Donnerstag, 28. Juli 2011

Remontit...

Wenn man mal ein paar Tage zuhause ist und nicht nur in der Gegend rumgurkt, dann kann man sogar endlich die Wohnzimmerwände anmalen (das Projekt liegt ja seit Ostern brach), den Zierkirschbaum vor dem Schlafzimmerfenster beschneiden (Äste abgefroren), einen neuen, ganz weichen Sattel auf das geliebte, aber fast ungenutzte Mountainbike schrauben (man wird halt alt...), nach einem Jahr finally Schuhschrank, Haken und Spiegel im Flur befestigen und Tiitas zu klein gewordene Treter in 26 und 27 aussortieren. Also Sachen, zu denen man sonst nie kommt. Gut, dass wir kein Ferienhaus gemietet hatten!

Mittwoch, 27. Juli 2011

Noch mehr Kultur...

Ich trag dann mal ein bisschen nach... endlich geht das Laptopnetz wieder! Der Finnisch-Deutsche Verein hatte zum Blasorchesterkonzert in die kleine Kirche von Uurainen eingeladen und da muss man als Vorstandsmitglied desselben natürlich hin. Gelohnt hat es sich, umwerfende, echte Musik, begeisterte Musiker und eine tolle Atmosphäre. Noch besser fand ich Kunstbanause aber natürlich die beiden Huskies vor der Tür und die mückenumsummten Kühe auf dem Rückweg...

Montag, 25. Juli 2011

Kinderkonzert...

Die Finns machen wirklich soooo viel für die Kinder. Heute haben wir Omi und Opi zu einem Konzert von Loiskis geschleppt, im Laajavuori-Sommertheater. Schön war's, aber am besten war der Handkuss, dem ich spontan von einem kleinen finnisch-deutsch-belgischen Lockenkopf bekommen habe. Hihihi, was ein süsses Kerlchen.

Sonntag, 24. Juli 2011

Karvakorvat Bauernhof...

Weil es mir letztes Jahr so gut gefallen hat, sind wir auch in diesem Sommer wieder zum Karvakorvat Bauernhof nach Lievestuore gefahren. Der gehört zu einem Zooladen hier in Jyväskylä und wurde vor zwei Jahren für die Öffentlichkeit zugängig gemacht. Ist zwar ein bisschen weit weg von unserer Stadt, aber dadurch bekommt man zumindest ein bisschen Ausflugslaune, und viele Kinder sind eigentlich trotzdem immer da. Luke Marsunens zuhause übrigens =)

Es gibt Ziegen und Schafe und eine knallrote Katze, Puten und Perlhühner, ein grosses und ein kleines schwarz-weiss geflecktes Pferd (die sehen sooo toll aus...), einen winzigen Chihuahua (was für Frida), mindestens drei andere Hunde, Meerschweinchen, Kaninchen, Enten und was noch so fleuchen und kreuchen kann. Alles im Grünen zwischen wunderschönen rot-weiss angemalten Häusern und Ställen. Dazu kann man auf einen Bagger klettern, im Sandkasten spielen und den grossen Trampolin unsicher machen. Wie fast alle ihre Altersgenossen ist Tiita eine begnadete Trampoliinihüpfern, eigentlich hat sich nur Mama für die ollen Tiere interessiert *lach*

Als besondere Attraktion haben die jetzt auch ein Rentier. Namens Aslak, hachja. Der bald einen Spielkameraden direkt aus Lappland bekommen soll. Nicht dass Ihr denkt, in Jyväskylä laufen Rens auf der Einkaufstrasse herum... die sind hier im Süden natürlich fast genauso selten wie in Deutschland und deshalb habe ich mir den Po ausgefreut. Omi und Opi hat es glaube auch gefallen. Der rote Kater wollte gar nicht mehr von Opis Seite weichen (genau wie Hovawart-Hund Hertta letzte Woche, weia) und wäre beinahe mit in das deutsche Auto eingestiegen...

