Sonntag, 18. Januar 2009

You made my day...

Komisch, wenn man nachts und morgens schlaflos, krank und totmüde durch die Gegend schlumpft, tieftraurig aber vernünftig zuguckt, wie das Baby sich gut gelaunt von Oma und Opa abholen lässt und dann in einen tiefen Schlaf fällt, in dem unter anderem die Familie, mein Ex, Frida, Mika und Martin Gore (!) vorkommen. Und noch komischer, wenn abends dann so eine Pressemitteiluns ins Postfach flattert:

DEPECHE MODE KÜNDIGEN IHR NEUES ALBUM „SOUNDS OF THE UNIVERSE“ FÜR DEN 17. APRIL 2009 AN

Das neue Album ist die schillerndste und facettenreichste Veröffentlichung der Band in den letzten Jahrzehnten und voller Energie und Eklektizismus. Aufgenommen wurde „Sounds Of The Universe“ in Santa Barbara und New York mit einer Vielzahl von alten analogen Synthesizern und Drumcomputern mit deren Hilfe die Band den future-retro Sound heraufbeschworen hat, der das Album bestimmt. Textlich beschäftigen sich die Songs auf dem Album mit den für Depeche Mode mittlerweile typischen Obsessionen aber auch einer ordentlichen Portion schwarzem Humor, der auf früheren Veröffentlichungen nicht so offen zu Tage getreten ist.



Wie schon auf dem letzten Studioalbum, “Playing The Angel” von 2005, sind die Songs von “Sounds Of The Universe” sowohl von Martin Gore, dem hauptamtlichen Depeche Mode Songwriter, als auch von Dave Gahan geschrieben, der sein Songwriting-Talent auf zwei Soloalben verfeinert und sich somit einen Platz als Depeche Modes zweiter Songwriter erarbeitet hat. Produziert wurde das Album auch diesmal wieder von Ben Hillier (Blur, Doves, Elbow), der den Tracks auf “Sounds Of The Universe” ihren zeitlosen Sound gegeben hat. Die erste Single aus dem Album heißt “Wrong” und zieht den Hörers sofort durch einen durchdringenden Staccato Sound in den Bann. Mit seinem stampfenden Rhythmus, den skurrilen Synth-Sounds und unverwechselbarem Gesang wirkt “Wrong” bereits jetzt wie eine Depeche Mode Klassiker. Weitere Songs, die aus dem Album hervorstechen sind Martin Gores sinnliche Loungemusik-Ballade “Jezebel”, die teilweise an Scott Walker erinnert, oder die Sci-fi Gospelblues-Hymne “In Chains” aber auch “Hole To Feed”, bei dem sich moderne elektronische Klänge mit einem atemberaubenden Bo Diddley-Beat verbinden.

Als eine der einflussreichsten Bands der Post-Punk Ära mit weltweiten Verkäufen von über 100 Millionen Tonträgern gehört Depeche Mode längst in die musikalische Oberliga von Supergroups die seit den 80er Jahren überlebt haben und ihren Idealen und kreativen Vorstellungen treu geblieben sind und dazu noch in ursprünglicher Besetzung spielen. Seit der Gründung von Depeche Mode 1981 haben sich Martin Gore, Dave Gahan and Andy ‘Fletch’ Fletcher mit ihrer Musik kontinuierlich nicht nur Kritikerlob sondern auch kommerziellen Erfolg sowohl im Studio als auch auf der Bühne erspielt. Alle 11 Studioalben der Band sind nicht nur in UK und den USA in die Top Ten gegangen sondern auch in mehr als 20 weiteren Ländern weltweit inklusive Kanada, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, Dänemark, Schweiz und Belgiem. Außerdem hat sich die Band seit ihrer Gründung einen Ruf als live Attraktion die man gesehen haben muss erspielt und allein auf ihrer letzten Welttournee vor 2.8 Millionen Menschen in 31 Ländern gespielt.

Depeche Mode werden weitere Einzelheiten des Albums in den nächsten Wochen ankündigen.

Boaaah, you made my day. Was vergöttere ich diese Jungs... seit 1987 ungefähr ging es nicht mehr ohne. Auch wenn ich seit Ende der 90er viel anderes gehört habe, unter anderem, damit die tollen Lieder nicht zu Ohrwürmern werden und sich praktisch "abnutzen"... sie sind fast wie Brüder. Mit ihnen aufgewachsen, alles verfolgt, die Namen der Katzen, Hunde, Kinder und so weiter gewusst, sie gemalt, nächtelang vor dem Kassettenrecorder auf neue Lieder gewartet, alles ohne Englischkenntnisse auswendig gekonnt, Londonbilder gesammelt, Poster von geldgierigen Klassenkameraden abgekauft, nur schwarz getragen, Schnürstiefel und Lederjacke, Martin vergöttert, Dave angehimmelt, mit Fletch gelacht, Alan bewundert, später staundend CDs gekauft, auf Konzerten gebrüllt, geklatscht, geheult... alles. Meine Jugendliebe. Und immer noch die beste Band der Welt.

2 Kommentare:

  1. Ich kann mich an deine Begeisterung noch sehr genau erinnern. Ich glaube, es gab in deinem Zimmer kein freies Stück an den Wänden, an dem nicht ein DM Poster hing. Damals konnte ich das überhaupt nicht verstehen, die Musik hatte mir nicht so gut gefallen.

    Heute höre ich die Musik dagegen sehr gerne, wahrscheinlich auch, weil sie ein großes Stück Jugend bedeuten...

    Gerade eben habe ich U2 beim Live Konzert zur Obamas Amtseinführung gesehen. Irgendwie gehören diese beiden Bands für mich zusammen und es hätte mich nicht gewundert, wenn DM da auch noch gesungen hätten :-)

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  2. Hei, also da waren wir immer noch befreundet... ich habe mich nämlich gefragt, wann wir uns eigentlich aus den Augen verloren haben.

    U2 ist auch sehr sehr cool, aber damals waren das irgendwie die Rocker, Alternativen... erst etwas später (im Gymnasium?) bin ich so richtig auf den Geschmack gekommen. Dann war auch REM gut, später And One, Lacrimosa und diese ganzen Gothic bands und ab 1999 auch Smashing pumpkins, Massive Attack, Garbage, Bryan Adams, finnische Gruppen und so. Eigentlich das, was meine Freunde aus Frankreich, Spanien usw. gut fanden, die so 2-5 Jahre jünger waren als ich.

    Aber niemals niemals habe ich eine andere Band wirklich auch als Personen gemocht =) Leider kennt man die hier in Fin kaum - irgendwie war bei denen da wohl gerade Dingo-Phase *lach* und das hat alles andere übertüncht =)

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