Frida ist doch heute tatsächlich zum allerersten Mal zuhause von selbst eingeschlafen, während ich neben ihr auf dem Bett sass. Ohne Milchbar im Mund, ohne Auto und ohne Betäubungsspritze. Booaah, ich kann es noch gar nicht fassen.
Und alles dank der grossartigen Geschichte von der braunen Kuh, die so viel Schokomilch gab, dass alle Kinder sich satt trinken konnten und dann nicht mehr wusste, wie man aufhört und das ganze Dorf schwemmte. Und dann den Bürgermeister und den Weihnachtsmann anrufen musste, die schliesslich Frau Holle um Hilfe baten, die wiederum die Goldmarie bat, doch schön vielen Schnee zu schicken, damit die vielen Milchseen eingefroren, aufgeschnitten, verpackt und nach Afrika geschickt werden konnten. Puh, und als endlich der Friedensnobelpreis am Bande verliehen werden sollte, schnarchte die kleine Socke. Aaaah, das gibt es doch gar nicht.
Ein bisschen Vorarbeit hatten wir schon geleistet, so haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten wirklich mehr Abendroutine bekommen, waren kaum noch weg (Dunkelheit lässt grüssen), darauf geachtet, dass Madamchen besser isst und dass wir immer pünktlich um 8 Uhr ins Bett gehen - woraus nach und nach auch für uns Routine geworden ist. Und Frida ist auch grösser geworden, vielleicht ein bisschen verständiger und nicht ganz mehr so ein Irrwisch. Wobei man bei ihr ja nie so richtig weiss, ob und was wie nun wirkt oder nicht. Ist ja nicht zum ersten Mal, dass wir verschiedene Dinge probieren. Oh und noch etwas ganz neues: sie wird jetzt direkt nach der Arbeit ausgiebig gestillt und beknuddelt, statt sich sofort auf den Haushalt zu stürzen. Habe ich aus dem berühmten "Schlafen und Wachen" Weichspülratgeber. War es das vielleicht?
Jedenfalls hat es heute geklappt. Jetzt müssen wir nur noch das grössere Problem bekämpfen, von dem ich glaube noch nichts geschrieben habe, was aber z.B. meine Bloggerei ziemlich negativ beeinflusst hat: Frida ist seit Mitte Juli ein richtiger Nachtwächter geworden. Jede Nacht von entweder 11 (wenn wir in der Stube sind) oder gegen 1 Uhr (wenn wir im Bett liegen) ist sie hellwach, trinkt erst Milch, weint dann, kaspert herum oder will essen, dann hopsen und spielen, lacht und trotzt und kreischt und singt und ist einfach nicht mehr in die Waagerechte zu bekommen. Und das dann 3-4 Stunden lang. Dass ich auf Arbeit bzw. im Sommer mit meiner Familie auf dem Zahnfleisch gehe ist klar.
Hoffnung gab es Ende August, als sie urplötzlich nachts wieder mit 1-2 winzigen Trinkunterbrechungen durchpennte. Aber Mitte September ging es wieder los. Jede Nacht vier Stunden Theater mit Kaspern, Weinen, Nuckeln und Nervenzusammenbrüchen bei alt und jung. Sorgen? Die neuen Kinder bei Laura? Ferienstress? Mama zu viel weg? Oder doch der neue Backenzahn, der sich da durch die Gegend schob? Keine Ahnung... auf jeden Fall klaut es einem die letzten Nerven. Eins der potentiellen Hilfsmassnahmen war, dass Frida abends ohne Milch einschlafen sollte. Mal gucken, ob es irgendwie etwas bringt.
Aber alleine das selber Einschlafen ist schon ein RIESENERFOLG, wenn man bedenkt, dass Frida im Grunde immer noch die gleichen Bettrituale hat wie als 2 Monate altes Baby. Damals konnte man sie nach vielen Schossmonaten auf einmal gestillt im Elternbett liegen lassen und sich wegschleichen... und das gleiche machen wir notgedrungen immer noch =) Ich bin ja immer vom Donner gerührt, wenn ich von Säuglingen im Bekanntenkreis höre, die einfach so hingelegt werden und dann einpennen, wir haben dafür jetzt 2 Jahre gebraucht *lach*
Wow, ich hatte/hab da auch so "einfach-weg-leg und sofort einschlaf" Kinder und bin so schon mächtig fertig und müde. Ich will gar nicht wissen wie es wäre wenn.
AntwortenLöschenIch finde es bemerkenswert das du trotz Arbeit das so gut meisterst.