Mittwoch, 27. Februar 2008

Aktivitätsschub...

Heute früh um 8:22 haben wir meine Eltern in den Zug nach Helsinki gesetzt. Und wie immer seit zwei Jahren war da so ein ganz trauriges, leeres Gefühl. Komisch, früher war ich immer heilfroh, aus D weg und in Fin eingefallen zu sein *lach* Jaja, man gewöhnt sich halt an alles, das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite und Deutschland ist inzwischen zu unserem unterhaltsamen und interessanten Urlaubsland geworden =) Davon abgesehen ist es natürlich blöd, dass Fridas Grosseltern so weit weg wohnen und wir nicht einfach mal so vorbeikommen können. Aber das geht ja anderen Familien auch so. Die Eltern fast aller meiner Freunde wohnen irgendwo weit weg auf dem Lande, während wir mittelalterlichen Wesen der Arbeit wegen die Grosstädte unsicher machen. Selber schuld, wenn man unbedingt auswandern will. Was ich übrigens nur wegen Finnland selbst gemacht habe und nicht wegen Männe - so wie viele glauben =)

Um sich wieder an das Alleinsein zu gewöhnen (so eine deutschsprachige Geräuschkulisse den ganzen Tag über ist doch etwas anderes als das tiefe finnikliche Schweigen, haha), habe ich heute allerhand Aktivitäten gestartet. Erst sind Frida und ich nach Kuohu gefahren, wo das Familiencafé einen grossen Rodeltag organisiert hatte. Frida sass auch einige Zeit im Schlitten und verfolgte mit grossen Augen, wie die Kiddies rings um uns tobten, rodelten und sich im Schnee wälzten. Finnenkids *lach* Ich beobachte dabei übrigens auch immer genau, wie die Natives hier so gekleidet sind. Nicht, dass unsere Maus mal frieren muss. Wobei ich eher denke, dass die hier die Kinder viiiieeel zu warm anziehen. Bei knapp 0 Grad und wilder Herumtoberei stecken Finnenkinder in normalen Sachen plus Woll- oder Fleeceoverall plus Schneeanzug plus Wollsocken plus Helmmaske, Mütze, Kapuze und zwei Handschuhen übereinander...

Danach gab es in der kleinen Dorfschule leckere selbstgekochte Erbsensuppe, Blecheierkuchen (gibt's das überhaupt in D?) mit Erdbeermarmelade und den obligatorischen Kaffee. Sehr lecker. Ausserdem hat Fridas Cousine mit uns herumgealbert und gleich vier Finninnenenen haben sich erkundigt, wer wir denn sind. Eine Mama fand Fridas Namen "tyylikäs", also stylish *freu* Eine andere kannte ich flüchtig aus einem Internetforum - Finnland ist mal wieder ein Dorf. Danach habe ich zuhause sämtliche Trümmer von einer Woche deutscher Besatzung beseitigt, zwei Waschmaschinen gewaschen, die Spülmaschine mit Arbeit versorgt und überhaupt grösstenteils die Spuren von meinen lieben Eldis verwischt, damit ich nicht dauernd an die schönen Tage zu fünft denken muss. Abends waren wir noch bei Mikas Eltern zum Kaffeetrinken und bei Lidl. Ab Sonnabend geht der Alltag dann wieder los, mit Babyschwimmen, Cafés und Krabbelgruppen. Dann ist erfahrungsgemäss wieder alles im Lot. Und im April fliegen wir nach Deutschland - Tickets sind schon bestellt. Ich mag meine Wahlheimat wirklich sehr, aber man müsste beides gleichzeitig haben... *grumpf*

1 Kommentar:

  1. ich hätte auch gern beide länder in einem vereint :) *hach*seufzer*

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