Danach waren wir wieder einmal am Hafen, das Monatsfoto knipsen. Sooo viele Boote. Und merkt Ihr, das aus Korpilahti war uns hinterhergeschippert *lach* Spatzen und Enten gab es auch. Offensichtlich war auch der Dalai Lama da ;) Und unsere nette Stadt hat das zugeschüttete neue Hafenbecken fast fertig. Statt See und grüner Promenade gibt es dort jetzt einen neuen Parkplatz (ganz toll) und eine ulkig gewundene Behelfs(?)strasse. Bleibt abzuwarten, ob das nur für die Rally ist oder so bleiben soll. Angeblich gibt es ja auch den hirnrissigen Plan, die Kreuzung dort direkt neben dem See (!) in einen Tunnel zu legen... und einen mosaikbestückten Paradeplatz zu basteln. Moskau lässt grüssen, sozusagen... wo die Stadt schon kein Geld hat.

Aber genug des Meckerns, wir haben im Urlaub soooo viel unternommen. Ich komme nur mit dem Bloggen nicht hinterher, weil mein WLAN spinnt. Mobil gehen Mail und Facebook, im Büro kann ich abends noch Texte tippen, aber dann fehlen wieder die Bilder... aber das kommt alles noch nach und nach *versprochen*

Samstag, 23. Juli 2011

Segel segel....

Heute war Päijänne-Segelregatta von Padasjoki nach Korpilahti. Vorher mussten wir aber noch mit Männe und Tiita zu Erätukku und zum Fahrradladen. Und das Kind wollte unbedingt ein Eis und unbedingt bei Britta's Kiosk, einem winzigen Tante-Emma-Laden ganz am anderen Ende von Palokka. Stöhnend gaben wir nach... und zehn Minuten später hielt ich staunend ein Rubbellos in der Hand, was einen Gewinn von 500 Euronen ankündigte. Waaaauuutsi!!! Genau Fridas Anteil an unserer Urlaubsreise *freu* Oder die halbe Miete oder hundert neue Lose, alles sehr wollkommen. Man sollte also immer auf seine Kinder hören =)

Korpilahti war aber auch sehr schön. Ich mag ja den Hafen dort eh total, und obwohl noch gar keine Wettbewerbsteilnehmer da waren, war es wieder sehr schön, dort einfach nur Kaffee zu trinken und die schönen Boote anzusehen. Wellen und Wind und Leute und Hunde, sogar welche aus Deutschland. Dann zogen pechschwarze Wolken auf und innerhalb weniger Minuten prasselte es so auf Land und See, dass alle Leute nur noch rennend Schutz im Restaurant suchten.


Halb lachend, heilfroh und halb staunend. Wie es den Leuten auf dem See erging, konnte man nur erahnen, die Wellen waren selbst im Hafen fast einen halben Meter hoch und die Tropften platschten wie aus Eimern auf die Boote und Planken. Später stand in der Zeitung, dass zwei Boote gekentert waren, dass die Wellen beim Tehiselkä zwei Meter hoch und das erste Schiff erst fast 22 Uhr angekommen war. Uijuijui. Für uns war es aber nur ein schöner Ausflugstag.


 
Und natürlich sind wir fassungslos und erschüttert über die Ereignisse in Norwegen. Es ist unglaublich, entsetzlich und unvorstellbar, wie ein einzelner Typ so viele Menschen, Familien und das ganze Land ins Unglück stürzen kann. Und so kaltblütig und jahrelang geplant. Voi vittu mikä paskapää. Wir halten Hand mit allen Norwegern und allen aufrechten, liberalen und vernünftigen Menschen dieser Welt. Ei sellaista saa tapahtua :(

Freitag, 22. Juli 2011

IKEA Tampere...

Glücklicherweise hat sich der schwedische Möbelriese entschieden, weiter nach Norden zu rücken und so können wir jetzt schon in 150 statt 270 km Entfernung blau-gelb shoppen gehen. Sehr schön! Das Chaos in unserer Wohnung erlaubt nur einige wenige zusätzliche Anschaffungen, aber Ihr wisst ja, dass man in dem Laden immer fündig wird. Für die Meeris gab es theorethisch auch wieder viel... u.a. einen genialen Auslauf, wenn man das Ding umlegt und Plexi dranschraubt, und eine neue Heuraufe. Frida hat naturlich am meisten zugeschlagen, bzw. ihre Mama, während das Kind freiwillig im Småland tobte =) Kassenzettel kommt noch...

Dienstag, 19. Juli 2011

Miniurlaub Peurunka...

