Überhaupt - eigenartig ist es schon, dass hier ausgerechnet im dunkelsten, deprimierendsten und langweiligsten November Vatertag gefeiert wird. Wo doch sonst schon alle traurigen, aber auch die revolutionären Gedenktage im November liegen. Irgendwann 1917, oder wann das war, froren die guten alten Kommunisten in St. Petersburg so sehr, dass sie in den warmen kuschligen Winterpalast rennen mussten. Und irgendwann 1989 fiel Millionen von Ossis ein, dass es bei Karstadt und Co. gerade warme Winterjacken im Sonderangebot gab. Beziehungsweise Bananen bei Aldi *lach* Also nichts wie hin =) Soweit die Interpretation der Weltgeschichte a la Susku.
Wenn dann jemand sagt, dass man im Mai als deutscher Vater doch so schön in der Natur herumspazieren und einen saufen gehen kann, erwidere ich immer, dass meine lieben guten Finnenkerle eigentlich jeden Sonnabend diesen beiden Hobbies fröhnen *lach* An ihrem Ehrentag bekommen Männes dann hier und überall die üblichen gutgemeinten Socken, Krawatten, Pullover und Unterhosen - die "man" sich ja sonst nie selbst kauft, weil man ja alle überflüssigen Cents in Unterhaltungselektronik stecken muss. Also ist es eigentlich ein Festtag für alle Frauen, die ihre frisch geduschten und gefönten Gatten endlich einmal in schöne Klamotten stecken können. Mmmhhhh?
Bei uns ist jedenfalls in der letzten Woche nicht viel passiert. Alle sind immer noch von Jokela geschockt. Abends stehen Kerzen draussen und die Gespräche drehen sich um nicht viel anderes. Und am schlimmsten ist es, dass es da draussen wahrscheinlich hunderte Jungs gibt, die laut Bravo gerufen haben und ähnliches planen. Was für eine Welt werden wir haben, wenn Frida gross ist? Dabei dachte ich immer, dass wir schon 2000-knips mit kleinen Flugzeugen herumdüsen und Kosmonautennahrung essen werden =)
Stattdessen fahre ich immer noch meinen verrosteten Ford Fiesta, bezahle wegen Eurobilltracker mit Bargeld, stolpere in unserer W-LAN Wohnung über zig Kabel und schleppe meine 8 kg Tochter durch die Gegend, statt sie auf irgendwelchen Luftkissenbooten vor mir her schweben zu haben (das wäre doch mal was!) Frida hat übrigens diese Woche gelernt, richtig mit Stimme zu lachen. Ich könnte sie knutschen!!! Und Mama hat endlich mal wieder ihre Haare gefärbt und trägt jetzt wieder flache Absatzstiefel statt Sneakers. Wiederauferstehung sozusagen *ggg*
Oh, und auf das Thema vom Anfang zurückzukommen: Frida hat ihrem Papa nachts um 3 gratuliert, ihm ein T-shirt von Seppälä mit Dad '07, eine Karte mit Heidelbeerbrei-Pfötchenabdruck und ein Duschgel überreicht. Mika hat sich natürlich riesig gefreut - es war schliesslich sein erstes Mal. Und abends in Kuohu durften wir uns das Familienalbum der Eltern angucken. Sehr interessant, die meisten der Fotos kannte ich noch nicht. Besonders verblüffend ist, dass Mika bis zum Alter von 5 Jahren auf Fotos noch gelacht hat, dass Fridadida ihrer Tante Niina als Baby ziemlich ähnlich sieht und dass Mikas angeheiratete Tante 1975 haargenau so ausgesehen hat, wie ihre Tochter heute. Hahaha!
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