Freitag, 14. Dezember 2007

Kita...

Puuh, ich habe es endlich geschafft, Fridas Antrag auf einen Kindergartenplatz auszudrucken und auszufüllen. Eigentlich wollte ich ja schon im August anfangen, die verschiedenen Einrichtungen höchstpersönlich anzugucken und die beste für das Hasenkind auszuwählen, aber irgendwie ist die Zeit viel zu schnell vergangen. Und mir dämmerte dann auch, besonders nach einem Gespräch mit Männes Cousines Frau Mari, dass es momentan in Palokka so viele neue Babies gibt, dass man froh sein muss, überhaupt halbwegs einen passenden Platz zu bekommen. Wir haben zwar eine Garantie dafür, aber in der Praxis ist es schon so, dass momentan überall Ausweichquartiere gesucht werden und man dann normalerweise in die Kita gesteckt wird, die in der Nähe liegt bzw. wo gerade ein kleines Stühlchen frei geworden ist.

Die wären umgefallen, wenn die deutsche Frau Mutter dort angerufen und gefragt hätte, ob sie denn mal vorbeikommen kann, um zu gewährleisten, dass ihre Prinzessin auch gut untergebracht wird =) Immer mehr Finninnen betreuen ihren Nachwuchs übrigens neuerdings auch zu Hause, dank in D so gescholtener "Herdprämie" namens kotihoidontuki, aber auch, weil sie so viele Kiddies in kurzen Abständen bekommen. Andere würden sehr gern, aber ein Gehalt reicht in den meisten Familien nicht zum Überleben und vor allem für die teuren Hauskredite aus. Ich bin ja mal gespannt.

Auf jeden Fall haben wir als erste Wahl einen Perhepäivähoitaja angekreuzt, also eine von der Gemeinde offiziell beschäftigte Tagesmutter. Da wäre Frida dann tagsüber in einer richtigen finnischen Familie mit Mama, äähm Äiti, und bis zu drei anderen Kindern. Das ganze finde ich gerade für so kleine Mäuse etwas gemütlicher und individueller, als wenn sie gleich in den Kindergarten geht. Ausserdem sollen gerade hier die Tagesmütter sehr erfahren und ziemlich gut geschult sein. Wahnsinn, sie würde lernen, wie man Pulla, Karjalan piirakka und komische Käse-Schinken-Brote isst, sie würde in viel zu dicke Klamotten gesteckt, die Muumins besser kennen als Pittiplatsch und Schnattchen und am Ende gaaar kein Wort deutsch mehr sprechen =) Aber stolz wäre ich irgendwie schon, so ein kleines richtiges Finnenmädchen zu haben.

Als zweite Wahl haben wir die umliegenden Kindergärten, also Ritoniityn und Luhtisen päiväkodit. Beide könnte man auch zu Fuss erreichen, wobei Ritoniity besser aussieht und auch mit weniger Bergsteigen verbunden wäre. Gut finde ich auch, dass dort auch behinderte Kinder sind. Allerdings ist es auch ein Kindergarten, der abends geöffnet ist - also werden die Plätze wohl in erster Linie an Eltern, die Schicht arbeiten, vergeben. Luhtisen päiväkoti wiederum ist mit einem Altersheim kombiniert, so dass die Kleinen gleich eine ganze Schar an Omas und Opas haben.

Dann kommt der Rest... Haukkamäki sieht sehr einladend aus und dort arbeitet die Frau von Männes Cousine. Päivärinteen päiväkoti wäre direkt neben meiner Arbeit, ist aber vielleicht gerade deshalb nicht so gut. Und als allerletztes Heinämäen päiväkoti. Ist zwar ganz in der Nähe, aber mitten im Industriegebiet und scheint wirklich nur ein Ausweichquartier zu sein *grusel* Na, warten wir es ab. Vielleicht müssen wir sie eh im Sommer noch ein bisschen hier behalten, weil die Kindergärten von Juni bis August praktisch im Ausnahmezustand sind. Die Kinder werden zusammengelegt, Betreuer und Eltern sind im Urlaub und und und - keine perfekte Umgebung für einen Anfänger. Aber wir werden sehen... auf jeden Fall bin ich platt, dass unser eben noch im Bauch schwimmendes Marsu jetzt schon in eine Kita gehen soll...

2 Kommentare:

  1. Wir waren überall willkommen zur Besichtigung - sehr seltsam, wenn man dann mit einem fünf Monate alten Baby da aufkreuzt - und keiner fand es komisch, dass wir vorher mal gucken wollten. Wir haben nur unseren "2. Wahl" - Kindergarten bekommen, sind aber letztendlich sehr froh darüber. Nicht zuletzt wegen des angebotenen "iltahoito" - nicht, dass wir den normalerweise brauchen würden, aber als wir im September Ausnahmezustand hatten wegen Mama in Konnevesi und Papa ganztags in Espoo, da war der Gold wert.

    Wir würden den Kindergarten übrigens jederzeit wieder dem "perhepäivähoito" vorziehen - der Betreuungsschlüssel ist der gleiche, aber das Kind hat eben verschiedene Bezugspersonen, wenn es z.B. mit einer davon nicht sooo gut klarkommt. Und es hat viele Kinder um sich rum, vom Zehnmonatigen bis ins Vorschulalter. Der "Anniina-Fanclub" aus der Vorschulgruppe war Gold wert am Anfang, dort hat sie ihre gesamte Extraaufmerksamkeit gekriegt, die sie von Mama plötzlich nicht mehr bekommen konnte.

    Ich drück' euch die Daumen, dass ihr für Frida auch so einen tollen Platz findet. (Auch wenn man sich nicht wirklich vorstellen kann, so ein kleines Wesen "abzugeben"... aber es ist halb so schlimm. *lach*)

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  2. Huh huh, jetzt bin ich wieder ganz durcheinander, aber Deine Tips sind wirklich immer Gold wert. Mal sehen, ich versuche mal, die Leiterin der Kita anzurufen und die auszufragen oder dort vorbeizukommen. Mehr als nein können sie ja nicht sagen... Mich lockt auch ein bisschen die besseres Ausbildung der Kita-Erzieherinnen und dass ich mir vorstelle, dass die Einrichtung dort kindgerechter ist, sie weder essen kochen noch saubermachen müssen (nehme ich mal an) wie in einer privaten Wohnung nebenbei. Na, mal gucken.

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