Eigentlich wollten wir ja an die Westküste verreisen. Nach Yyteri, Kalajoki, Turku oder Naantali zur Muminwelt, oder nach Kokkola zur grossen Wohnungsmesse. Entweder Omi und Opi ganz allein in der Mitte ihres Finnlandaufenthalts, oder wir deutschsprachigen zu viert oder nur mit Mika. Aber aussichtslos, so kurzfristig eine bezahlbare Übernachtung zu finden. Alles ab 120-150 pro Zimmer und pro Nacht aufwärts, wenn man überhaupt etwas einigermassen komfortables findet. Rumtelefonieren wollte ich nicht, Intervac ergab auch nichts, und Männe wollte allein mit mir auch nicht weg (typisch). Nur für ein, zwei Nächte hätte ausserdem wieder in einen Fahrmarathon ausgeartet - und ehrlich gesagt kommen viele Familien aus dem restlichen Finnland ausgerechnet nach Jyväskylä, weil wir hier auxh so viel für Kinder zu bieten haben *lach*

In den Sonderangeboten hatte ich aber etwas Urlaubsähnliches ganz in der Nähe gefunden: eine Nacht im Peurunka Sport- und Spahotel im benachbarten Laukaa für 29 Euro pro Person. Momentan ohne Spa, weil die ganz neu gebaut wird, aber deshalb war es ja auch so billig... aber eine Nacht im Hotel ist als Urlaub vielleicht ganz nett =) Vor allem, wenn dort seit letztem Sommer Hilarius Maus wohnt. Also sind wir da hin. Weil die Fahrt nur eine halbe Stunde dauerte, noch in Laukaa shoppen gewesen, Urlaubsfeeling verbessern. Dann Zimmer angeguckt, etwas ältere Reihenhäuser mit jeweils vier Zimmern in der Nähe des Haupthotels. Frida fand es witzig, einen Raum ganz allein mit Mami und zu haben und dann noch ein eigenes Bett.

Dann Hilarius Hiiri. Ein grosser Spielplatz rings um ein altes, grosses, rot-weiss getünchtes Haus. Mit Hüpfburgen, Traktor, süss eingerichteten alten Stallungen, mit Bühne, Sandkasten und - natürlich Animateuren. Sehr aufgeschlossenen, freundlichen und kindgerechten. Wieder wurde Tiita gar nicht müde, die beiden grossen Mäuse und die drei Schauspielmädchen an die Hand zu nehmen, immer wieder zu umarmen und alles zu erzählen... man könnte glatt den Eindruck bekommen, das Kind wird zuhause in einem Schrank unter der Treppe gehalten =) Als ob sie schon immer dort gewesen wäre, rannte sie von einer Attraktion zur anderen, in das Haus, holte sich eine gemalte Maus auf die Hand, testete die tollen Fatboy-Sitzsäcke, hüpfte und rannte und lachte.

Zwischendurch gab es immer wieder Singen, Tanzen und eine Art Zirkusmusical auf der Bühne, bei dem die Kinder (witzigerweise fast nur Mädchen!) begeistert mitmachten. Eigentlich brauchten wir uns als Erwachsene wieder nur einen schattigen Platz zum Sitzen suchen und den Ausgang im Auge behalten, damit das Kind nicht hops ging =) Zwischendurch mal ein Munkki unter der Nase eingeschoben und weiter ging's =) Glücklicherweise war auch deren Programm um 17 Uhr professionell abgeschlossen, sonst hätten wir Frida da niemals rausbekommen... 

Danach finnisches Abendbrot mit Buffet im Hotel, Fisch und Broiler (heisst hier wirklich so... hachja) mit Salat und Gemüse und vielen anderen leckeren Sachen für € 14,30. Essen ist in Finnland nur a la carte teuer, mittags (um die 8 Euro), von den reichhaltigen Buffets und mit den Kundenkarten der oligopolen Ketten (Kesko und S-Ryhmä) kann man sich wirklich gut durchfuttern, vor allem, weil Salat, Brot, Getränke und Kaffee immer im Preis inbegriffen sind. Dumm nur, wenn man dann spät abends Knast schiebt, weil es ja nirgends iltapala, also Brot mit Joghurt und Saft oder ähnlichem mehr gibt, und man die mitgebrachten Kekse schon zwischendurch aufgefuttert hat, ääähm.

