Freitag, 11. Dezember 2009

Abgestillt...

lso so ganz traue ich mich ja noch, davon zu schreiben, aber vielleicht mal eine Bilanz der letzten sechs (!) Tage... Männe hat sich ja vor vielen Jahren auch erst nach monatelangem Tabellenführen als Nichtraucher geoutet *ggg* Also, logischerweise durfte Frida seit Sonnabend nicht an meine tablettenverseuchte Milchbar - und irgendwie schwebte die letzte Nuckelmahlzeit eh schon lange in der Luft. Theoretisch jedenfalls. Mama war genervt und unausgeschlafen, Kleinkind unausstehlich und kein Ende in Sicht, obwohl Frida ja nun wirklich schon ewig kein Säugling im eigentlichen Sinne mehr ist. 

Aber irgendwie brauchte sie es noch, vielleicht auch als Trost, weil Mami ja stundenlang im Büro herumhängt und abends saubermachen muss statt zu spielen. Orangmütter stillen auch 3.5 Jahre (und haben dementsprechend Hängetitten, hahaha). So richtig zufriedendstellend war das aber alles nicht, vor allem, da das Kleine ja auch nachts gern an das beste Restaurant der Welt wollte und dann weder Mami noch Kind oder beide abwechselnd nicht mehr einschlafen konnten und morgens entsprechend gelaunt waren. Auf die ganzen Brachialmethoden wollte ich aber auch nicht zurückgreifen, sondern wartete Tag für Tag, dass sie von allein darauf verzichten würde, wie es so oft von den attachment parenting Familien beobachtet wurde. Ha, ich schreibe im Imperfekt... 

Jedenfalls scheint es jetzt tatsächlich von ganz allein zu funktionieren und ganz ohne Geheule auf beiden Seiten. Frida wusste schon tagelang, dass Mamas maito eigentlich weh tut und dass wir da mal grosse Pflaster kaufen müssen. Eigentlich schon nach Brüssel. Aber da war es so schön, die Kleine wieder ganz nah bei sich zu haben. Letzte Woche hat sie uns sogar selbst daran erinnert, dass wir in die Apotheke wollten =) Aber wann das Gebrüll und die drei-vier schlaflosen Nächte durchziehen? Heute, morgen, übermorgen, nächste Woche, Weihnachten, nächstes Jahr?

Am Sonnabend kam mit dem Hexenschuss endlich auch ein ernster Grund dazu - mit den Hammermedikamenten kann man unmöglich stillen. Am Sonnabend hat sie eh bei der Oma geschlafen, am Sonntag mit Papa allein zuhause und es hat wie immer gut geklappt. So wie bei Laura ja auch. Daneben gelegt, Händchen gehalten und weg war sie. Was niemals funzte, wenn ich hier war. Am Montag dann tatsächlich Riesenpflaster auf die Brust. Frida wurde vom Papa wohl schon instruiert, jedenfalls fragte sie gleich nach der Tagesmami "Äiti, onko sun maito vielä kipeä"? *schluck*

Abends kam uns der Fakt zugute, dass ich eh schon schlummerte, als Papa und Frida ins Bett gingen. Tiita nur hingekuschelt, ein bisschen erzählt und... zzz zzZZ zzzzZZZZZ. Woooow, ein Wunder, dachte ich grinsend und verbrachte die restliche Nacht auf dem Sofa und in Facebook. Morgens um vier vorsichtig hingelegt und nix passiert. Kind früh entspannt aufgewacht. Tagsüber bekam sie einmal die Pflaster zu Gesicht, als ich meine Sachen wechselte und zog anerkennend die Luft durch die Lippen "oijoi joi". Und fragte alle paar Stunden, wie es meinem Rücken und der Milch ginge, gab sich aber mit einem "immer noch krank" zufrieden. Auch nicht mehr getrotzt als sonst auch, eher enspannter, weil sie ja gut geschlafen hatte =)

Die Tage danach verliefen genauso. Ab und zu nach meinem Zustand erkundigt, aber abends gar nicht daran gedacht, dass da früher noch etwas anderes war. Einfach mit Papa hingelegt, meist später als die Mama, und einfach eingeschnarcht. Wenn man nachts wach wurde, höchstens umgedreht oder unter Papis Decke geschlüpft und weitergerunkst. Einmal durfte sogar der Papa eher rausgehen, als Fridas Augen noch offen waren: "Schläfst Du auch, wenn Papa in die Stube geht? - Joo." Und von allein eingenickt. Klar, ich lag daneben, aber das ist ja auch nicht schlimm. Familienbett ohne Nuckelei ist mir sogar sehr lieb. Haben wir das jetzt geschafft? Achja, und die Orangutandinger... vielleicht muss ich mal in die Gym. Soll dem Rücken ja auch gut tun, hehe.

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