Samstag, 1. März 2008

Besuch aus der Ferne...

Mir geht es schon wieder etwas besser. Ich habe heute Nacht nichts Schlimmes geträumt und rede mir jetzt erfolgreich ein, dass es eine äusserst dumme oder selbstmörderische Katze gewesen sein muss, wenn sie in einem solchen Affenzahn und direkt vor mir auf die Strasse rennt. Wo ich doch als Mitteuropäerin für meine Schleicherei auf finnischen Waldstrassen berühmt bin *seufz* Man konnte wirklich nichts machen, sie ist ja direkt in meine Reifen gesprungen. Am falschen Ort zur falschen Zeit. Oder sie war wirklich lebensmüde, gibt es sowas? Auf jeden Fall habe ich mir selbst und der Katzenwelt versprochen, dass ich einmal eine Tierheimkatze aufnehmen werde, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Als Entschädigung sozusagen.

Ansonsten habe ich mich mal wieder mit Aktivitäten zugepackt. Gut ist eigentlich auch, dass ich vor lauter Katzenkummer meine Eltern nicht mehr vermisse. Wobei deren Aufenthalt hier eh nur so kurz war, dass ich schnell wieder in meinen normalen Babyalltag zurückgefunden habe. Heute kam sogar Männe mit zum Babyschwimmen! Nach meiner grossen Beschwerde im Januar, dass ich da immer ganz deprimiert werde, weil "alle anderen" Papis "immer" mit sind, hat er sich auf eine Ausnahme am 1. März festgelegt - und da konnte er heute trotz aller möglicher Beteuerungen (Originalton: ich hab doch gar keine Badehose...) nicht mehr raus. Umso erstaunter war ich dann, als der gute Finn im Becken stundenlang mit einem ehemaligen Klassenkameraden quasselte und am Ende sogar "Hei hei bis nächste Woche" sagte. Hääääh? Männer!

Am Nachmittag habe ich mich dann richtig gefreut: ein Freund aus Singapur, der im Herbst 1999 zusammen mit mir hier studiert hatte, kam zu Besuch. Ich mag die Leute aus diesem magischen Jahr in Jyväskylä so sehr, dass ich sie eigentlich stundenlang knuddeln könnte. Mit den meisten bin ich immer noch mehr oder weniger in Kontakt, über Mails und neuerdings Facebook, und einige habe ich schon in ihren Heimatländern besucht. Eigentlich sind sie wie Geschwister, die besten Freunde, die ich je hatte. Umso komischer ist es dann, wenn doch die ersten Gesprächsminuten stocken, weil man sich einfach so freut und soviel gemeinsam hat, und dann doch zwei völlig verschiedene Leben führt. Ganz komisch. Aber es war so schön, einfach zusammen bei Memphis zu sitzen, ein bisschen zu labern, Frida vorzuführen und dann ein paar Meter spazierenzugehen, bis einem die Ohren abgefroren sind. Bis zum nächsten Mal. Gute Freunde sind wie Sterne - sie sind immer da, auch wenn man sie nicht immer sieht!

Ansonsten haben wir angefangen, die Marsulinna, den Eigenbau unserer Meerschweinchen, wieder einmal umzubauen. Zuerst einmal probeweise auf den Rücken gelegt und Skizzen gemacht. Der als Basis verwendete Vestby-Kleiderschrank von Ikea ist nämlich schon ziemlich zerknabbert und durchgesifft, ausserdem ist eine Plexischeibe zerbrochen und überhaupt laden die Klapp-Plexis so ein Rammelbaby furchbar nett zum Klettern und Hochziehen ein =) Also bauen wir um. Diesmal schwebt mir etwas Flaches, Elegantes auf einer Ebene vor. Mal sehen, was daraus wird. Bisher sind meine Bauten immer nur besser geworden *lach*

1 Kommentar:

  1. Ich glaube, in Finnland gibt es nicht nur besonders viele menschliche Selbstmörder, sondern auch tierische...

    Ich hab' mal beobachten müssen, wie ein Hase (von uns besendert, deswegen hatte ich damals auch ein ganz furchtbar schlechtes Gewissen), nach dem Freilassen statt aufs Feld schnurstracks auf die Strasse zurannte. Allerdings eine Strasse, auf der täglich ungefähr 10 Autos vorbeikommen. Nur genau dann kam eins. Allerdings hätten sich Hase und Auto bei dem Winkel und der Geschwindigkeit, mit dem sich beide aufeinander zubewegten, niemals treffen können - wenn nicht Herr Hase im letzten Augenblick die Richtung geändert, die Geschwindigkeit erhöht und geradewegs in das Auto hineingerannt wäre.

    Das kann nur Selbstmord gewesen sein...!

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