Der Abendspaziergang führte uns noch auf einer holzgespänten Bahn (weicher zum Laufen und Nordic Walking) rund um das Ferienzentrum und deren riesige Baustelle. Tonnenweise Heidelbeeren im Wald und Golf-Frisbeescheiben, die uns kreuz und quer um die Ohren sausten, dazu ein nachgebauter Kriegsunterstand mit interessanten Schützengräben und eine Mami und eine Frida, die zwischendurch mal ganz dringend aufs Klo mussten (Rennen mit 18 kg Kind auf dem Arm, das dann doch nur Pipi musste, puuuh). Sehr schöne Abendaktivitität. Natürlich gab es drinnen auch einen Spielraum, und man hätte ins Fitnesstudio und in die Sauna gekonnt, und ab 22 Uhr wäre auch Karaoke gewesen, aber ich habe mit der saunascheuen Tiita lieber im Zimmer geduscht und sie dann in meinem eigenen Bett eingeschläfert, ääähm, und mich auch...

Was natürlich dumm war - die alte Schlaflosigkeit setzte ein, und das, wenn man nur ein Zimmer hat, das Fenster nicht weit auf- und kein Licht anmachen kann. Dazu ein Bärenhunger, seit 17 Uhr nichts mehr gegessen und absolut gar nichts ausser Wasser in der Reisetasche, weia. Glücklicherweise ging wenigstens das Handy ins Netz. Irgendwie bin ich gegen fünf Uhr wieder eingeschlafen, aber das war es dann für den nächsten Tag. Omi und Opi haben uns um 9:30 aus der Falle geschmissen, damit wir es noch zum Frühstück schafften, wieder superleckeres Buffet - allerdings ohne Brötchen und Marmelade für die verwöhnten Deutschen, sondern nur mit Eiern, Würstchen und Speck sowie leckerem Haferbrei für die Finns (Männe hätte wieder seine Freude gehabt). Geschmeckt hat's trotzdem, und die Omi hat den Honig für den Tee einfach auf ihr Brot gekippt =)

Danach ging es bei bewölktem Himmel und Regen wieder in die Heimat. Miniurlaub geglückt - auch wenn es eigentlich gereicht hätte, einfach nur die Maus zu besuchen und danach wieder nach Hause zu fahren. Aber das machen wir ein andernmal. Ich bin eh seit letztem Herbst so reisescheu geworden... Lust habe ich, aber wenn es an die Verwirklichung geht, bleibe ich doch lieber zuhause... ganz komisch. Es hängt vielleicht damit zusammen, dass Tiita im letzten Deutschlandurlaub so schlimmes Heimweh bekommen hatte, immer zu Mummo wollte, dass ich anderswo nicht besonders gut schlafe, dass wir eh wenig Geld haben und dass Männe auch nicht so ein grosser Reisefreak ist - ausserdem sehe ich ja auf meinen Dienstreisen schon ziemlich viel. Und bald geht es ja auch nach Zypern!

Übrigens waren wir mit meinen Eltern auch schon einmal in Peurunka, als Frida ungefähr 2 Jahre alt war. Damals war Winter und wir haben einen wunderschönen Spaziergang entlang des verschneiten Sees gemacht, in dem jetzt die Kinder laut plantschend gebadet haben. Danach hat Frida Spaghetti oder rote Beete gegessen und in dem feinen Villipeura-Restaurant eine Schweinerei sondersgleichen angerichtet *lach* Ich habe schon hier im Blog danach gesucht, aber ich glaube, dass das wieder so eine aktive Phase war, in der ich nicht zum Bloggen gekommen bin... schön war's, damals und heute.

Montag, 18. Juli 2011

Saksaksi...

Die kleine Socke hat übrigens fantastisch deutsch gelernt. Sie hat wahrscheinlich jetzt kapiert, dass Omi und Opi wirklich kein finnisch verstehen und versucht mit allen Mitteln und unter Aufbietung aller Gedächtniszellen, sich verständlich zu machen. Es fing an mit "Das ist Omi und Opi und Frida", mit Zeigen, ganz langsam und stark betont, und dann kamen Sachen wie "Das ist so... " wenn sie etwas erklären will, und "ich" (eher wie iss), und "nain" und "meine, deine" und "komm kucken", dann ganze Sätze, irgendwie abgehackt und wie aus dem Wörterbuch geklaubt, aber immerhin: "Wenn Papa sehen Schuhe, dann fallen in Ohnmacht" - mit grossem Gekicher. Oder "Iss essä Brot mit Margariinä" oder "Nein gucken" oder überhaupt ziemlich lange Erklärungen, bei denen mir vor Entzücken fast die Ohren abgefallen sind.

