Ansonsten waren es ein schönes, erlebnisreiches Wochenende. Gestern früh waren wir wieder mit Frida schwimmen. Diesmal war eine russische Freundin aus Studizeiten mitgekommen und ausserdem stellte ich in der Schwimmhalle erfreut fest, dass Jonas, das andere "Juniormitglied" des finnisch-deutschen Vereins, jetzt auch in unserer Gruppe ist. Frida paddelte gut gelaunt und grinsend im Wasser herum, dann durfte sie dreimal ganz kurz tauchen und schliesslich näherte ich mich vorsichtig dem Fotografen, der zum letzten Mal in diesem Halbjahr in der Halle war. Vielleicht könnte er ja wenigstens ein Foto von uns über der Wasseroberfläche knipsen.... Alle anderen Babies tauchten schon tief und lange vor der Linse herum - natürlich konnte das unsere Frida noch nicht.
Aber dann kam die Lehrerin zu mir, sah mein entsetztes Gesicht und bot an, dass sie mit Frida tauchen könnte. Ähhhm, also wenn sie meint, dass unser Baby bereit dazu ist??? Ich zitterte fast vor Aufregung, als ich Wasser über Hasis Köpfchen schütten musste, und dann gluckerte die Kleine auch schon fast zwei Meter durch das blaue Wasser. Weiaaaaa... ich würde sie nie wieder sehen... und dann kam sie schon prustend, aber lachend wieder hoch. Die nassen Wimpern und überraschten Augen sahen so süss aus! Beim zweiten Unterwasserfoto habe ich sie schon geführt und dann bekamen wir auch noch unsere Oberflächenbilder von Mama und Kind. Ich bin schon gespannt, wie sie geworden sind =)
Nachmittags waren wir dann wieder in Kuohu, bei Mikas Schwester und den Eltern, und in Halla bei seinem Cousin. Schön, so durch die verschneite Botanik zu fahren. Diesmal durfte ich nach langer Zeit auch einmal wieder vorne sitzen, weil das Baby tief und fest geschlafen hat. Überhaupt ist es spannend, wie unser Leben nach und nach ins Normale zurückgleitet, ohne dass man gross Notiz davon nimmt. Frida gehört schon richtig zur Familie. Und ich kann mir auch mehr und mehr Zeit für meinen lieben Hundeschatz nehmen, der in den vergangenen Monaten wirklich sträflichst vernachlässigt wurde. Ausserdem muss ich sagen, dass ich mich durch die Kinder richtig mit meiner Schwägerin angefreundet habe, was ich früher nie für möglich gehalten hätte =) Auch Mikas Familie ist mir jetzt viel näher als vorher. Wie meinte meine Kollegin mal vor vielen Jahren? Den Vater seiner Kinder wird man nie wieder los *lach*
Heute war ausserdem der 1. Advent und im Gegensatz zum vorigen Jahr habe ich heute abend tatsächlich die Bude saubergemacht, den Schwibbogen aufgestellt, die Glitzerkette im Fenster angeschaltet und Kerzen auf den Tisch gestellt. Mika hat Glühwein gekocht und Spekulatius serviert, so dass richtiges Weihnachtsfeeling aufkam. Am Nachmittag waren wir nämlich traditionell auf dem Weihnachtsmarkt in Paviljonki gewesen. Der überhaupt kein Weihnachtsmarkt ist - es gibt dort die gleichen Basteleien und Handwerksarbeiten sowie Essen zu kaufen wie bei den anderen Märkten im Jahr. Keine Musik, kein Weihnachtsduft, kein Glühwein und keine Pfefferkuchen *schnarch* Dementsprechend haben wir auch nichts gekauft, uns aber fest vorgenommen, demnächst auf den neuen, fast deutschen Markt auf Aren Aukio zu gehen. Der wurde letztes Jahr zum ersten Mal veranstaltet und war winzig klein, aber zumindest einigermassen so etwas, wie man sich unter einem Weihnachtsmarkt vorstellt. Hihi, damals habe ich die ersten Puschen für Frida gekauft, noch ganz dünn, vorsichtig und irgendwie ungläubig =) Jetzt bringen sie jemandem anders Glück...
Was noch.. heute ist der letzte Tag von Big Brother. Mika ist deprimiert, aber ich kann es gar nicht erwarten, endlich mal wieder normal Fernsehen gucken zu können *lach* Du meine Güte... ich habe ihm schon vorgeschlagen, dass er ja hier Kameras aufstellen und mich und Frida beobachten könnte =) Oder die Nachbarn, hihihi. Ausserdem habe ich vorhin eine halbe Stunde blinkenderweise mit Henry Ford an einer Bushaltestelle gestanden, und zwar auf dem Rücksitz und mit dem hungrigen und müden Baby auf dem Schoss. Der Pizzeria war der Pizzateig ausgegangen (!!!) und mein Männe hat natürlich gewartet, während wir draussen standen. Und zwar an der Bushaltestelle statt Parkplatz, weil die Strasse so steil und glatt war, dass wir da ansonsten erst wieder im April weggekommen wären. Meine Güte... so ein Verkehrshindernis. Wo hier doch dauernd Busse fahren. Genau als ich das Baby in seinen Sitz zurückgefriemelt hatte, von hinten aus dem Auto und auf den Fahrersitz geklettert und endlich losgefahren war, klingelte natürlich das Telefon, dass Männe fertig sei *aargghh*
Und Frida hat Aufwischen gelernt. Vorhin ist sie seit langer Zeit mal wieder rutschenderweise auf Expedition gegangen. Von ihrer Decke hat sie rückwärts erst in Richtung Fernsehen rangiert, dann gewendet und unter dem Tisch eingeparkt. Ich hätte mich scheckig lachen können. Sie hat sich immer vorn mit gebeugten Armen auf ihre Spielzeuggeige gestützt, dann die Arme durchgedrückt und geschoben. Und wenn das nicht geholfen hat, so lange den Po hochgedrückt und geschlängelt, bis sie ein Stück weitergerutscht ist. Und der stolze, lachende Blick in Richtung Mama! Das ist nicht das gleiche hilflose Wesen, was wir im Mai aus dem Krankenhaus geholt haben! Und es wird höchste Zeit, unsere Bude babysicher zu machen. Sowie das Hundi einzutapen, damit der nicht mehr seine Haare hier durch die Gegend schmeisst...
Hallo Susku,
AntwortenLöschenfalls Du was aus D zu Weihnachten brauchst, das es nicht das Gewicht einer Weihnachtsgans oder eines Karpfen hat, dann könnte ich das mit nach Palokka bringen. Da meine Frau schon vorgeflogen ist (Ryanair). leiste ich mir den Finnair-Luxus und habe dadurch wahrscheinlich freies Gepäckgewicht.
Meine drei Frauen sind aus dem naßwarmen D ins (bittebitte schneereiche Mittelfinnland geflüchtet (schneemann bauen und finnisch tanken für die beiden Mäuse)
Gruß Michael