Wir haben es gestern endlich geschafft, Tiita wieder einmal zur Neuvola, zur hochgelobten finnischen Mütterberatung zu bringen. Da das Thema in Deutschland viele interessiert, hier also eine Zusammenfassung.
Eigentlich sollte sie nach den ca. monatlichen Untersuchungen als Baby und der Kontrolle mit einem Jahr erst wieder mit ca. 2,5 Jahren da auflaufen. Das war aber im November, wo dank Schweinegrippenhysterie (war da was?) sich keiner auch nur in die Nähe einer Gesundheitseinrichtung getraut hat. Also jetzt erst - schliesslich dauert es ungefähr ein halbes Jahr, bis Mami und Papi mal während der täglichen Telefonstunde von 11 bis 12 Uhr daran denken, dort anzurufen und einen Termin zu vereinbaren =) Dann noch einen Monat warten, bis man dran ist und schon kann es losgehen.
Leicht verspätet hingekommen (Pass natürlich auch zuhause liegen gelassen...), schnell Overalls und neue Turnschuhe aus und warten. Keine anderen Kinder da. Dann wurde die Tür von unserer supernetten Neuvolatante aufgemacht und wir in das Behandlungszimmer gebeten. Sie frage freundlich, wie es uns geht und was Frida so macht, tippte in ihren Computer und unterhielt sich völlig entspannt mit uns. Die ist wirklich nett, fast schon zu tüttelig für meinen Geschmack, aber mir geht immer das Herz auf, weil es die einzige da ist, an die ich mich wirklich erinnern kann. Sie hat uns schon beraten, als von Frida noch keine Spur war, dann wieder, als die doppelten Striche auf dem Test waren, und schliesslich konnten wir zusammen auch Herztönchen hören und das Speckbaby bewundern *ggg*.
Frida sass erst ganz verschüchtert auf Papas Schoss (nein, heute gibt es keine Impfung), fing dann aber an, mit der Tante zu flirten und auch Fragen zu beantworten. Ob sie in den Kindergarten geht, was sie gern spielt, ob sie auch draussen viel unternimmt, schön Milch trinkt, welche Sprachen wir zuhause sprechen und so weiter. Dann sollte sie kleine Aufgaben erledigen - gleichfarbige Chips heraussuchen und in Kästchen sortieren, einen Turm bauen, auf einem Bild die gesagten Körperteile zeigen und grosse und kleine Muumins unterscheiden. Zum Schluss wurde noch geprüft, ob sie kleine schwarze Figuren auf ca. 5 m Entfernung erkennen und ob sie ähnlich lautende Worte wie sukka, tukka und muki auseinanderhaltenkann. Ha, ich habe mich ein bisschen gefragt, ob richtige Einwandererkinder da schon durchfallen würden... was ist ein Muumin und was, wenn sie kein finnisch könnte??? =)
Dann wurden noch Grösse und Gewicht überprüft - sie ist mit 13 kg auf 93 cm ein bisschen zu dünn, aber das macht ja bei unserer Familiengeschichte mütterlicherseits gaaar nichts, im Gegenteil. Mami und Papi erzählten noch ein bisschen vom nächtlichen Stress, den wir im Herbst hatten und teilweise immer noch haben, von Mäusis südlichem Temperament und unserer geplanten Umzieherei sowie sonstigen Angelegenheiten. Die Tante hörte geduldig und ohne Zeitdruck zu, nickte und sagte "sitten niin" - aber so richtig Lösungen kriegt man ja da eh nicht, alles wird sich nach finnischer Sicht schon von alleine, mit viel Geduld und Spucke und Väinämöinens Hilfe, irgendwie einrenken und wenn nicht, sollen wir anrufen *lach*
Nur hüpfen und auf den Zehenspitzen laufen wollte Frida nicht, aber natürlich konnte sie das wieder, sobald sich die Tür vom Arztzimmer öffnete und man wieder raus durfte. Nicht, ohne gleich zwei Aufkleber aus der angebotenen Kiste genommen zu haben. Also, alles mit Bravour gemeistert. Und auf den Bildern sind natürlich... dreimal dürft Ihr raten =)
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