Wenn sie sich an mich wendet, dann nach wie vor in ellenlangen, perfekten finnischen Sätzen, aber mit Omi und Opi wird jetzt nach bester Möglichkeit deutsch gesprochen. Cool. Genau, wie ich erhofft hatte.Ich bin gespannt, was da noch kommt und ob sie irgendwann auch bei mir umschaltet. Ganz witzig ist übrigens auch, wie sie Fremdenführer spielt. Wenn sie allein mit meinen Eltern ist, erklärt und zeigt sie ihnen alles. Wie man bei ABC einkauft, wo man bei Hesburger den Kloschlüssel bekommt, in welchem Regal die richtige Milch steht, wo man langfahren muss, ob der Opi auch ja dies und das mithat, dass sie beim Fahrradfahren einen Helm braucht, was die Meerschweinchen essen und so weiter. Wahrscheinlich machen meine DDR-Senioren im Ausland doch manchmal einen hilflosen Eindruck auf einen kleinen Finn *hihihi* Oh, und meine Flugtickets sind gebucht. Im Oktober fahren Tiita und ich wieder mal nach Germanien, zum ersten Mal nur zu zweit, weil Männe fast gleichzeitig Italien unsicher macht.

Sonntag, 17. Juli 2011

Saturday night...

Sonnabend wieder in die Stadt, aber ganz anders. Wir hatten mehr schlecht als recht und bei furchtbaren Lärm draussen im Garten im Zelt geschlafen (Tiita brauchte drei Stunden, um einzuschlafen und danach lag ich bis morgens früh wach), dann haben wir zuhause gewühlt, waren einkaufen und draussen spielen und haben das Blumenbeet neben der neuen Terasse neu bepflanzt, inklusive Plantagen-Ausflug allein mit Männe.

Ich komme wirklich nicht besonders gut mit ihm klar, aber auch nicht mit meinen älteren Herrschaften...  und schon gar nicht mit beiden zusammen, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich ein chronisch missmutiger und frustrierter Einzelgänger geworden bin und auch sonst von allem viel zu sehr gestresst bin, statt meine Ferien zu geniessen... *seufz* Oh, und beim Friseur war ich. Endlich wieder braune Haare, aber mir hellen und roten Streifen, also genau andersherum als vorher. Sieht gut aus, vor allem ist die ausgefranste und herausgewachsene eklig lockige Mähne endlich weg...

Abends ging es dann sehr schön und locker weiter. Eine Freundin von mir wollte ausgehen, Männe witterte auch gleich eine gute Gelegenheit und schon stand der Plan: Ab zu seinem Freund in die Sauna bzw. gleich in die Stadt oder beides kombiniert. Dass die Babysitter schlafen gingen, bevor das Baby im Bett lag, erschwerte die Situation etwas, aber das bewährte Muminbuch beförderte dann doch das Kindlein ins Land der Träume und die Mama ins Bad, um sich schick zu machen. Mit neuen Haaren *freu*

Männe hatten wir vorher schon zu seinem Freund gekutscht und ich folgte gegen Mitternacht mit dem Taxi. Dort gab es einen schimmernden See im Nachtlicht, nackige Kerle in der Sauna und schreiende Möwen, die schönste finnikliche Mitternachtsidylle. So ruhig und so cool. Ein paar Cider und eine Flasche russischer Vodka trugen auch zur allgemeinen Entspannung bei. Besonders freute ich mich über das frischgetaufte Baby von letzter Woche und seinen Papa, die auch für einige Zeit dazu gestossen waren. Und die im See kurvende Bisamratte *lach*

Später sind wir alle in die Stadt, wo auch meine Freundin auftauchte. Bricks, und dann automatisch London. Eigentlich wollten die Finns ja nur auf ein Bier in eine Bar und nicht in einen Nachtclub, aber das endet immer so *kicher* Die Kerle standen an der Bar und quatschten und ich habe meine obligatorischen Runden gedreht, um alte Bekannte aufzuspüren, was mit Ile und Vesa auch gut gelang *freu* Die Mucke dort ist aber wirklich schlimm.... als ob über Dreissigjährige wirlich nur Dr. Alban und ähnliches Gedöhns hören würden. Glücklicherweise ging bald das Licht wieder an und die Leute wurden gegen 4 Uhr auf die fast taghelle Strasse geschmissen. Immer dieses schlechte Gewissen =) Nichtsdestotrotz sind wir barfuss noch bis nach Lutakko gelatscht und haben den restlichen Morgen bis 7 Uhr oder so mit Mika und Teemu auf Marjas Balkon verbracht. Sehr schön.

