Montag, 10. November 2008

Novemberroutinen...

November ist glaube der grusligste Monat in Finnland. Genau wie anderswo auch =) Dunkel, dunkel, dunkel und regnerisch. Man kann absolut nichts machen, nur drinne sitzen und warten, dass Schnee fällt. Oder der Sommer kommt. Oder zumindest die Adventszeit. Letzte Woche hatten wir noch jeden Tag Sonne, oder zumindest Licht, aber jetzt hat die Depriphase voll zugeschlagen. Was aber andererseits gut ist - unsere Tagesroutinen haben sich so eingepegelt, dass vielleicht sogar Frida zu einem normalen Baby mutiert.

Morgens um 7 im Dunkeln aufstehen (oder doch eher panikartig gegen 8), dann waschen, anziehen, Frida zur Tagesmami und uns auf Arbeit bringen. Vielleicht noch schnell das Mittagessen, Meeris Möhren und die Milch einkaufen (wir waren schon wochenlang nicht mehr abends in einem Laden und wenn, dann nur Lähikauppa und ohne Zwergi). Ein kleines bisschen Tageslicht angucken. Den Tag drinnen bei Neonlampen verbringen, dann im Dämmerlicht Männe abholen, nach Palokka fahren, Frida abholen.

Mit Laura über die kakelnden Zwerge lachen. Quengelndes Kind einfangen, nach Hause kutschen, aus dem Overall pellen, selbst aus den Jeans befreien und Schlafanzug (!) anziehen, im Eiltempo Essen machen (das klappt jetzt wirklich gut!). Gemütlich Familienmahl halten. Post angucken. Während Männe Kind wäscht und Windeln wechselt, schnell Küche und Stube in einen bewohnbaren Zustand versetzen (auch sehr routiniert). Geschirrspüler an, Waschmaschine an (im Schlaf sozusagen).


Frida spielen lassen, Nelson ausführen, kurz Mails lesen, Facebook checken und sich dabei schlechten Gewissens fragen, was man eigentlich mit dem Kleinkind spielen könnte. Vielleicht ein bisschen malen. Oder singen. Oder doch noch schnell die paar Rechnungen bezahlen und gucken, was im Fernseh kommt. Sie hat ja auch schon den ganzen "Arbeitstag" hinter sich. Gähnend auf die Uhr schielen, ob man nicht doch schon ins Bett kann (das geht mir jeden Winter so, egal ob mit oder ohne Frida). Gegen 19 Uhr Männe fragen, ob er nicht doch schon die Prinzessin ins Nachtkostüm stecken will. Bevor sie müde wird und weint. Damit rechnen, dass man noch eine Weile spielen und toben wird.

Dann doch sofort von kleinem Stackelforz im Nachtkostüm an die Hand genommen und ins Schlafzimmer geführt werden. Fünf Minuten Buch vorlesen, zehn Minuten Mamamilch trinken, ankuscheln und Babyaugen zu. Mama mühsam wieder aufstehen und einige Zeit mit Papi (oder dem Kompjuter) verbringen. Na, das hört sich doch gut an, oder? Und trotzdem freue ich mich schon sooooo auf mein Bett. Herzlich willkommen im finnischen Winterschlaf *krook krook krook krook*

1 Kommentar:

  1. Der Alltag halt :-)
    Kommt mir trotz mehr Tageslicht sehr bekannt vor.

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