Soo, heute war der letzte Tag als Hausmami und den haben wir noch einmal so richtig genossen. Der Papa hatte sich nämlich auch freigenommen. Morgens sind wir, wie jetzt immer, gegen 8 Uhr aus der Falle geklettert und dann hat Männe uns ins Jyväskyläer Zentrum zum internationalen Babycafé namens Monimessi gefahren. Tadaa, Premiere für uns und gleichzeitig deren letztes Treffen vor der Sommerpause. Dass ich mich grün und blau geärgert habe, das Ding erst jetzt gefunden zu haben, hatte ich ja schon geschrieben.
Es war total interessant, sowohl für Frida als auch mich. Kiddies aus gemischten Einwanderer- und aus Flüchtlingsfamilien, dazu einige helfende "Ersatzomis" und ein paar Besucher aus Frankreich, Tschechland, Afghanistan, Burundi, Russland, Kenia, Burma, Arabien, natürlich Finnland und sonstwoher. Sprachen aus aller Herren Länder flogen durcheinander und die Leute waren auch soooo interessant gekleidet. Ich bin ja schon immer so eine Reisetante gewesen und auch mein internationales Studienjahr war für mich das reinste Paradies in Sachen interkultureller Kommunikation gewesen. Sehr cool.
Frida hat eine kleine ganz schwarze Prinzessin und ihre Mama bestaunt, die erst seit einem Monat (!) bei uns im Hohen Norden wohnen. Mit einem kleinen burmesischen Jungen wurden Bausteine getauscht und mit einer Halbfranzösin sass man unter dem Tisch und naschte die Reste vom Mittagessen *lach* Insgesamt ging es irgendwie bunter, herzlicher und lauter zu als beim finnischen Babycafé, viele kamen zu uns, stellten sich einfach vor, fragten uns ein Loch in den Bauch, brillierten mit ihrem Schuldeutsch und überhaupt kam ich mir gleich als Teil einer Familie vor. Die finnischen Begleitpersonen machten auch alle einen sehr netten und aufgeschlossenen Eindruck. Man merkte sofort, dass sie viel mit Ausländern zu tun haben =)
Da müssen wir also im Herbst unbedingt wieder hin. Mal sehen, wie ich das mit der Arbeit vereinbaren kann. Einige wollen sich jetzt auch im Sommer regelmässig auf einem Spielplatz treffen. Irgendwie cool. So sieht Frida auch gleich, dass sie nicht die einzige ist, deren Mami eine komische Sprache spricht. Und über den Tellerrand zu gucken, halte ich auch ansonsten für keine schlechte Idee. Wobei Frida mit ihrer hellen Haut und den rotblonden Haaren eher wie ein Irenmädchen aussieht, hahaha. Da fahren wir ja übrigens übernächste Woche hin!
Am Nachmittag ging es dann weiter - wir waren in Kuohu, um Männes mal wieder repariertes Auto abzuholen und wurden anlässlich der tropischen Hitze von 28 Grad gleich zum Grillen im Garten eingeladen. Mit Oma, Opa, Tante und zwei halbnackten Kindern, die auf der Wiese herumtollten. Sehr schön! Gegen 15 Uhr verfolgten wir dann endlich unseren eigentlichen Plan für heute und besuchten den kleinen Tierpark an der Ysitie. Sehr klein, bescheiden und etwas heruntergekommen, aber Frida mag ja Tiere und wir waren jahrelang nicht dort gewesen.
Gesehen haben wir Wildschweine, Emus, ein Pony, Enten, Gänse, Tauben, einen Pfau, Ziegen, Hühner, Kaninchen und einen Puter. Sowie einen auf dem Parkplatz angebundenen Husky. Also wirklich nichts bewegendes, aber wir waren 1.5 Stunden draussen, haben uns auf einer Wiese gesonnt, während Frida Gras gerupft und die Zicklein mit ihrem "gugn gugn" unterhalten hat und dann sind wir wieder nach Hause, um ein kühles Bierchen im Garten zu trinken. Perfekt also.
Und der Witz an Frida ist jetzt - wohlgemerkt ganz am Ende meines Elternurlaubes - dass sie jetzt ohne Murren und Würgen Brei und sogar unser Essen (also mit Stückchen) mitisst, dass sie sich um 22 Uhr regelmässig und totmüde ins Bett bringen lässt (natürlich noch mit Einschlafstillen, aber immerhin!) und dass überhaupt alles in Routine übergehen zu scheint. Aber vielleicht kommt mit das alles nur so vor, weil sie ja jetzt gesund ist und weil sich ab Montag eh alles ändert =)
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