Nur der Kater am folgenden Tag war nicht so toll. Und der am darauffolgenden auch nicht - in dem Alter kann man wirklich nur noch zwei-dreimal im Jahr ausgehen =) Sonntag und Montag (!) also mit Matschbirne und flauem Magen. Glücklicherweise gab es wieder Freiwillige für Frida, aber es ist insgesamt doch angenehmer, wenn sie bei solchen Unternehmnungen ganz bei der finnischen Mummofamilie schläft und wir sie abends bettfertig nur abzuholen brauchen... aber selber schuld, wenn man so saufen muss wie die Einheimischen, nicht wahr?

Freitag, 15. Juli 2011

Keskusta...

Am Freitag war Stadt-Tag. Zum Verdruss meines einkaufsscheuen Papas ging es mit dem Bus in die Stadt (eigentlich erst mit dem Auto zur Bushaltestelle, weil der Bus in den Schulferien einen weiten Bogen um unser Wohngebiet macht...) Shoppen und gucken und Monatsbild vom Kompassi machen. Frida kurvte mit ihrem Laufrad über die Einkaufsstrasse und hätte mehr als einmal beinahe ahnungslose Passanten umgeschubst.





Knallpinke H&M Ballerinaschuhe gab es für sie. Und Anfang der Woche hatte Opi schon einen neuen Herbsthaalari von Jonathan sowie neue Fleecesachen gesponsort. Dunkler ist es übrigens auch schon geworden. Frida liebt übrigens öffentliche Verkehrsmittel - ist das bei Euren neumodischen Sprösslingen auch so?

Donnerstag, 14. Juli 2011

Peukkula...

 
 
 
 
 
 
Donnerstag ging es dann draussen weiter: Peukkula Abenteuerpark hier in Jyväskylä, gleich neben Viherlandia und dem alten Biokraftwerk. Mit vielen Häuschen, Prinzessin, Pirat, Hexe und Peukkis-Fellmonster, mit Blumen, Hüpfburgen, Bühnen, Kletterstrecke und zig Spielanlagen in einem riesengrossen Park. Im Winter hatten wir ja dort nur drinnen gespielt, aber die Aussenanlage ist auch richtig schön.

Tiita wuselte stundenlang mit den anderen Kindern und den Animatoren herum, guckte Theater, hörte einem Konzert zu,bewunderte die Prinzessinenbude, erschrak sich vor dem Hexenhaus, pflückte Erdbeeren, bastelte und spielte, ass Eis und liess sich die Sonne auf den Pelz brennen. Wirklich schön. Uns fiel nur öfter der Rattenfänger von Hameln ein, so wie die Kinder diesen kostümierten Wesen folgten, sie umarmten und förmlich anbeteten =) Eigentlich blieb uns nur übrig, hinterherzustiefeln, auf der Wiese zu sitzen und Fotos zu machen, hehe.

Im übrigen war es weitaus einfacher, diese ganzen Unternehmnungen nur mit Omi und Opi zu machen - Männe war arbeiten - so brauchte ich weder zu übersetzen, noch seine ewig finstere Miene anzugucken noch sonstwie interkulturelle Differenzen und Zeitpläne auszugleichen. Meine eigenen inneren Kämpfe (dazu später) sind wahrlich schon anstrengend genug *lach* Aber draussen ist es immer wunderschön und es macht riesigen Spass, Tiita beim Toben, Tanzen und Spielen zuzusehen.
Die Finnen machen sowas auch immer mit viel Spass, Professionalität und Liebe zum Detail, auch wenn das ganze oft einen kleineren Rahmen hat als in Deutschland. Peukkula ist also wirklich einen Ferientag wert!

Mittwoch, 13. Juli 2011

Urlaub und Hoplop...

