Samstag, 9. Februar 2008

Faschingsmaus...

Frida geht es schon etwas besser. Das Fieber ist weg und das Mäuschen ist zumindest vormittags genauso gut gelaunt wie immer. Ich bin nur froh, dass ich in den letzten Tagen immer vorsorglich mit ihr zusammen um acht Uhr abends in die Falle geklettert bin - ansonsten wäre ein gut gelauntes Baby morgens um 4 etwas schwer zu ertragen gewesen. So aber spielen wir schön in der Stube, Mama liest Mails und trinkt in Ruhe Kaffee, während das Baby robbenderweise den Fussboden wischt, Freundschaft mit den Meerschweinchen schliesst und fröhlich "dada" sagt. Oder "tata" auf finnisch. Oder zwischendurch grässlich hustet.

Mittags legen wir uns dann beide aufs Ohr. Ich arbeite zwei, drei Stunden lang meine Zeitschriftenstapel ab oder mache selbst die Augen zu und Frida pennt selig wie ein kleines Engelchen. Weil die Mama ja daneben ist und man nicht erst tasten und laut rufen muss, bis der Kundenservice angerannt kommt. Danach holen wir den Papa ab, machen Besorgungen, räumen auf, essen und gehen wieder ins Bett. Ich habe mir inzwischen sogar Erinnerungen für sämtliche finnische Mahlzeiten nebst Alarm ins Handy programmiert, damit hier in der ewigen Studentenlotterbude wenigstens einigermassen ein Rhytmus einkehrt *lach* Wo ich doch sonst überhaupt keine innere Uhr habe und man hier bei Dunkelheit und Helligkeit völlig auf verlassenem Posten steht.

Gestern war allerdings ein aufregender Tag. Der finnisch-deutsche Verein hatte Kinderfasching. Eigentlich wäre es besser gewesen, die Schnupfennase zuhause zu lassen. Aber dummerweise war ich der Organisator, eine der beiden anderen Hauptpersonen krank und Männe auf einer Rally *surprise surprise* Und wir mussten schon so viele Ereignisse aus Teilnehmermangel ausfallen lassen. Ob Frida nun zuhause spielt oder auf dem Fasching. Ob die anderen Kinder sich nun bei Bruder und Schwester, im Laden, auf der Strasse, im Kindergarten oder bei Fridadida anstecken, wo hier doch die Grippewelle grassiert *seufz*

Also Baby als süsses weibliches Baby verkleidet (tyttövauva sagt man im Deutschen ja gar nicht), in den Ergo gesetzt und los. Tapfer hielt sich die kleine Maus, spielte, lachte, naschte Maissisnacks und guckte, was es da bei nur vier anderen Kindern so zu gucken gibt. Ääähm, natürlich bei weiblichen Piraten, knuddligen Tigern, frechen Eichhörnchen und einem kleinen Huhn. Ich achtete nur darauf, dass sie nicht allzu nah an die anderen herankam. Aber das war einfach - Madamchen möchte ja eh immer bei Mama auf dem Schoss oder im Tragerucksack sein. Oder ein kleines bisschen auch bei Papa, der später dazustiess und half, bergeweise Krapfen, Chips, Kuchen und Limo zu vertilgen. Und die anderen Kinder waren bestens mit Luftballons, Papierschlagen und Topfschlagen beschäftigt.

Nach zwei Stunden war alles vorbei, Baby schlief im Auto ein, als wir Foppa Ford nach Kuohu brachten und ging dann wieder um 8 gemeinsam mit Mama ins Bett. Wie übrigens auch Klein-Mika und Klein-Niina vor 30 Jahren. Was ich heute erst erfahren habe. Erstaunter Orginalton: aber unsere Kinder haben auch immer zusammen mit uns geschlafen! Ahaaaa! Dann wundert mich gar nichts mehr. Genau wie Fridas Cousine nur mit der Hand unter Mamas Shirt einschlafen kann. Und ebenso wie Frida Wasser nur aus Schnapsgläschen trinkt. Früh übt sich =) Vielleicht wäre es effektiver, immer gleich Schwägerin und Schwiegermama nach den Eigenheiten meiner Tochter zu befragen statt stundenlang im Internet zu wühlen, Ratgeber zu wälzen und meine Forumskolleginnen zu nerven *lach*

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