Sonntag, 14. Oktober 2007

Bremen...

Also mir ist es schleierhaft, wieso unsere Reiserei immer so lange dauert. Wahrscheinlich aus Budgetgründen... aber ich habe es auch schon mehrfach geschafft, um 4 aus einer Bar zu kommen, um 6 aus Jyväskylä bzw. Tikkakoski abzufliegen, mittags in Berlin zu sein und gegen 14 Uhr in Halberstadt. Meist aber haben wir andere Routen ausklamüsert: mit Billigfluglinien über Nörköping, London oder direkt nach Lübeck, Trier oder Altenburg und dann entweder abgeholt werden oder selbst mit Zug, Bus oder Mietwagen weiter. Stundenlang. Oder mit normalen Linienflügen über Kopenhagen, Stockholm, London oder Prag (!) nach Berlin und Hannover.

In Fin sieht es nicht besser aus: wir können zwischen Jyväskylä, Tampere und Helsinki wählen, theoretisch sogar Kuopio. Aber meist sind die Inlandsflüge total überteuert, wenn man sie mit einem Anschlussflug zusammen bucht. Und Zug nach Helsinki ist auch nervig. Sogar bei Tampere fehlt mir spätestens auf der Rückfahrt die Geduld. Dazu kommen Parkgebühren, wenn man mit dem Auto fährt, Termine auf Arbeit, Wetterkapriolen, Arzttermine und andere Hinderungsgründe. Und wenn man dann mal endlich einen billigen Flug am richtigen Wochentag gefunden hat, sind die Zeiten so unmöglich, dass man jeweils noch eine Nacht irgendwo im Hotel verbringen muss. Aaarggh. Viel Geld für Essen und Trinken dazu, je länger die Reise dauert umso mehr natürlich.

Meine Lieblingsverbindung ist übrigens die mit Finnair von Tampere (dank Ryanair nebenan billig!) nach Helsinki und dann direkt nach Berlin. Oder allein mit dem Zug nach Helsinki und dann nach Berlin. Der Tegel-Flughafen ist zwar eine Zumutung, aber zeitlich und von der Entfernung ist es ideal. Nur muss man lange genug vorher buchen, um einen guten Tarif zu erwischen. Und das konnten wir diesmal wegen Fridas fehlendem Pass nicht. Naja. Jedenfalls hatten wir diesmal Ryanair, Bremen-Tampere für nur 114 e für alle zusammen. An sich eine sehr gute Verbindung, aber die Zeiten! Flug jeweils um 10 bzw. 6:30 Uhr morgens *gäääähn*

Sonntag nachmittag gegen 2 haben wir den Audi vollgepackt, uns von Omi und Opi verabschiedet und sind in den Hohen Norden aufgebrochen. Natürlich schon auf der B6n verfahren - irgendwie muss ich beim Abzweig Vienenburg gerade Frida betuttelt haben und habe mich dann gewundert, wieso hinter Goslar nur so eine schmale Landstrasse weitergeht. Nix mit A395. Als ob ich die Strecke nicht schon zigmal gefahren wäre. Auch wenn die Strasse neu ist, sowas ist superpeinlich. Also ist Mika mit uns bis nach Hildesheim getuckelt, dann haben wir nochmal Frida vollgetankt, sind gleich auf die A7 und mit Vollgas bis Rasthof Allertal.

Das Mäuschen hat glücklicherweise fast die ganze Zeit geschlafen. Nur in Walsrode mussten wir eine Dorfrunde fahren, bis die Kleine wieder einpennte. Am Airport in Bremen rettete eine Kofferkarre unser Leben - zwei grosse Koffer, zwei Rucksäcke, eine Handtasche, einen Marsupi, einen Buggy und ein Baby hätten wir niemals wegbekommen. Dann habe ich mich bei Sixt über die fehlende Navi und das zu kleine Auto beschwert (soweit sind wir schon...) und dann sind wir mit dem Taxi zum Hotel. Luxustraveller - und Frida durfte zu ihrer grossen Begeisterung mal im Auto auf meinem Schoss sitzen *lach*

Das Hotel war zwar etwas abgelegen und natürlich nicht so gut, wie ich das von meinen Dienstreisen gewöhnt bin, aber wir hatten ein schönes grosses Zimmer und ein knuddlig weiches Bett. Frida hat darauf noch ein bisschen herumgeturnt, dann sind wir in die Stadt, die berühmten Bremer Stadtmusikanten suchen. Das Baby im Winteroverall und im Buggy und wir frierend mit dünnen Jacken. Jaja, Skandinavier... Irgendwie war der Anblick dann witzig: riesige Shoppingpassagen, Läden mit schönen Schaufenstern, interessante Restaurants und alles, was ich an Grosstadt-Flair auch an Düsseldorf gemocht hatte - aber alles verrammelt und verriegelt und kein Mensch unterwegs. Klar, Sonntag abend, aber da war wirklich kaum eine Menschenseele. Wahnsinn, das ganze Zentrum war wie eine Geisterstadt.


Schliesslich haben wir die aufgetürmten Musikertiere fast aus Zufall tatsächlich gefunden. Sie sind genauso winzig wie der Picadilly Circus, der Rote Platz und die Kleine Meerjungfrau *lach*. Und zu Futtern gab es dann auch was: Sushi für meiner einer, einen grossen kalifornischen Burger für Männe und Chili con Carne für uns beide. Fridas Milchtanks sind ja zum Glück immer mit. Gegen 22:30 waren wir wieder im Hotel, haben eine sich dauernd auf den Bauch drehende Fridadida irgendwie ins Nachtzeug gestopft, dann noch Rally geguckt und sind hundemüde eingeschlafen.

1 Kommentar:

  1. Huhu,

    die Frida war in Bremen und es ist an mir vorbeigegangen :-(
    Dabei wohne ich doch 3,5 Kilometer vor Bremen... Aber du hast Recht, Sonntagsabends wird man da nix mehr *g*
    Höchstens in einer der Diskotheken, aber dafür dürfte Frida wohl noch zu jung sein ;-)

    Wo hattet ihr denn euer Hotel, wenn ich fragen darf?

    Ich hoffe, du gewöhnst dich wieder an Finnland und das Wetter und alles.

    Viele Grüße
    Corinna

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