Die erste Urlaubswoche ist vorbei und ich komme kaum mit dem Bloggen hinterher =) Klar sind Omi und Opi da und kümmern sich um Frida, aber wir sind eben auch viel unterwegs, und irgendwie fällt es mir auch schwer, hier zu schreiben, wenn meine deutsche Familie da ist. So als ob einem jemand über die Schulter guckt *lach*, obwohl meine Eltern peinlicher- und netterweise eh schon ewig hier mitlesen. Aber so auf die Entfernung ist das doch anders.
Jedenfalls haben wir wieder total viel unternommen und die Tage rennen nur so. Urlaubsstress schlechthin. Am Montag war ich noch arbeiten. Am Dienstag überraschte Tiita uns mit ganz schlechter Laune und schlappem Körper - erst nachdem man eine Plasteschüssel mit dem gestrigen Essen beehrt hatte, war die Maus wieder halbwegs hergestellt. Mittwochs ging es dann los mit dem Ferienprogramm a la Kind: Hoplop Indoor Spielplatz, weil draussen das Wetter nicht so besonders war. Und wie die Kleine da toben konnte!

Am besten haben ihr diesmal die Tretautos gefallen. Sie war von dort überhaupt nicht mehr wegzubekommen, raste und legte sich in die Kurven wie Mika Häkkinen & Co. Super! Ganz der Papa *lach* Obwohl ich früher auch Liliput gefahren bin! Die restlichen Tage dann einzeln mit Bildern...

Dienstag, 12. Juli 2011

Klawitter...

Also, so einen Gewittersommer habe ich noch nie hier erlebt. Es kracht jeden Abend, und oft auch noch tagsüber oder sogar morgens. Dazu prasselnder Regen, ganz schwarze Wolken, zuckende Blitze über dem Wald und Donner, dass die Häuserwände wackeln. Wo ich sonst immer über die finnischen Gewitterchen zwei, dreimal im Sommer gelächelt hatte - die waren nämlich gar nichts gegen die Unwetter, die ich von aus deutschen Landen und von Ungarn gewöhnt war. Dass mein liebes Auto vor zehn Jahren von einem germanischen Hagelschauer schlimm zerdeppert wurde, habe ich bestimmt schon anderswo erwähnt oder - ich fahre übrigens immer noch damit herum *lach* Jedenfalls ist das hier jetzt richtig tropisch, entweder total schwülheiss und sonnig bei 30 Grad, oder es kracht, giesst und wird kühl, so um die 15 Grad - dazwischen gibt es gar nichts. Sehr komisch für einen finniklichen Sommer.

Sonntag, 10. Juli 2011

Kangasniemi...

Ganz spontan sind wir am Sonntag nach Kangasniemi gefahren, und zwar weil dort a) eine kleine Hausmesse war und b) Timo Harjakainen auftreten sollte, Baumeister vom Dienst und fast so berühmt wie Munamies, der Eiermann... beide waren als Figuren aus dem diesjährigen Putous Komikersketch-Wettbewerb hervorgegangen, den besonders die finnischen Kinder mit wachsender Begeisterung verfolgt hatten *lach*

Also dahin, schlappe 70 km, was für finnische Verhältnisse wirklich ein Katzensprung ist. Die grosse nationale Hausmesse in Kokkola müssen wir dieses Jahr bestimmt eh ausfallen lassen, weil dort alle Hotels ausgebucht bzw. völlig überteuert sind (ab 150 Euro pro Nacht...), und weil die schnieken Häuschen auf solchen Veranstaltungen meinereinen inzwischen eher zu Wut- und Neidausbrüchen als zu Freudestrahlen anregen, weil wir uns eh so etwas niemals leisten werden können.

Also, kleine Brötchen backen und bei den bezahlbaren Buden in Kangasniemi, mitten auf dem Lande, gucken. Die waren auch sehr schick, wenn auch meistens winzig klein (was macht eine durchschnittliche vierköpfige Familie mit 3 Zimmern?) und einige davon noch nicht ganz fertig bzw. mit grusligen zusamengewürftelten alten Möbeln eingerichtet - und die bierbäuchigen Besitzer standen auch noch dabei herum, ganz schlimm und unprofessionell *find*

Dafür waren einige umso niedlichere Schmuckstücke, wie z.B. die von Muurametalot und Situra oder so. Und die Bäder waren toll, meist aber mit dunklen Fliesen, an die ich mich immer noch nicht ganz gewöhnt habe, die ich aber doch irgendwie schick finde. Das meiste waren aber wirklich namenlose Baufirmen... nix Kastelli, nix Jukka, nix Mammutti... keine hohen Decken und viel zu wenige Räume, also mitnehmen konnten wir da nicht wirklich etwas. Das Gebiet war aber wunderschön, ein lichter Kiefernwald, am See gelegen und mit ausreichend grossen Grundstücken.

