Mittwoch, 6. Mai 2009

Gwenllian...

Ich habe Gwenllian über die Regenbogenbrücke geschickt und bin sehr stolz darauf. Eigentlich hatte ich sie schon am Montag mehr oder weniger aufgegeben. Zu krank, zu schwach, Antibiotika schlugen nicht an, Stronghold brachte nichts, Ivomec wäre ja auch nicht besser und Pilze hatte der Doc angeblich keine entdeckt. Schöne Sch... und das Fressen fiel ihr auch immer schwerer. Bekanntlich wachsen Meerizähne über die Zunge, wenn sie nicht genug abgeschliffen werden *seufz*

 Also den Dingen ihren Lauf lassen, weiter Medis geben und abwarten. In ein paar Tagen wäre es vorbei. Es war ja immer so. Oder? Einschläfern kostet auch so um die 60 Euro, die wir nicht haben. Verdammt. Es bin nicht ich, die da leidet. Weggucken. Augen zu, weiter füttern und ignorieren. Oder doch nochmal behandeln? Aber mit was? Pilzmittel? Zähne abschleifen und päppeln? Ein Kissen aufs Mäusegesicht?

Heute früh hatte ich schon Schuhe und Jacke an und wollte ins Büro, als ich doch spontan mein Handy schnappte und den Arzt anrief. Scheiss aufs Geld, Du tust dem Tier einen Gefallen, Du kannst das doch nicht so verrecken lassen. Schon sass Gwenllian im Auto und mittags waren wir beim Arzt. Die Otso Tierklinik in Kinkomaa ist echt toll, dort bekommt man anders als hier in Palokka noch am gleichen Tag einen Termin. Der Doc guckte nur kurz, stellte fest, dass Gwenllian seit letzter Woche abgenommen hatte, dass ihre Haut noch genauso schlimm war und sie nicht richtig fressen wolle und beschloss, dass wir sie gehen lassen. Gut so. Innerhalb von zwei Minuten war die kleine Motte eingeschlafen und musste nicht mehr diese Kitzelei ertragen.

Und ich war stolz. Die Scheine waren gut angelegt. Und jetzt kümmern wir uns verstärkt um die restlichen vier - Jasmiina ist vielleicht noch nicht ganz über den Berg und überhaupt streiten sich die Weiber viel zu viel.... langfristig muss wieder ein Bock her, um die Zanktanten zu beruhigen und Liebe zu verteilen =) Abends war Begräbnis in Kuohu und es war rührend wie Frida immer wieder auf finnisch sagte: Meeri krank, Meeri schläft, Meeri weg, Meeri im Himmel, Gute Nacht, hei hei, winke winke! Was wohl in ihrem Köpfchen vor sich geht? Es wird sicher nicht das letzte Mal sein, dass wir uns von jemandem verabschieden müssen.

Und ich bin - anders als viele meiner Bekannten - immer noch der Meinung, dass Tiere während der vielen Jahre, die man gemeinsam verbringt, so viel schöne Momente geben, dass man es aushalten kann und muss, wenn sie krank und alt werden und schliesslich gehen. Gute Reise Gwenllian, mein Kuhschwein, meine walisische Prinzessin!

2 Kommentare:

  1. Bin froh hast Du sie einschläfern und nicht leiden lassen... Wir hatten vor ein paar Jahren einen ziemlich jungen Kater (9 Monate) der angefahren wurde. Wir unternahmen alles was wir konnten - Operationen, Akupunktur usw aber nichts half mehr. Also entschieden wir uns sehr schweren Herzens uns von Zero zu verabschieden... Könnte gleich wieder flennen... War so ein süsser, anhänglicher Kater. Wenn ich am Mittag von der Arbeit kam musste ich ihn während des Mittagessens auf meine Schoss nehmen wo er sich dann zufrieden einkugelte. Und wenn ich wieder los musste, flitzte er zum Auto, stieg frech ein und blieb auf dem Teppich beim Beifahrersitz einfach sitzen! Ich vermisse ihn... Obwohl, sein Halbbruder, Campino, ist auch ein Schlawiner - einfach total anderer Charakter. Für die Kinder finde ich diese Erfahrungen mit dem Tod wertvoll. Tönt vielleicht blöd, aber trotzdem, es gehört zum Kreislauf des Lebens.

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  2. Gute Reise, keine Gwen,

    grüß die anderen auf der RBB!

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