Mittwoch, 17. September 2008

Suotripping...

Sooo, und jetzt ein paar schöne Fotos von meiner ersten Reise ohne Frida - Mama war ja am Dienstag und Mittwoch auf Dienstreise im Kymenlaakso, also die Gegend um Lappeenranta, Kotka und Hamina im Südosten Finnlands. Dass Frida in der Nacht mit Papa nur drei Stunden geschlafen hat, erwähne ich jetzt lieber nur am Rande...

Der Waldpark Mustilan arboretum in Elimäki. Mit interessanten Bäumen und jeder Menge Rhododendren aus Noramerika, Asien und anderen exotischen Regionen, einem tollen Café in einem uralten Holzhaus und mit einem Pflanzenverkauf. Es gab lecker Lachssuppe, Brote und Kaffee.

Im Moor, nach langer Zeit endlich wieder einmal. Die Farben waren umwerfend, die Spaghnum-Moose breiteten sich wie Teppiche aus, die Wasserflächen spiegelten den grauen Himmel und die ersten Moosbeeren konnten gekostet werden. Der Rundweg auf Bohlen war fast 3 km lang und führte durch schöne Landschaften, nur die Rennerei war wie immer etwas nervig. Man würde nicht mal bemerken, wenn 10 m neben dem Weg ein Elch stünde...

Moose und Moosbeeren. Sehr hübsch, oder? Und sie tragen sehr gut, man muss nur an Gummistiefel denken. Der Torf war an diesen Stellen bis zu 5 m hoch, also Jahrtausende alt. Meiner einer hat übrigens vor drei Jahren einen Moorpflanzenkurs an der Uni Jyväskylä besucht und gelernt, die Pflanzen und Moortypen zu klassifizieren, aber irgendwie ist das mit dem Mamagehirn ziemlich in der Versenkung verschwunden *grübel*

Der Hafen von Lappeenranta. Da war ich auch noch nie gewesen, leider hatten wir keine Zeit auszusteigen und die Stadt, die Festung und den Hafen anzusehen. Vielleicht irgendwann einmal. Wir müssen sowieso viel mehr reisen - bloss irgendwie fehlt immer die Zeit dazu.

Noch ein Moor. Insgesamt haben wir mit der finnischen Moorgesellschaft 10 verschiedene Moore und andere Sehenswürdigkeiten angesteuert. In dem hier wurden Torfproben genommen, danach sahen wir uns Instrumente an, mit dem man die Treibhausgasemissionen messen kann. Sehr wichtig in der jetzigen politischen Diskussion um die globale Erwärmung.

Vorbereitung zur Torfproduktion. In Finnland gibt es so viele Feuchtgebiete und Moore (30% der Landfläche...), dass der Torf industriell abgebaut und neben der Verwendung in Kultursubstraten (sprich Blumenerde) zur Wärme- und Energieproduktion genutzt werden kann. Dafür werden bereits durch Gräben teilentwässerte, oft aufgeforstete Moore richtig trocken gelegt und der Torf über viele Jahre hinweg von oben abgefräst, in Luft und Sonne getrocknet und in eine Form gebracht, die von Kraftwerken leicht genutzt werden kann. Also Pulver, Briketts, Elefantendung oder Pellets, alles schon gesehen =)

Die letze Enklave des Westens - Teboil Tankstelle an der Grenze zu Russland. Bei dem Anblick rutschen einem normalen Finnen immer die Hosen in die Knie *lach* Ein bisschen gruslig ist es schon, wenn plötzlich die Speisekarte auf russisch ist und man von lauter Igors, Sergeis und Aljoshas umgeben ist =) Von der kilometerlangen Schlange von Trucks ganz abgesehen... ich finde das immer aufregend.

Ausserdem weilte am Dienstagabend so ein Monster im Badezimmer. Sass mit den anderen Frauenzimmern gemütlich in der Sauna, kippte sich ganz in Ruhe ein Lapin Kulta hinter die Binde und dachte gar nicht daran, zuhause anzurufen. War ne gute Entscheidung =) So ne Torfmaske macht übrigens Jahrzehnte jünger, hehe. Wenn's was bringt...

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