Am Sonnabend waren wir bei der Internationalen Hundeausstellung im Paviljonki Messezentrum. Darauf freue ich mich jedes Jahr aufs neue, und diesmal habe ich mich auch nicht davon abbringen lassen, dass Frida freitag nacht Fieber hatte - am Abend war sie nämlich schon wieder ganz die Alte, zickig und agil wie es eben nur eine Dreijährige sein kann. An sich mag ich ja keine Tierausstellungen und wundere mich immer wieder, wie die Hunde bei all dem Gerammel, Geräuschen und vielen Leuten die Nerven bewahren können, aber es ist immer wieder eine wunderbare Gelegenheit, all die Rasseschönheiten aus meinen vielen Büchern "in echt", in voller Grösse und ganz lebendig sehen zu können. Wo es doch laut aktuellem Zeitungsbericht extrem viele, auch seltene Rassen in Finnland gibt, wir Finns sind eben mit 600.000 Hunden auf knapp 5.300.000 Einwohnern sehr wuffiliebend =)
Anders als sonst waren wir diesmal am ersten Tag, bei den kleinen Rassen dabei. Und ich wollte mir ganz besonders die Chinesischen Schopfhunde angucken, die mein Herz erobert haben, seitdem ich festgestellt habe, dass Afghanische Windhunde *verliebtsei* viel zu gross für mein kleines Heim sind und auch viel zu viele Haare zum täglichen Kämmen haben. So eine klitzekleine Kopie davon wäre dagegen schon etwas im Rahmen der Möglichkeiten, zumal der so klein ist, dass man ihn vielleicht auch mal mit nach D nehmen könnte. Und auch weniger frisst. Und wahrscheinlich kleinere Haufen macht, hehe. Irgendwann, wenn wir mal Zeit haben... wenn Tiita zur Schule geht oder wenn ich Rentner bin *ggg* Oder nächstes oder übernächstes Jahr.
Wobei ich ja immer noch die Tierheimhunde aus Estland, Karelien und Spanien über alles liebe... *räusper*, aber die sieht man ja nur im Internet und nicht bei internationalen Dogshows. Aber jetzt zu Sonnabend. Wir waren wie immer zu spät und sind gleich zu den Cresteds gerannt, wo seit 10 Uhr die Rüden und natürlich um 13 Uhr nur noch Hündinnnen zu sehen waren. Aber egal. Weiss und weich und fluffig waren die, mit riesigen Ohren und gaaanz langen Nasen, so wie ich das bei Hunden liebe. Hach. Zuerst habe ich aber doch ein bisschen spöttisch auf die kleinen Clowns geguckt und mit Wehmut an meinen stolzen Wolflabrador aus Tallinn gedacht. Kein Vergleich.
Aber dann huckte ein kleines, auch noch nackiges (!) Etwas auf meinen Schoss, schob mir die blasse lange Schnute ins Gesicht und wollte die übergrossen Dumbo-Ohren gekrault haben und schon war es wieder um mich geschehen. Die war so lieb!!! Lola hiess sie und die Besitzerin sagte gleich, dass sie bisher auf Ausstellungen gar nicht gut gewesen wäre. Häh? Der arme kleine Hund... das ist doch nun wirklich nicht wichtig. Ja, sie sei zu ruhig und würde im Ring nicht laufen wollen... mmmh. Also ich hätte sie gleich eingepackt, ein paar Euros gewechselt und ab unter die Jacke und zuhause einen warmen Pulli für sie gestrickt und unter die Bettdecke gesteckt.
Ääähm, merkt man irgendwie, dass ich sowohl Baby- als auch Hundefieber habe? Lola hatte auch noch ein paar halbbehaarte und ganzbehaarte Freunde dabei und natürlich waren die Powderpuffs die allerschönsten und majestätischsten dieser kleinen Wesen, fast wie Feen und Wolkenschafe, aber auch ein kleines bisschen arrogant vielleicht - oder einfach genervt von der Zerrerei an ihren Haaren, von den Tischen und den Bürsten und den vielen gaffenden Menschen. So einen müsste man haben, aber mit geschorenem Fluffifell, damit er nicht gekämmt werden muss, aber trotzdem nicht friert. Oder gleich in grau oder blaugrau meliert. Sorri, ich bin ein Banause, ich weiss, aber jeder bastelt sich eben seinen Traumhund selbst. =) Frida hatte - im Gegensatz zu Muska und Nessa, den beiden anderen Hunden von Freunden, die wir letztens besucht hatten - auch gar keine Angst vor diesen hellen, zerbrechlichen Wesen. Sehr gut.
Am Sonntag wären noch die Afghanen gewesen, aber das haben wir ja nun schon jahrelang gesehen. Also doch nur zu Mummo gefahren, den finnischen Vatertag genossen, zum ersten Mal den Nuutti-Spielplatz besucht und die ersten Weihnachtsplätzchen gebacken. Mit den nervigen Katzenkindern, hihihi. Aber ich wüsste momentan wirklich nicht, woher ich die Zeit zum Hundeausführen und - trainieren nehmen sollte, leider. Auch wenn mein Luxusbody die mindestens 60 min Bewegung am Tag dringend benötigen würde und wenn Tiita auch mal lernen könnte, dass nicht immer alles nach ihrer Nase geht...
Momentan weint sie immer, wenn nicht Mama und Papa beide zuhause sind. Und auch morgens bei Laura. Und bockt, wenn die Hose nicht rosa ist und Mama das falsche Glas nimmt und die Stiefel drücken und und und. Und überhaupt ist sie sehr empfindlich geworden. Oder sie war es schon immer. Eine kleine Prinzessin eben. So wie das Wolkenschaf. Männe wusste übrigens, warum die auf finnisch kiinanharjakoira, also chinesischer Bürstenhund heisst... die kann man zum Bürsten nehmen! Und auf Facebook wurden sie gleich als fusselnde Staublappen gehandelt... mmmh, vielleicht war mein Estnischer Hauswolf Retriever doch besser für die meckernde Allgemeinheit =)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen