine endgultige Zieladresse im Navigator 200 km weiter lag als das, wo wir wirklich hinmussten. Kein Wunder, dass er es so eilig hatte... Also wieder versöhnt =)

Nach dem Strandspaziergang war Frida wieder munter und auch die älteren Herrschaften wieder so hergestellt, dass wir weiterfahren konnten. Diesmal deutsche im deutschen Auto und Finne allein mit Gepäckwagen. Immer am Meer lang bis nach Kemi. Die ersten Schilder von Rentierzuchtgebieten und über die Strasse hüpfenden Geweihträgern *cool* Ab und zu blitzte links das Wasser durch die Bäume. Und das Merihelmi-Hotel sah auch super aus *vormerkenmuss*

In Kemi, der Stadt von Eisbrecher Sampo und des weltberühmten Schneeschlosses Lumilinna, kamen wir gegen 21 Uhr an. Luxusmässig im Cumulus-Hotel eingecheckt, 80 e pro Nacht pro Zimmer. Dafür wolkenweiche Betten, Restaurant im Haus, natürlich Bettzeug und Klo im Zimmer, im Gegensatz zu den spartanischen Campingmökkis, die uns auch angeboten wurden. Ausschlafen für die grosse Reise. Nachdem wir Huviretki noch ausgiebig getestet hatten (Lehtipihvi & Siideri), fiel eine kleine Frida mit den Worten "Olipas pitkä matka! War das eine lange Reise!" müde ins Kuschelbettchen.

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