Mittwoch, 7. Juli 2010

Sodankylä...

Ich muss mal kürzere Texte schreiben, solche Romane da unten liest sich nachher eh keiner durch... aber ich würde schon gern dabei bleiben, jetzt im Urlaub ein richtiges Tagebuch zu führen. Sonst sind ja gerade im Sommer die schönsten Erlebnisse immer total untergegangen, weil man keine Zeit und Lust zum Bloggen hatte.

Heute war ein ziemlich ruhiger Tag. Lange geschlafen und Foreca hatte eh Dauerregen angesagt. Also erstmal ins Hotel, Mails checken, Blog updaten, Übernachtung für Sonnabend buchen und Facebook in gross angucken statt auf dem winzigen Handydisplay. Frida hat derweil das Spielzimmer erkundet und sich selbst an der Eistruhe bedient (rosa natürlich...). Dann spontan nach Sodankylä, weil es hier eigentlich nur Outdooraktivitäten gibt und wir uns auch zu nichts angemeldet hatten.

Unterwegs in Aska bei einem kleinen Geschenkeladen angehalten, weil Fridi unbedingt mal Pissi musste und ich den Laden überhaupt von draussen und von den Reiseprospekten als vielversprechend ansah. War er auch, super Dinge da, aber wenn man die Bude und Kleiderschränke eh voll hat... nur ein weisser Weinkühler aus Filz mit Rentierkopf hätte mich interessiert, aber der Preis lag mit über 30 Euronen wirklich in schwindelnden Höhen. Da werde ich mich wohl aufs Kühlschrankmagnetesammeln beschränken müssen =)

In Sodankylä erstmal Hunger. Vor dem finniklichen Restaurant-Café gestanden und dann doch für die Kebab-Pizzeria der sogenannten Fellarme entschieden. Wäre mal interessant zu wissen, wo es die nördlichste Pizza Europas gibt, hahaha. Grossartigerweise gab es in dem Lokal auch ein Bällemeer für das Kind, etwas, wa sie sich schon lange gewünscht hatte. Super. Die Pizzen hatten auch fast einen halben Meter Durchmesser, von der Kebabrolle ganz zu schweigen. Meine mitteleuropäischen Eltern lachten sich kaputt - vielleicht ist es bei Pizzen so wie bei einigen Tierarten (Pinguine etc.), die umso grösser sind, je weiter sie in kalten Gebieten leben, hehe. Das ganze lag übrigens in der Eismeerstrasse... cool.

Dann ging es auf zur Besichtigungstour. Frida war schon so fertig, dass man besser nicht allzu viel mit ihr machen sollte. Geschäfte, Museen, Infos und ähnliches Touristenbeschäftigendes waren seit 17 Uhr geschlossen. Nichts für Eulenfamilien also. Aber wir erkundeten einen Tiimari-Laden mit tausenden von Bastel- und Kinkerlitzchenartikeln (nicht, dass es die in Jyväskylä nicht auch gäbe, aber Tiita hatte sich spontan in einen durchsichtigen Muumin-Schirm im Schaufenster verliebt...) und suchten und fanden die berühmte Statue eines Samen mit Rentier vor dem Alariesto oder so Museum. Sehr schön, wenn auch Frida inzwischen so zickte, dass man sie an der Kapuze über die Zebrastreifen ziehen musste. Finns halten vor so etwas nämlich grundsätzlich nicht, ausser vielleicht wenn es danach aussieht, dass sich ein Kleinkind wirklich direkt vors Auto legen will.

Soviel zu unserer Sightseeingtour, aber ich war auch so ganz zufrieden. Gallerien und Museen und so etwas können wir auch noch angucken, wenn die Kleine grösser geworden ist, vor allem, weil ja Lappland, wie ich erfreut feststellen durfte, direkt in unserem eigenen Heimatland liegt *freu*. Und es goss ja eh in Strömen.

Auf der Rücktour ist die Kleine natürlich nicht wie erwartet eingeschlafen, sondern erst gegen 23:00 in unserer eigenen Behausung, nachdem sie uns beim Fussballgucken mit Fusspflege, Vorlesen, Stifteverteilen, Fenstereincremen, In-die-Windel-kacken und lauten Fangesängen unterhalten hatte. Nicht zu vergessen, dass ein verrücktes Rentier direkt unter unserer Fensterbank langgerannt ist. Ich hatte meine Augen allerdings wirklich nur auf dem Bildschirm. Deutschland - Spanien im Halbfinale, wann erlebt man so etwas schon einmal gemeinsam mit seinen spanischen Freunden im Internet! Die Germanen haben sich wacker geschlagen, aber am Ende hat das bessere Team gesiegt. 0-1 für Espanja und es hätte schlimmer kommen können. Well done guys auf beiden Seiten. Am Sonnabend ist Bronzespiel, mal sehen, ob wir da am Meeresstrand ein Pantoffelkino auftreiben können.

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