Sonntag, 1. April 2007

Virvon varvon...

Heute war wieder der gefürchtete Sonntag vor Ostern, den ich jedesmal vergesse *lach* Nach finnischer Tradition ziehen dabei als Hexen und Zauberer verkleidete Kiddies von Haus zu Haus, verteilen mit bunten Federn geschmückte Weidenzweige, sagen ein Sprüchlein auf und wollen dafür Süssigkeiten. Das ganze nennt man Virpominen.

Grusel, und als ahnungslose deutsche Einwanderin stand ich dann immer Sonntag mittag völlig verschlafen, verkatert und verdattert in der Haustür und hatte natürlich alles andere ausser Schokoeier im Haus. Die armen Nachbarskinder! Inzwischen ist wohl schon das zweite Jahr, wo mir rechtzeitig einfällt, genug Proviant zu kaufen - und prompt kommen keine Kinder mehr! Was machen wir jetzt mit dem Zeug? Ich meine, natürlich esse ich für mein Leben gern Schokis, aber dementsprechend sieht mein Luxusbody auch aus *seufz* Da hilft wohl nur Einfrieren...


Hier ist übrigens der Spruch, der am geläufigsten ist: Virvon varvon, tuoreeks, terveeks, tulevaks vuueks, vitsa sulle, palkka mulle! Na??? Jetzt bitte mal zehnmal schnell hintereinander sagen =) Sie wünschen damit Glück und Gesundheit für das folgende Jahr, vergeben die Zweige und verlangen dafür ihren Lohn. Muss Hugo bestimmt nächstes Jahr auch machen, hehehe.

Ansonsten war heute ein richtig produktiver Tag: wir haben wieder richtig anständig gefrühstück, waren bei Viherlandia und Plantagen, ich habe Grassamen ausgestreut, Wäsche gewaschen und dann endlich meine hunderte von Shirts durchgeguckt, von denen die meisten dank Schilddrüsenunterfunktion und Babybauch inzwischen nur noch als Brustwärmer dienen könnten - nichts wie weg damit! Jippiii! Das hatte ich schon lange vor, und jetzt im Frühling war genau der richtige Zeitpunkt.

Überhaupt ein Wunder, wieviel Krempel sich in nur fünf Jahren Finnland angesammelt hat. Damals bin ich mit nur zwei Reisetaschen hier angekommen! *unvorstellbarsei*

2 Kommentare:

  1. Hm, das ist wirklich höchst seltsam...

    Bei uns war es genauso. Letztes Jahr hatten wir es total verschwitzt, und dieses Jahr, als wir gaaaanz viele Ostereier besorgt hatten, kamen genau zwei Gruppen von insgesamt fünf Hexen. Wir dachten schon, sie wären beleidigt, weil es letztes Jahr nur aus dem Süssigkeitenschrank ausgegrabene Bonbons bei uns gab, aber als wir nachmittags nach der Kirche die Ostereier statt an kleine Hexen in unserer Gemeinde verteilten, hörten wir von allen Seiten das gleiche: keine Hexen dieses Jahr.

    Kann das bitte mal jemand aufklären?!

    AntwortenLöschen
  2. He, zumindest Keskisuomalainen schrieb gestern, dass die EU zukünftig diese Bettelei einschränken will.

    Ab nächstem Jahr müssen die Eltern eine kostenpflichtige Erlaubnis für ihre kleinen Hexen beantragen, was hoffentlich das Virpominen einschränken soll.

    Hintergrund ist, dass die Kiddies zuviele Süssigkeiten naschen, zu schlechte Zähne haben und zu dick sind. Aus dem gleichen Grund wurden ja auch die Limoautomaten aus den Schulen verbannt.

    Es war aber gut, dass gleich über dem Artikel das Datum stand =)

    AntwortenLöschen