Und natürlich war Harjakainen cool. Männe hat so gelacht, wie ich das bei ihm wochenlang nicht gesehen hatte. Frida strahlte auch. Und Autogramme haben wir bekommen. Passend zum Namensthema fragte der Typ (der übrigens in "zivil" wirklich mehr als schnuckelig aussieht) Frida gleich, wie sie heisst. "Etwa Siiri oder Nelli oder Petra oder Aino oder Liisa..." die gängigen durch, bis unsere Kleine ganz leise und verschmitzt "Friida" sagte. Oh was ganz neues. Sehr cool.

Die Hälfte der Zeit verbrachten wir übrigens zwangsweise in netter Gesellschaft in einem grossen Restaurantzelt, weil draussen ein kräftiges Gewitter tobte. Sowas von Platzregen und wie die Stangen wackelten, weia. Und die Blitze krachten nur so über den nahegelegenen See... Männe lachte übrigens schon wieder, weil auch ein Freund von ihm da war und die beiden über Rallys quatschen konnten. Alles in allem ein sehr schöner Ausflug. Und die Häuser sahen nach dem Regenschauer noch viel besser aus.

Nur, dass es insgesamt nur 9 Buden waren (die hatten bestimmt so um die 30 geplant und es waren auch noch massenhaft Grundstücke zu verkaufen), dass Frida mal wieder nicht hören konnte, bis fast zu den Waden im Schlamm der neuen Blumenbeete versank und sich einmal fast ganz hinlegte, und ich ganz verzweifelt immer das dritte Schlafzimmer suchte. Aber ansonsten sehr schön, alles super organisiert, leckeres Essen, toller Shuttleservice und niedliche Rentnerhäuschen. Aber Leute im arbeitsfähigen Alter können ja eh nicht in so einem Nest wohnen, sondern müssen in die überteuerten Wachstumszentren, wenn man nicht gerade Friseuse gelernt hat *örks*

Samstag, 9. Juli 2011

Wanhat Wehkeet...

Also erst wollten wir ja gar nicht. Männes Eltern wollten uns zu so einer komischen Schrottbude nach Karstula entführen, und deshalb hatten wir auch nicht in Helsinki übernachten können, wie das eigentlich geplant war *hicks*. Aber dann war es doch schön. Mit der ganzen Familie, samt beiden Omis und Opis, Schwester und Fridas Cousinen uralte Autos, Schreibmaschinen, Milchpackungen, Werkzeuge und allen möglichen anderen Krempel begutachtet, bestaunt und angefasst. Oft wusste man gar nicht mehr, wozu das eigentlich gebraucht wurde, aber die ältere Generation kannte vieles noch. Wahnsinn, was wir Zweibeiner uns in den letzten 100 Jahren alles ausgekaspert haben!!! Sogar Ford's berühmte Tin Lizzy war dabei *freu* Und bei der gerade stattfindenen Oldtimer-Rallye vor der Tür fand sich auch eine waschechte Trabbi-Pappe =)








Danach sind wir auf Opis Wunsch noch zum Kirkkovuori gefahren. Mit ganz neuem Turm von Honka, vielleicht dem höchsten Blockhaus der Welt. Steiler Anstieg, aber der Blick vom Aussichtsturm entschädigte für alle Anstrengungen (wohlgemerkt, wir haben immer noch um die 30 Grad). Seen und Wälder und Bauernhöfe und Kühe satt. Danach durch fast menschenleere Landschaften nach Petäjävesi gebraust, wo man einige Schmiedekünstler bewundern konnte, ausserdem gab es dort wunderschönes Holzspielzeug von Puupiipola (mir fiel ein, dass ich von der gleichen Frau vor vielen Jahren mal ein Puppenbett für die Meerschweinchen gekauft hatte, hihi) und endlich mal einen Verkaufsstand mit griechischen Spezialitäten. Jammi, jammi, die Griechen sind ja hier im Polar echt viel zu dünn gesäht. Zum Abschluss noch Kohlauflauf und Spielen bei Mummo und dann war wieder ein Ferientag zuende. Puuh, sooo viele Fotos! Aber ausruhen können wir uns ja in den langen Wintermonaten wieder =)