Sonntag, 10. Februar 2008

Waschmaschinenstreik...

Ich glaube, unsere Waschmaschine meldet sich bald freiwillig bei huuto.net an, um ein neues, freundlicheres Zuhause zu finden. An schicke Bürosachen und flauschige Freizeitbekleidung sowie eine schonende Behandlung gewöhnt, muss sie sich neuerdings mit sehr eigentümlichen Aufgaben beschäftigen. Die Herrin des Hauses stopft ungefragt vollgekäkkerte Windeln und Mulltücher in das freundlich dreinblickende grosse Bullauge. Mit Maisbrei verklebte Lätzchen und mit Heidelbeerpampe vollgeschmierte Bodies. Vollgekotzte Laken, Schlafsäcke und Pupspyjamas. Statt wohlriechendem Ariel und duftendem Weichspüler muss men ekliges unparfümiertes Waschmittel von LV oder Erisan trinken oder gar das ganz und gar alternative Ecover von der Ökofraktion. Yäks.

Wenn Upo-Minna das Zeug dann fleissig gewaschen hat, muss sie alles noch stundenlang im langsam aber sicher verrostenden Bauch behalten, bis die liebe Emäntä endlich mal Zeit zum Aufhängen findet. Oder nochmal waschen, wenn es allzu lange gedauert hat (ich bin ja dafür, dass so ein Maschinchen leise zwitschert, wenn es fertig ist und dann vielleicht einmal pro Stunde, bis sie geleert wurde) Das nette Waschmaschinengesicht könnte auch mal wieder mit einem Lappen von Staub, Haaren und undefinierbaren sonstigen Resten befreit werden. Und überhaupt ein paar Streicheleinheiten bekommen. Aber am aller, am allerschlimmsten ist der Opahund. Nicht nur, dass seine Haare die ganzen empfindlichen Waschmaschinenporen verkleben und schwarze Wäsche sowie Socken völlig unreinigbar machen - neeein, der olle Fellhaufen hat auch zunehmend Probleme mit seinem hinteren Schliessmuskel - und dann fliegt ein, zweimal im Monat ein bräunlicher Teppich in die Luke.... nein, das ist wirklich das Letzte.

So geschehen letzte Nacht. Verschnupftes Baby schläft neben Mama lieb ein, schnorchelt durch die Rotznase. Pyjama durchgeschwitzt, Windeln waren schon tagsüber nett mit braunem Muster verziert worden. Also in die Waschmaschine gestopft. Nicht schlimm. Nachts komischer Geruch. NEEEELSON!!! Vorsichtig nach Brille getastet, nicht gefunden. Dunkler Schatten auf grünem Schlafzimmerteppich liess Böses ahnen. Na super. Also Nelson im Nachthemd und praktisch im Blindflug in den Garten befördert, Waschmaschine wieder ausgeräumt und stinkenden Teppich bei 60% gewaschen. Ein Glück, dass man im Finnenländle Parkett und Laminat richtigem Bodenbelag und grossen Teppichen vorzieht. Nelson wieder reingeholt. Gestreichelt und ins Hundebett gebracht.

Weitergeschlafen. Gegen 6 Uhr beschlossen, dem langsam aufwachendem, schnaufenden und hustendem Baby noch einmal Meduzin zu geben. Auf Empfehlung der Apotheke süssen Panadolsaft statt Zäpfchen. Wirkt schneller und man braucht keine Windel auszuziehen. Baby mag aber Pobehandlung mehr. Weint und schiebt die Spritze weg. Ist müde. Panadolzäpfchen sind alle, also Saft. Papa beruhigt Baby. Baby schluckt zentimeterweise süssen Saft. Schluchzt nur leise. Reibt sich die Augen. Hat viel Schleim im Hals (warum muss sie auch soviel Milch trinken...) Mama findet Brille. Schmeisst dabei etwas auf ihre Füsse. Erkennt es als einsames, letztes Zäpfchen. Doppelt Meduzin geht aber nicht. Mmmh. Schulterzucken. Baby Küsschen geben. Papa geht aufs Klo. Baby hustet einmal laut und sagt zweimal "yöööäääks" und Mama, Pyjama, Bettdecke und Laken sind schlagartig von literweise klebrigem Saft, halb vergorener Milch und grünem Schleim bedeckt. "%#%¤!" Mama flucht und gibt Aufgabe an die Waschmaschine weiter. Man gut, dass wir im 21. Jahrhundert leben. Und dass die Waschmaschine keine Beine zum Wegrennen hat, hehehehe.

1 Kommentar:

  1. Danke für diesen Lacher am Sonntagmorgen. Das ist richtig süß geschrieben, toll. :)) Auch wenn die Sache an sich ja leider nicht so süß ist, deshalb nochmals ganz schnelle gute Besserung!

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