Dienstag, 11. März 2008

Nächtliche Gedanken...

Guckt mal auf die Uhrzeit... es ist 4:40 und ich bin heilfroh, dass zwar heute der letzte Tag der finnischen Elternzeit ist, ich aber glücklicherweise nicht morgen auf Arbeit muss. Und auch in den nächsten Tagen nicht, sondern dank altem Urlaub und in Deutschland so gescholtener "Herdprämie" von ca 400 e erst Anfang Juni. Überhaupt sehe ich erst jetzt, wie klein so ein Baby mit 9 Monaten eigentlich noch ist. Du meine Güte, Frida in den Kindergarten oder zu einer Tagesmutter zu bringen, ist momentan wirklich unmöglich. Sie guckt schon erschrocken, wenn Mama im Babycafé mal länger warten muss, um Kaffee und Kuchen zu bekommen oder aufs Klo zu gehen. Robbt sogar zuhause jammernd vom Papa zur Mama, falls die in Sichtweite ist. Einschlafen klappt nur mit der mütterlichen Milchbar. Und wenn ich daran denke, bei unseren - sagen wir abwechslungsreichen - Nächten morgens um 6 oder 7 aufzustehen und dann stundenlang ernste und wichtige Sachen zu erledigen... halleluja. Wie soll das bloss gehen?

Beispiel die vergangenen Tage. Vorgestern hat Frida nachts wieder schlimm gebrüllt und dann stundenlang genuckelt, also lag ich grösstenteils halbwach neben ihr und wartete, bis ich selbst gegen 5 Uhr morgens so totmüde war, dass wir beide noch ein bisschen schlafen konnten. Gegen 10 fing sie dann an, im Bett herumzutoben und gign gign zu singen. Ich war noch wie vor den Kopf geschlagen, konnte sie glücklicherweise beruhigen, neben mich legen und nach einer Stunde zum Einschlafen bringen. Puuuh. Eigentlich wollte ich dann auch noch schlafen. Aber gegen 11 war ich so munter, dass ich doch lieber aufgestanden bin. Madamchen hat dann noch zwei Stunden wie ein Stein geschlafen. Die letzen beiden Tage waren wir dann im Grunde nachts wach und tagsüber im Bett. Schlimm schlimm.

Unser Rhytmus ist eigentlich gar nicht so schlecht, aber richtet sich sehr danach, wann wir denn nun mal aus der Falle klettern und wie die Nacht war bzw. was wir tagsüber vorhaben. Normalerweise gibt es zwischen 11 und 12 etwas Herzhaftes, wovon man vielleicht 10 Löffel isst *igitt*, dann nachmittags zwischen 2 und 3 ein halbes Obstgläschen. Danach und davor je nach Tagesplan schläft man entweder im Auto oder nuckelnderweise im Bettchen (komischerweise hält sie nach dem ersten Aufwachen immer noch nur ca. 2 Stunden aus). Gegen 17 Uhr kommt Männe von der Arbeit, dann fahren wir meist irgendwohin *unbedingtrausmuss* und gegen 8 oder 9 gibt es einen grossen Teller Haferbrei *gierigverschling*. Danach wird noch gespielt, Männe zieht ihr den Schlafanzug an und dann geht es so gegen 10 oder 11 zusammen mit Mama ins Bett. Normalerweise bin ich - egal wann wir aufgestanden bin - so müde, dass ich auch sofort einpenne.

Dann allerdings kommt das Albtraumprogramm. Gegen 1 oder 2 wacht Frida auf. Entweder schrill kreischend oder spielend oder sehr durstig oder alles hintereinander. Ich tippe ja auch, dass sie einfach tagsüber zuviel schläft und daher den ersten Teil der Nacht nur als kurzes Mittagsschläfchen ansieht *graul* Wenn sie brüllt, bin ich natürlich sofort richtig wach. Es dauert meist ziemlich lange, bis sie einigermassen wiederhergestellt ist, dazu gehören meist auch Licht, Schmusen und Hochnehmen. Wenn ich Glück habe, ist sie danach immer noch müde und schläft weiter.

Wenn ich Pech habe, fängt sie an, im Bett herumzutoben, mit unseren Handys zu spielen, laut zu erzählen und ähnliche Scherze, die pädagogisch unklugerweise meist dazu führen, dass ich sie mit in die Stube nehme (so wie jetzt, Plan A), damit Männe ein bisschen schlafen kann. Und damit sie nicht, übermüdet wie sie ist, den Kopf ständig gegen die Wand oder das Gitterbett knallt. Wenn sie glücklicherweise weiterschläft, habe ich selbst meist das Problem, hellwach zu sein (eben weil ich tagsüber zu viel schlafe). Dann liege ich entweder stundenlang gelangweilt im Dunkeln neben der pennenden Frida (Plan B). Oder lese, was dazu führt, dass Frida wegen des Lichts langsam aber sicher aufwacht und wir zu Plan A übergehen müssen. Oder beschliesse, aufzustehen, weil das Baby ja fest schläft, ich selber hungrig bin oder irgendwas gucken muss (Plan C) - was meist geradewegs dazu führt, dass das Baby innerhalb einer Stunde herzzereissend schreiend aufwacht, weil die Mama weg ist.

Tsja und dann sind wir wieder ganz am Anfang. Trösten, dann Plan A, B oder C. So gegen 5 oder 6 liegen wir dann beide endlich erschossen im Bett und ich freue mich, dass es langsam heller wird. Um dann total geschockt gegen 14 oder 15 Uhr auf die Uhr zu schauen und ein immer noch friedlich schlafendes Baby neben mir zu sehen. Jaaaa, ich weiss, ich müsste konsequent um 8 oder mindestens 10 aufstehen, viel tagsüber machen, Sport treiben, mit dem Kinderwagen rausgehen, nachts Ruhe halten und und und. Aber mache das mal, wenn Du erst beim Hahnenkrähen ins Bettchen kommst... und deshalb bin ich auch froh, noch nicht arbeiten zu müssen. Ich glaube, ich beneide sogar Mütter, deren Kinder morgens um 7 gut gelaunt im Bett stehen. Die haben wenigstens kein schlechtes Gewissen. Den ganzen Tag vor sich. Und können abends, wenn Baby allein nach dem Sandmännchen ins Gitterbettchen geht, ein paar Stündchen gemütlich mit dem Papa vorm Fernseher sitzen. Oder gibt es die gar nicht???

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen