Ha, wenn einer fragt, was wir Ostern gemacht haben, kann ich nur sagen, dass ich an den Fingern stunden gezählt, gerechnet und gegrübelt habe, was in Frida vor sich geht, wann sie müde ist, wann sie es sein sollte, wie die Mahlzeiten liegen müssen und wann und wo sie pennt. Ein Ziel war es natürlich, dass sie nachts durchschläft und nicht kaspert (oder meinetwegen trinkt, aber dann wieder einschläft, so wie vorher) und das andere, das sie das zwangsläufig entstehende Schlafdefizit bitte nicht tagsüber ausgleicht. Und wir schon gar nicht. Gar nicht so einfach, denn mit Macht wachhalten kann man so eine Maus ja auch nicht. Nur allmählich Mittags- und Nachtschlaf so verschieben, dass die lange Phase wieder nachts und die kurze tagsüber ist.
Am Sonnabend mussten wir nach durchwachter Nacht und blankliegenden Nerven alle drei noch totmüde von 10 bis 17 Uhr schnarchen. Danach dann den Tag "simulieren" *lach* Mit Zähneputzen, Frühstück, dann Mittag und um 20 Uhr Mittagschlaf im Auto (die totsichere Methode) und einem verpennten Osterfeuer. Nach zwei Stunden wieder aufwecken und den Nachmittag durchspielen. Kein Problem, wir waren ja alle nicht müde und dunkel hatten wir es ja im Winter auch gehabt *lol* Frida ist wahrscheinlich das erste Baby der Welt, dass um 0:00 noch fröhlich kreischend baden durfte. Mami und Papi abduschen und sich kaputtlachen. Dann planmässig um 1:00 ins Bett, um 2:00 waren die Augen zu.
Wie erwartet (befürchtet), klappten genau die gleichen Augen um 7 wieder auf. Nichts mit langer Schlafphase nachts. Na suuuuper, aber ich hatte nichts anderes erwartet. Also wieder Tag gespielt, obwohl man selbst ziemlich in den Seilen hing. Aber die Uhrzeit war grundsätzlich schon einmal richtig und es war hell draussen. Zähneputzen, Frühstück, spielen, Wäsche waschen, aufräumen, basteln (Männe war völlig k.o. und lag noch im Bett) bis wieder das Mittagessen auf dem Tisch stand. Madamchen um 12 Uhr in den Overall und ins Auto verfrachtet. Wie erwartet fielen die Augen sofort zu (ihre, nicht meine =). Männe musste bei seiner Schwester den Computer neu installieren und Frida sollte eigentlich im Auto weiterschlafen - aber ich wollte versuchen, ob wir sie drinne hinlegen könnten.
Fehlanzeige, alles war so aufregend, dass man natürlich spielen wollte. Ganz blass und wackelig, aber man hielt durch. Um 15 Uhr sogar noch im Auto gekaspert, dann zuhause gleich ins Bett zum Mittagsschlaf. Mama auch *gääähn*, Papa zum Eishockey. Witzigerweise war Frida nur zum Schlafen zu überzeugen, als ich ihr sagte, dass der Papa wieder da ist, wenn sie aufwacht. Erst um 16 Uhr schnarchte sie. Man beachte den Unterschied zu gestern, fast genau spiegelverkehrte Uhrzeiten! Plan war eigentlich, dass das der Rest vom Mittagschlaf war, dass sie also abends noch einmal wach wäre und dann um 22 Uhr oder so ins Bett gehen würde und wir morgen mit einem normalen Rhythmus weitermachen könnten.
Aber Frida war anderer Meinung. Pennte und pennte und pennte, nörgelte als wir sie aufweckten und noch einmal mit nach draussen nahmen, nuckelte auf dem Sofa an der Mama und fiel schliesslich fix und foxi um 20 Uhr ins Bett. Gute Uhrzeit eigentlich, aber sie würde garantiert dann wieder mitten in der Nacht weitermachen... *heul* Naja, mit Macht geht es eben nicht, dachten wir. Räumten noch auf, diskutierten alle möglichen Methoden und plumpsten um Mitternacht neben die friedlich schlafende Maus. Puuuhhh. Im Dunkeln krabbelte dann jemand auf mir herum, suchte nach Milch, schubste und pustete und nuckelte. Och nööööö biiiiitteee... und dann schielte ich auf die Uhr und grinste: 6 Uhr früh. Dunkel war es nur, weil die Jalousien und die Gardine zugezogen waren. Jetzt also sofort aufstehen und den Tag so vergehen lassen, wie es sich gehört. Zur Not meinetwegen wieder mit Autotour gegen 12 Uhr.
Und ich hoffte, dass Frida bis mittag durchhalten würde.... und das hat sie gemacht. Zwar zwischendurch mal Decken und Kissen in die Stube geschleppt und den Kopf auf die Tischplatte gelegt, aber sie hatte ja eigentlich 15 Stunden (!) geschlafen und sollte es schaffen. Vorsichtshalber schon um 10 Mittag gekocht, langsam abkühlen lassen, Kind um 11 gefüttert und um 12 schlafen gelegt (natürlich mit der Mama...), eine halbe Stunde kaspern lassen, dann Milch und weg war sie. Hoffen wir, dass sie jetzt 2 Stunden pennt und dann auch wirklich wieder wach wird. Und dann erst wieder um 20 Uhr ins Bett. Anstrengend so ein Eulenkind. Sears schreibt übrigens auch von high-need babies und von starken Persönlichkeiten *lach* die nur schlecht auf Tricks reagieren und wissen was sie wollen =) Und sobald sie wieder einen normalen Rhythmus hat, fangen wir mal mit seinen Abstillmethoden an. Falls es mich dann noch stört, bisher sind wir ja mit dem Familienbett sehr gut gefahren.
Keine Ahnung, was Frida letzte Woche so durcheinander gebracht hat. Die langen Tage, die Zeitumstellung, ein neues Meerschweinhaus, unsere frühlingshaften Aufräumaktionen, die nach und nach alle Zimmer und Schränke aus dem zweijährigen Dornröschenschlaf befreien? Oder die Topfgeschichten... sie merkt jetzt fast immer, wenn sie aufs Klo muss, möchte aber noch nicht auf den Topf gehen. Und spricht extrem viel, lernt neue Dinge blitzschnell und ist an allem sehr interessiert. Vielleicht ist das alles zu viel auf einmal. Vielleicht ist die Mama auch zu viel weg, muss für Geld, Lebensmittel und alles mögliche andere sorgen statt mit Madamchen zu spielen - das holt man sich dann nachts zurück. Ich bin gespannt, wie es nächste Woche weitergeht. Laura und die anderen Kinder und das Spielen draussen werden etwas helfen. Mama wird abends mehr für Frida da sein, sämtliche Abendunternehmungen streichen und ganz genau auf die Uhr gucken. Und ich habe Männe jetzt erst einmal zu striktem Fernsehverbot zwischen 19 und 20 Uhr verdonnert. Valomerkki sozusagen =)
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